Nicht wissen wollen wie Operation oder Eingriff abläuft?

vom 27.07.2017, 08:22 Uhr

Ich erinnere mich noch, dass ich als Jugendliche operiert werden sollte. Davor hatte ich große Angst und wollte daher gar nicht genau wissen, wie der Eingriff ablaufen wird. Da ich noch Minderjährig war, mussten sowie so meine Eltern den Aufklärungsbogen unterschreiben.

Auch heute höre ich von manchen noch, dass sie gar nicht genau wissen wollen, was bei einer Operation oder ähnlichem genau gemacht wird. Sie unterschreiben alles was nötig ist, aber befassen sich nicht genau mit dem Ablauf des Eingriffs. Ich denke, dass es oftmals vielleicht auch die Angst noch schürt, wenn man genau ansieht, was gemacht wird und was alles dabei schief gehen kann.

Möchtet ihr vor einem Eingriff immer genau wissen, was gemacht wird? Oder möchtet ihr da lieber auch nicht genau erfahren, was euch da bevorsteht? Findet ihr es wichtig, dass ihr den Ablauf genau kennt und auch die Risiken alle wisst? Oder macht das eure Angst davor eher noch schlimmer?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Wenn es nach mir geht, könnte man auf die Vollnarkose dann verzichten und am liebsten würde ich direkt mit daneben stehen, mitmachen und alles ganz genau anschauen. Gut ich bin auch ein anderes Extrem, ich finde das alles richtig interessant und richtig spannend, dass ich da am liebsten in der ersten Reihe stehe und alles Live mitbekomme. Ausmachen tut mir das rein gar nichts.

Von daher befasse ich mich vorher damit aus reinem Interesse schon sehr genau wie der Ablauf ist, einige Operationen mit ihren Techniken habe ich schon Live gesehen und weiß daher auch Bescheid, was dort alles abgeht. Für mich gehört das einfach mit dazu, ich finde daran nichts ekelig und nichts was mir Angst machen würde, denn nur durch die Aufklärung weiß man überhaupt was auf einen zukommt und man wird auch über die Risiken und Co aufgeklärt. Da einfach irgendwas zu unterschrieben und sich nicht zu informieren oder zuzuhören, finde ich schon sehr fahrlässig da sich damit auch Verhaltensweisen für die Zeit nach der Operation direkt ableiten lassen und auch genannt werden.

Angst habe ich in der Hinsicht übrigens gar keine, es kann immer etwas passieren und sei das nun die Routine Operation die am Tag 1000 mal gemacht wird oder auch etwas ganz spezielles was eher selten oder auch zum ersten mal stattfindet. Warum sollte ich mich damit auch im Vorfeld belasten? Wenn es so ist, dann kann ich daran nichts ändern und wenn nichts passiert, dann habe ich mir im Vorfeld Sorgen um ungelegte Eier gemacht.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Was bringt es denn nicht zu wissen, was gemacht wird? Vor einer geplanten Operation hat man nun mal ein Aufklärungsgespräch und das finde ich auch nicht weiter schlimm. Wenn ich eine Operation habe, dann will ich darüber auch alles wissen, weil ich damit leben muss, was da passiert.

Letztendlich kann es immer schiefgehen, aber gemacht werden muss es ja dennoch und so weiß ich eben gerne was auf mich zukommt. Man kann ja mit dem Nichtwissen nichts verhindern und man muss sich immer auf die Leute verlassen, die es machen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich bin da eher wie Sorae, wenn auch nicht so krass. Also zuschauen würde ich jetzt nicht wollen bei der Operation, aber ich würde schon alles wissen wollen. Ich würde sogar so weit gehen und wirklich alles zu diesem Thema nach dem Gespräch mit dem Arzt selbst recherchieren: Vorteile, Nachteile, Konsequenzen, alternative Therapiemöglichkeiten, Ursachen der Beschwerden etc. und das eben so lange, dass ich selbst schon ein Experte für diese Erkrankung und deren Therapie wäre. Ich bin einfach leidenschaftlich neugierig und wissensdurstig. Da braucht man mir nur einen Knochen bzw. ein Stichwort hinwerfen und der Rest läuft automatisch ab.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich gehöre auch eher zu denen, die genau wissen möchten, was da im OP mit ihrem Körper gemacht wird. Einfach blind etwas unterschreiben kommt für mich da nicht in Frage. Immerhin geht es hier um meinen Körper und um meine Gesundheit. Da möchte ich natürlich auch über verschiedenen OP-Methoden sowie eventuelle Komplikationen aufgeklärt werden.

Jedoch kann ich mir durchaus vorstellen, dass es genug Menschen gibt, die nicht wissen wollen was mit ihnen passiert, sobald die Vollnarkose wirkt. Der Gedanke, dass jemand Fremdes deinen Körper aufschneidet und darin was auch immer macht ist nicht gerade schön, gehört aber dank des medizinischen Fortschrittes inzwischen zu unserem täglichen Leben dazu.

Viele Operationen sind inzwischen Routineoperationen und nur selten kommt es zu Problemen. Natürlich sind Ärzte auch nur Menschen und der ein oder andere Fehler kann schnell passieren.

» Birdy93 » Beiträge: 767 » Talkpoints: 10,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also ich selber hatte schon zweimal eine Operation und ich wollte bei beiden nicht wissen, was genau gemacht wird. Die Vollnarkose konnte ich mir bei beiden nicht leisten, ich war wirklich mit dabei mit vollem Bewusstsein, aber ich fand es dann auch nicht weiter schlimm.

Der Arzt informierte mich zuvor, was er machen wird, aber ich hörte gar nicht so genau hin, da es mich herzlich wenig interessierte. Ich mag solche Dinge gar nicht wissen, es graust mir davor. Leider kostete die Vollnarkose einen Tausender mehr. Sonst hätte ich das schon gemacht. Dann wären es auch nicht zwei, sondern nur eine OP gewesen.

Ich selber bin auch relativ hart im Nehmen, so lange ich mir nicht genau vorstellen muss, was da gemacht wird. Ich denke aber, dass ich nicht so hart im Nehmen gewesen wäre, wenn mir wirklich gesagt worden wäre, dass mir der Kiefer gebrochen werden muss und solche Dinge. Da läuft es mir kalt über den Rücken.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich gehöre definitiv zu denen, die es bei sich selbst nicht wissen wollen, was während der Operation mit mir passiert. Wenn es um jemanden aus meinem Umfeld geht, recherchiere ich dann schon ganz gerne und lese mich in das Thema ein, aber ich habe das Gefühl wenn es um mich geht, richtet sich eher durch das viele Einlesen eine Blockade ein bis hin zur richtigen Todesangst, wenn ich dann die ganzen Risiken bedenke, die passieren könnten.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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