Wehrpflicht - was nun?

So leicht wie viele meinen wird man leider nicht ausgemustert! Im Internet kusieren die lustigsten Geschichten zum Musterungsablauf.. auch ich hab so etwas damals probiert! Evt hatte mein Musterungsarzt auch einen sehr schlechten Tag -> T2.

Wenn man nicht ausgemustert wird und man weder Zivildienst noch Wehrdienst ableisten möchte, sollte man rechtzeitig Widerspruch (2-Wochen nach Erhalt des Ergebnisses der Tauglichkeitsüberprüfung) gegen das Musterungsergebnis einlegen. Der Widerspruch muss anfangs noch keine Begründung beinhalten. Das Kreiswehrersatzamt bittet einen dann, seinen Widerspruch zu konkretisieren. Hier sollten dann natürlich die Beschwerden beschrieben werden, aus welchen man meint nicht Wehrdiensttauglich zu sein. Evtl. könnt ihr euch auch mit einem Arzt beraten! Im Anschluss stehen dann weitere Arztbesuche an (die vom Kreiswehrersatzamt gefordert werden), sowie eine evtl. Nachmusterung. Das Kreiswehrersatzamt entscheidet dann, ob der Widerspruch abgelehnt wird, oder nicht.

Ideal ist dieses Vorgehen, wenn man ca. ein 3/4 Jahr überbrücken muss, um sich vor der Wehrpflicht zu "retten", z.B. man studiert und befindet sich im 2. Semester, da Sie einem nach dem 3. Semester nicht mehr einziehen können. So ein Widerspruch zieht sich in der Regel knapp 9 Monate!

Wenn man keine "Lust" auf Wehr- oder Zivildienst hat, sollte man nach einer "erfolgreichen" Musterung natürlich nicht sofort verweigern, da man so in jedemfall den Zivildienst ableisten muss! Erst wenn tatsächlich der Einberufungsbescheid kommt, rennt man am selben Tag noch zum zuständigen Kreiswehrersatzamt und gibt dort sein Verweigerungsschreiben noch schnell ab! Ein Einschreiben gilt erst nach 3 Tagen als zugestellt, folglich hat das KWEA das Verweigerungsschreiben noch vor der eigentlichen Zustellung des Einberufungsbescheids erhalten.

Ich war vor 1,5 Jahren zur Musterung und wurde glücklicherweise ausgemustert. Musste nicht mal was dazu vorlegen. Die haben meine Hohlkreuz und meine schiefe Wirbelsäule gesehen und meinten nur "Und Tschüss".

Ein Kumpel von mir war kurz danach zur Musterung und hat von seinen Leiden erzählt. Da meinte der Arzt nur, dass er schon tot sein müsste, so viele Leiden wie er hat. Aber auch er wurde ausgemustert.

Also einfach mal schauen ob du vllt. ne krumme Wirbelsäule, das eine Bein kürzer als das andere ist oder irgendwas anderes nicht ganz perfektes hast. Dann noch gut rüberbringen und es sollte mit dem T5 Siegel klappen.

Bevor ich zur Musterung musste hatte ich mir auch noch gedacht: ach du hast so viele Krankheiten, die schmeißen dich bestimmt gleich wieder raus.

Und was war? Pustekuchen. Der lustige Doktor, der nichtmal richtig beim PC meine Krankheiten eintippen konnte (und ich dem helfen musste) hat mich dann ernsthaft T2 gemustert, obwohl ich etliche Krankheiten habe, die allerdings nicht summiert werden sondern immer die schlimmste als Grad der Ausmusterung genommen wird.

Jetzt werde ich Zivildienst machen, da ich ehrlich gesagt keine Lust hab mich von irgendeinem aufgeblasenen Kriegsfanatiker herumscheuchen zu lassen. Manche meiner Freunde gehen freiwillig zum Bund, was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, da man dort nicht wirklich etwas für das Leben lernt, außer vielleicht, dass es welche gibt die einen immer etwas zu sagen haben. Beim Zivildienst lernt man wenigstens schon einmal was es heißt zu arbeiten.

Eigentlich wollte ich mit der Erwartung ausgemustert zu werden gleich nach dem ABI dieses Jahr ins Studium einzusteigen, aber das muss ich eben etwas verschieben. Immerhin wird es mir meine Freundin danken, dass ich noch 1 Jahr länger hier bleibe.