Ist Ahnenforschung ein kostspieliges Hobby?

vom 05.05.2014, 13:04 Uhr

Ich würde ja gerne mal was über meine Vorfahren erfahren und erforschen, woher mein Name kommt und wer alles zu meinen Ahnen gehört. Interessant wäre für mich auch, ob vielleicht mal eine berühmte Persönlichkeit in meiner Familie war oder ist. Ich habe mich mit meinen Cousinen mal darüber unterhalten und sie meinten, dass es ein sehr kostspieliges Hobby wäre, wenn man wirklich Ahnenforschung betreiben will. Denn es ist nicht damit getan vor dem PC zu sitzen und Leute zu suchen.

Wie seht ihr das? Muss man wirklich viel Geld ausgeben um wirkliche Ahnenforschung zu betreiben? Mit wie viel Geld sollte man da rechnen und wofür muss man bei der Ahnenforschung überhaupt genau Geld ausgeben?

Benutzeravatar

» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Das kommt darauf an, wie weit du es treiben willst. Einiges kannst du heute schon über die reine Internetrecherche herausbekommen. Kostenlos geht das bei familysearch, dem Archiv der Mormonen. Aber wenn du die Forschung ernsthaft betreiben möchtest, dann brauchst du auch Belege, z. B. standesamtliche Urkunden, Kopien aus Kirchenbüchern.

Die Einträge, die du bei familysearch findest, liefern dir bestenfalls Daten, die dir ermöglichen, an solche Belege zu kommen. Für das Anfordern einer Geburts-, Heirats- oder Sterbekunde kannst du zurzeit mit etwa 10,00 Euro pro Urkunde rechnen. Das ist von Standesamt zu Standesamt allerdings unterschiedlich. Ich bin nur mithilfe des Standesamts und familysearch schon einigermaßen weit gekommen, ohne dass es mich ein Vermögen gekostet hätte.

Dann gibt es noch kostenträchtige Mitgliedschaften bei ancestry und anderen, die wie ein Abo funktionieren. Eine Mitgliedschaft, die dir ermöglicht, deutsche Daten einzusehen, kostet monatlich zurzeit bei ancestry 12,99 Euro, die internationale Mitgliedschaft ist teurer. Oft werden aber auch kostenlose Probeabos angeboten, bei denen du dann selbst daran denken musst, das Abo rechtzeitig wieder zu kündigen.

Geld ausgegeben habe ich auch für Kirchenbücher in gedruckter Form oder auf CD. Dabei handelt es sich entweder um Scans oder auch um Auswertungen von Kirchenbüchern, die von ehrenamtlichen Ahnenforschern erstellt wurden. Im Entstehen ist übrigens gerade ein Kirchenbuchportal der deutschen Kirchenarchive.

Zu guter Letzt habe ich auch ein wenig Geld in Literatur aus dem Bereich Lokalgeschichte investiert. Ganz teuer kann es natürlich werden, wenn du einen Berufsgenealogen beauftragst für dich zu forschen.

» Wundertüte » Beiträge: 193 » Talkpoints: 0,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde es kommt eben darauf an, wie aufwändig das ganze ist. Meine Vorfahren beispielsweise kommen aus dem Ausland und einige Verwandte haben sich die Mühe gemacht, etwas Ahnenforschung zu betreiben. Ich habe zwei Familienstammbäume zu Hause, jeweils einen väterlicherseits und einen von der mütterlichen Seite. Dort wird die Familie bis Anfang des 19. Jahrhunderts zurück verfolgt und es steht auch drinnen, wer wann geboren wurde, gestorben ist, Kinderanzahl sowie Hochzeitstage.

Wie aufwändig das ganze ist kann ich nicht sagen. Ich weiß nur, dass meine Eltern von einigen Verwandten deswegen kontaktiert wurden und man eben die einzelnen Familien abgeklappert hat um die Daten rauszukriegen. So wurden beispielsweise die Urgroßeltern über Daten zu deren Geschwistern, Eltern und Geschwistern der Eltern ausgefragt. Es wurden auch Fotos von den einzelnen Familien gesammelt, sodass man auch weiß wie die Leute aussehen mit denen man verwandt ist. Ich finde diese Bücher sehr schön mit anzusehen, eben weil so alte Fotos aus dem 19. Jahrhundert darunter sind.

Irgendwann waren diese Bücher dann eben fertig und wurden abgetippt und gedruckt. Mittlerweile hat fast jeder aus meiner Familie so einen Stammbaum zu Hause.

Benutzeravatar

» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Bisher mache ich genau das, vor dem Handy sitzen und Leute eintippen, suchen etc. Naja nicht nur, ich fahre viel zu meinen Großeltern, -tanten und -onkel, besuche sie und frage sie nach den Verwandten aus. Auch bekomme ich durch die Applikationen, die ich verwende eine ganze Reihe Vorschläge zu den von mir gesuchten bzw. eingestellten, die ich erst mal sammle. Wenn ich dabei nicht mehr weiter komme, prüfe ich alle Vorschläge. Hier ist der Punkt, wo man dann Geld bezahlen kann bzw. muss, um die Originalbeiträge zu sehen.

Damit meine ich dann die eingescannten Papier- und Schriftstücke, wie beispielsweise Geburts- und/oder Sterbeurkunden, Heiratsurkunden und so weiter, auch Kurioses wie Telefonbucheinträge oder was auch immer sind dann dabei. Das hilft mal weiter, mal aber auch gar nicht. Das Ganze lässt sich aber auch auf verschiedenen Seiten noch halbwegs umsonst machen. Und wenn man dann fünf oder zehn Euro für eine Monatsmitgliedschaft bezahlt, muss man sich eben beeilen, dann bezahlt man eben auch nur das und nicht mehr und das finde ich schon einen guten Preis dafür, dass man seine Vergangenheit bis in die x-te Generation aufarbeiten kann.

Wenn man dann da nicht mehr weiter kommt und den Stammbaum soweit fertig hat, hat man ein ganz großes Stück Papier, wenn man ihn übersichtlich ausdrucken wollen würde. Und man muss hoffen, dass man alle Personen auch mit drin hat (das ist derzeit noch eins meiner Probleme). Wenn man das ausdrucken möchte, geht es dann in die höheren Preise. Denn ich für meinen Teil habe mir viel Mühe dann damit gemacht, dann soll es nicht auf einem Poster da hängen, sondern vielleicht als Bild oder Alu-Dibond und das ist dann schon etwas teurer in den Größen.

Aber ich finde nicht, dass es übermäßig viel Geld kostet. Noch bin ich zwar relativ am Anfang mit meiner Ahnenforschung aber das einzige Geld, was ich ausgegeben habe, war für die paar Seiten Kopierpapier, die ich gebraucht habe.

» Antalis » Beiträge: 539 » Talkpoints: 0,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^