Teuren Handwerkern dennoch Trinkgeld geben?
Neuerdings ist es so, dass bei A sehr viele Handwerker ein und ausgehen, da sie umgezogen ist und eben einen Haufen Installations- und Elektroarbeiten anstehen. Nun ist sich A nicht sicher, ob es üblich ist, einem Handwerker Trinkgeld zu geben und wie viel man da im Schnitt so gibt. Denn A möchte ja nicht unhöflich oder geizig erscheinen.
Wie handhabt ihr das bei euch im Haus? Findet ihr die Preise für die Installations- und Technikarbeiten schon teuer genug und würdet ihr da kein Trinkgeld mehr geben? Oder findet ihr es schon in Ordnung, dass ein Trinkgeld gegeben wird, weil ja der Löwenanteil die Firma, und nicht die Arbeiter einkassieren? Wie viel Geld würdet ihr da im Schnitt geben? Kommt es auf die Arbeit drauf an? Oder unterscheidet ihr zwischen Freundlichkeit, Kompetenz und so weiter?
Ich sage, dass hängt ganz stark vom jeweiligen Handwerker ab. Wenn sich die Herrschaften wirklich bemühen, fleißig sind und zudem noch einen tadellosen Job machen, gebe ich auch Trinkgeld. Von der Höhe her hängt es ab wie lange der Handwerker im Haus war. War er nur zwei Stunden bei mir, dann wird es nicht so hoch ausfallen, wie wenn er z.B. eine ganze Woche in meinem Haus gearbeitet hat. Mehr als 50 Euro würde ich jedoch nicht für eine ganz Woche an Trinkgeld geben. Für einen Tag 10 Euro.
Immerhin sind tüchtige Handwerker inzwischen schon bei uns fast ausgestorben. Bei vielen Firmen gibt es nur mehr Pfuscher. Ich konnte beim Nachbarn neulich beobachten, dass dessen Handwerker, fünf Mann hoch, stündlich vorm Haus gestanden sind um gemütlich zu rauchen. Wenn man das auf den Tag hochrechnet bezahlt man als Kunde am Ende pro Tag pro Mann eine Stunde in der er nur herumgestanden hat um zu rauchen, von der Pause spreche ich da noch gar nicht.
Aus diesem Grund lassen wir schon lange keine Handwerker mehr bei uns alleine im Haus. Wenn jemand von den Hausleuten da ist, ist die Arbeitsmoral deutlich höher, als wenn sie wissen, dass keiner mitkriegt was sie da so treiben den ganzen Tag. Solchen würde ich keinen Cent an Trinkgeld geben.
Ich bin generell relativ großzügig mit Trinkgeld, egal ob in der Gastronomie oder bei Handwerkern. Wenn die Damen und Herren ihre Arbeit ordentlich machen, pünktlich sind, kein Chaos hinterlassen und sich höflich und freundlich benehmen, lasse ich schon ein paar Euro extra springen. Auch Getränke gibt es bei mir fürs Bodenverlegen oder ähnliches gratis, wenn ich den Eindruck habe, dass die Leute wissen, was sie tun und wenn auch etwas vorangeht. Meistens rücke ich zwischen fünf und 10 Euro als Trinkgeld heraus - alles darunter erscheint mir lächerlich, und alles darüber als Anbiederei, da die Leute schließlich auch ihren festen Stundenlohn haben.
Ob das "üblich" ist, ist mir eigentlich egal. Ich weiß nur, dass mir die Leute einen Haufen Arbeit abnehmen und wenn ich jemandem schon Trinkgeld gebe, der mir eine Tasse Kaffee apportiert, kann ich doch wohl jemanden auch 5 Euro extra in die Hand drücken, der den ganzen Vormittag auf den Knien liegt und meinen Wasseranschluss auf Vordermann bringt? Ich hatte bisher auch noch nie an Handwerkern und ihrer Arbeit etwas auszusetzen, was ich vor allem darauf schiebe, dass auf dem Land eben jeder jeden kennt und kein lokales Unternehmen riskieren kann, dass sich herumspricht, dass sie Pfuscharbeit leisten.
Wenn man die meiste Kundschaft aus Mundpropaganda bezieht, sollte man zumindest die Minimalstandards erfüllen, und so schlau ist man hier im Schwabenland dann doch. Wenn ich mich mit den Herrschaften jedoch herumärgern muss oder wenn man mir blöd begegnet, gibt es jedoch keinen Cent. Trinkgeld ist immer noch freiwillig.
Wenn ich Handwerker habe und diese auch gute Arbeit leisten, dann gebe ich in der Regel auch ein Trinkgeld. Sicher ist es schon teuer, wenn man Handwerker im Haus hat, die etwas machen. Aber trotzdem gehört es für mich einfach dazu diesen Menschen dann ein Trinkgeld zu geben. Das habe ich von meinen Eltern gelernt und so übernommen. Meistens sind es so zwischen 5 und 10 Euro die ich dann gebe.
Ich gebe Handwerkern generell kein Trinkgeld. Das kenne ich so nicht wirklich und habe es auch noch nie gemacht. Viele meiner Freunde sind Handwerker und von denen höre ich so etwas auch nur sehr selten.
Mal steckt eine ältere Frau dem ein oder anderen etwas Geld zu, ob die das aber überhaupt annehmen dürfen ist die andere Frage. Ich darf so etwas zum Beispiel in meinem Job nicht und muss angeben, wenn ich etwas angeboten bekommen habe und angenommen habe. Das wird dann auf anderen Wegen unter die Belegschaft gebracht. Geldgeschenke hatten wir aber noch nicht.
Ich biete dem ein oder anderen Handwerker gerne mal einen Kaffee an. Das hat ein Freund gesagt, wird gerne gesehen bei den Handwerkern - wir hatten vor zwei Jahren beim Hausbau und danach auch so einige Gewerke im Haus.
Für mich machen die auch ihren Job und bekommen dafür nicht gerade wenig Geld. Natürlich sind da meistens Materialkosten eingerechnet, aber trotzdem. Wenn ich höre, was die so in der Stunde verdienen bzw. was dann in Rechnung gestellt wird, das sind teilweise Preise, wenn ich das so bekommen würde, würde ich direkt umschulen . Bisher hat sich aber noch kein Handwerker beschwert oder nach Trinkgeld gefragt.
Es ist aber auch so, dass die alle mit Rechnung bezahlt werden und wenn man das mal Vergleicht im Restaurant bei einem Kellner, der dann tatsächlich Trinkgeld bekommt, das ist ja schon was anderes. Bei dem bezahlt man ja direkt und dem kann man dann das Trinkgeld direkt in die Hand drücken. Das ist dann psychisch wahrscheinlich auch etwas anderes, weil man das Geld dann ein Mal in der Hand und aus dem Portemonnaie hat. Bei Handwerkern würde ich mir dann vorkommen, als würde ich zwei Mal bezahlen.
Es kommt wirklich auf die Spirale zwischen teuer und dem Verständnis von teuer an. Ich zahle bestimmt keine Wucherpreise und dann noch Trinkgeld. Ich gelte sowieso als großzügig und gebe gerne einem Pizzalieferanten auch mal 2-5 Euro. Kommt vor, aber nicht immer. Viel wichtiger ist jedoch, dass man auch dafür eine entsprechende Freundlichkeit bekommt, das ist mir generell sehr wichtig, weil sonst läuft nichts.
Teure Handwerker liegen im Auge der Betrachter. Es gibt teuer und Wucher. Das gute Arbeit gezahlt werden muss,dürfte klar sein und das sehe ich auch genau so. Doch wer mich schon zum Wucher bringt, der kriegt gar nichts. Garantiert nichts, weil dann fühle ich mich auch generell betrogen und je nach Wucher, rufe ich sowieso sofort die Polizei an. Bei Schlüsseldiensten zum Beispiel.
Ich habe sowieso immer Trinken und Kekse etc bereitgestellt für Handwerker, die sich frei bedienen können. Das mache ich eigentlich auch gerne, weil ich finde, dass das heutzutage viel zu wenig ist, was die Damen und Herren so bekommen und wie unfreundlich manche Menschen sind, geht einfach auch nicht. Daher mache ich das zum Beispiel immer und wenn die Handwerker kommen, während ich Essen koche, dürfen sie gerne mitessen und sich was mitnehmen. Das mache ich sowieso.
Trinkgeld gibt es generell auch, aber nur wenn die Preise kein Wucher sind. Wenn die Arbeit gut ist, dann mache ich da auch gerne mal die Geldbörse auf und sehe das als vollkommen in Ordnung an.
Ich sehe, dass die Meinungen hier etwas auseinander gehen. Dabei hat sich mir eine andere Frage gestellt und zwar, ob es eigentlich etwas anderes ist, ob man jetzt in einer Stadt oder auf dem Land arbeitet. Nämlich wie schon gesagt wurde, auf dem Land kennt jeder jeden und da kann sich der Handwerker nicht leisten, einen Pfusch zu machen.
Wenn aber auf dem Land jeder jeden kennt und es beispielsweise üblich ist, dass man Trinkgeld gibt, dann spricht sich das sicher auch schnell herum, wenn jemand kein Trinkgeld gibt, oder? Also das ist wahrscheinlich meistens der Fall und dann würde ich es mir überlegen, ob ich quasi nicht dazu "verpflichtet" bin, wenn ich nicht als Geizkragen da stehen würde.
Ich habe letztens auch einen Handwerker bei mir im Haus gehabt. Ich meine, Kaffee oder etwas anderes zu trinken gibt es bei mir immer, allerdings finde ich auch, dass es auf den Aufwand der Arbeit ankommt. Wenn ein Handwerker nur eine Stunde dran ist und das auch noch zu zweit, sehe ich eigentlich nicht ein, dass ich dann noch ein Trinkgeld gebe.
Anders ist es schon, wenn wie bei Kollegin A ein Handwerker alleine den ganzen Tag dran ist, die Küche oder ähnliches einzumontieren. Da finde ich ein Trinkgeld dann schon angebracht. Aber schlussendlich muss das jeder nach seinem Gutdünken entscheiden, was er wie wann für ein Trinkgeld gibt.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung 1031mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Rubbelfeld · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung
- Palmen für die Wohnung 2993mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Dreddi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen für die Wohnung
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun? 1846mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: helgak62 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun?
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel? 1341mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wawa666 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel?