Streit, weil man Auto von Partner nicht fahren möchte?
Eine Freundin hat aktuell das Problem, dass das Auto ihres Partners in der Werkstatt ist. Nun könnte dieses abgeholt werden und ihr Auto sollte dann in dem Zuge zur Inspektion. Allerdings ist ihr Partner arbeiten und sie sollte nun ihr Auto zur Werkstatt bringen und mit seinem Auto dann wieder zurück fahren.
Aber meine Freundin hat Angst das Auto ihres Partner zu fahren. Dies ist sehr groß und lässt sich ganz anders fahren als ihr Auto. Sie hat daher gesagt, dass sie sein Auto lieber nicht holen möchte und im Stadtverkehr fahren. Ihr Partner ist nun sauer deswegen und meint, dass sie ihm damit alles nur erschweren würde und er hat sie wohl deswegen ziemlich pampig behandelt und wütend das Telefonat beendet. Er hatte sie nämlich angerufen, um ihr das mitzuteilen.
Noch dazu hat meine Freundin wohl heute zwei Termine, die sie wahrnehmen möchte und daraufhin meinte ihr Partner dann nur, dass diese ihm ziemlich egal wären und sie ja auch hin laufen könnte oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen könnte. Meine Freundin weiß nun nicht, wie sie sich verhalten soll. Sie hat einfach Angst das große Auto ihres Partner zu fahren. Sie hat Bedenken, dass sie einen Unfall damit bauen könnte. Ihr Partner wirft ihr nun aber vor, dass sie ihm damit alles schwer macht und er nun sehen kann, wie er das macht und dies für ihn nun stressig und kompliziert sei.
Wie würdet ihr euch da an Stelle meiner Freundin verhalten? Könnt ihr nachvollziehen, dass sie Angst hat ein ungewohntes noch dazu viel größeres Auto zu fahren? Würdet ihr euch von der Wut des Partners da einschüchtern lassen? Würdet ihr dennoch das Auto des Partner abholen und die Angst eben in Kauf nehmen, dass etwas passiert?
Da fehlt es dem Partner wohl an Empathie seiner Freundin gegenüber. Aber das müssen sie halt mit sich selbst ausmachen. Wer so leben will, bitte schön. Ich halte das Zusammenleben mit einem Partner, der mir gegenüber rücksichtslos und verständnislos ist, auf die Dauer für untragbar. Aber wie schon geschrieben, das ist ja ihre Sache.
Ich habe die Familienkutsche damals auch nicht gefahren. Ich selbst war im Besitz eines ganz kleinen Autos, mit dem ich auch gut zurecht kam. Der Skoda Octavia allerdings war mir suspekt. Mein Partner hat das akzeptiert und es kam nie zu Differenzen deswegen. Wenn wir nun zu dritt losgefahren wären, und ich total unsicher gewesen wäre, hätte sicher niemand eine gute Fahrt gehabt.
Eines Tages entschied ich mich, es doch einmal mit dem größeren Auto zu probieren, es klappt auch auf Anhieb prima. Allerdings gab es dafür keinen besonderen Anlass und auch keinen Druck von Seiten meines Mannes. Sich von der Wut des anderen einschüchtern zu lassen, kann in einer Beziehung niemals eine Lösung sein. Auch ist schon eine Einschüchterung des Partners sehr bedenklich. Er setzt sie hier echt unter Druck. Wie schon geschrieben, ich bin mir da sehr unsicher, ob das die Liebe auf Dauer überhaupt aushält.
Zumal man sagen muss, dass meine Freundin kein Geheimnis daraus macht, dass sie das Auto ihres Freundes nicht fahren möchte. Sie lässt diesen höchsten mal etwas rollen, damit sie ihren eigenen Wagen dann nutzen kann, der meist dahinter geparkt ist. Sie nimmt lieber das Umparken in Kauf, als gerade den Wagen ihres Freundes zu nutzen. Ihr Freund weiß auch, dass sie Angst hat das große Auto zu fahren und wird sich gedacht haben, dass sie schon über ihren Schatten springen und ihm da irgendwie helfen wird.
Also mir gehen solche Frauen echt auf den Keks. Mimimi das Auto ist zu groß, Mimimi ich fahre nicht nachts, da ist es dunkel, Mimimi die Autbahn ist böse. Wozu hat man denn da den Führerschein gemacht? Sie soll ja kein Kreuzfahrtschiff einparken, sondern lediglich die Karre auf den Werkstatthof stellen und gegen das andere Auto austauschen. Praktischer kann man Werkstattbesuche mit zwei Autos gar nicht abwickeln.
Man kennt ja nicht den Hintergrund des Streits. Wie ist es denn im Alltag? Ist die Frau dann auch so unselbstständig, dass sie immer am Rockzipfel des Mannes hängt? Du hast ja hier schon etliche Male von einer Freundin erzählt, die vor allem und jedem und alles und jedes Angst hat. Dann würde ich an der Stelle des Partners auch sauer sein, wenn sie nicht mal den kleinen Gefallen tun kann. Ich fahre nicht oft, aber ich würde mir zutrauen jedes Auto zu fahren, wenn es nicht unbedingt ein Bus ist. Vielleicht sollte die Frau einfach mal sich ins Auto setzen und fahren und merkt dann, dass es gar nicht so schlimm ist. Dem Partner zuliebe einfach mal den Gefallen tun.
So oft wie du von dieser unselbstständigen Freundin schreibst, würde ich wahrscheinlich an der Stelle des Partners irgendwann auch sagen "Mach dir deinen Mist alleine" wenn sie ihn um was bittet. Es ist doch ein Abwasch das Auto abzuholen und das eigene dort zu lassen. Ich teile da Bellikowskis Meinung und sehe es einfach als praktisch an.
Wer wirklich denkt, dass es nur um das Auto geht, hat nicht den Kern des Streites verstanden. Meiner Ansicht nach ist das nur ein Auslöser und die Probleme liegen sehr viel tiefer, werden aber nicht angesprochen oder geklärt. Daher kommt es dann bei solchen Geschichten zu "Stellvertreterkriegen".
Nelchen hat geschrieben:Ihr Partner wirft ihr nun aber vor, dass sie ihm damit alles schwer macht und er nun sehen kann, wie er das macht und dies für ihn nun stressig und kompliziert sei.
Genau das ist der Knackpunkt. Aus diesem Satz entnehme ich, dass es nicht das erste Mal ist, dass deine Freundin "unselbstständig" ist und ihrem Partner das Leben unnötig schwer und kompliziert macht. Statt ihn zu entlasten, belastet sie ihn eher. Liest sich für mich so als wäre sie ein kleines unselbstständiges Kind und würde alleine nichts gebacken oder auf die Reihe kriegen (wollen). Dass ein Mann bei so einer Partnerin irgendwann Geduld und Nerven verliert sollte klar sein.
Meiner Meinung nach steht die ganze Beziehung unter keinem guten Stern, wenn er sich nicht mal mehr vorher getraut hat, die Unselbstständigkeit seiner Partnerin zu kritisieren und dann so einen Stellvertreter-Streit dazu benutzt um sich Luft zu machen. Er scheint ja nie anzumerken, wenn ihn etwas stört oder er sich wegen ihrer Unselbstständigkeit überlastet fühlt. Wenn sie ihm da nicht entgegen kommt und lernt, auf eigenen Beinen zu stehen und weniger über Probleme zu jammern, die sie gut selbst lösen könnte, dann wird die Beziehung irgendwann Geschichte sein. Ihn scheint das ja sehr zu belasten, sonst hätte er das nicht angesprochen und dass sie so blind durchs Leben geht und nur ihre eigenen "Probleme" sieht und nicht die ihres Partners, wenn sie ihm wieder zur Last fällt, ist mir ein Rätsel. Aber gut, das passiert Egozentrikern wahrscheinlich schnell mal.
Ich denke, dass auch die Attraktivität darunter leiden wird. Gut, mein Partner ist natürlich nicht das Maß aller Dinge, das ist mir bewusst. Aber er findet meine Selbstständigkeit und Unabhängigkeit sehr attraktiv und dass ich die meisten Probleme auch ohne ihn lösen kann und ihn entlasten kann, wenn er wegen der Arbeit genug um die Ohren hat. Da kennen wir auch andere Beispiele aus dem direkten Umfeld, die da ziemlich abschreckend sind. Stellt sich die Frage, wie lange der Partner deiner Freundin mit so einer "unattraktiven" Frau noch zusammen sein möchte. In so einem unselbstständigen Partner würde ich die ganze Zeit ein kleines hilfloses Kind sehen, für das ich die Vormundschaft habe und keine erwachsene Person.
Ich verstehe nicht, was daran so schwer sein soll, ein Auto zu tauschen und zur Werkstatt zu fahren. Ich stimme Bellikowski zu. Wie hat die gute Frau denn den Führerschein gemacht, wenn sie schon damit überfordert ist, ein Auto zu fahren? Als ich den Führerschein gemacht habe, habe ich gelernt ein kleines schnuckliges Auto zu fahren und als ich dann mit der Familienkutsche meiner Eltern fahren sollte, war das total die Umstellung. Da hatte ich am Anfang auch Sorge, dass ich die Spiegel abfahre, wenn ich in der Garage einparke. Aber da wächst man rein.
Mich hat das nie daran gehindert, das Auto tatsächlich zu fahren und ich habe es sogar geschafft, mit dieser Kutsche rückwärts in die Einfahrt zu fahren und das Auto auf diese Weise zu wenden. Dabei ist die Einfahrt so eng, dass da hätte was schief gehen können, aber alles ist glatt gegangen, auch ohne jemanden, der mich dirigiert. Alles eine Sache der Übung. Man muss es nur wollen und nicht ständig das unselbstständige "Opfer" spielen und jammern.
Ich mag es auch gar nicht, mit fremden Autos zu fahren und nehme auch nur in den seltensten Fällen das Auto meines Partners. Nicht, weil es mir zu groß ist, sondern weil ich einfach einen Respekt vor fremdem Eigentum habe. Und es kann wirklich immer einmal passieren, dass man einen Unfall mit einem Auto baut.
Es ist schon beim eigenen Auto schlimm genug, wenn das der Fall ist. Noch schlimmer ist es aber bei einem fremden Auto, wenn dort etwas passiert, so finde ich. Denn erstens macht man sich Vorwürfe, zweitens macht der Partner einem dann wahrscheinlich auch noch Vorwürfe und dann heißt es immer ja typisch Frau am Steuer.
Ja gut, ich meine was soll der Partner denn sonst sagen außer dann musst du eben zu den Terminen laufen. Auf der anderen Seite bleibt ja da keine Möglichkeit mehr, wenn sie das Auto nicht fahren möchte. Es ist wirklich eine sehr komplizierte Sache über die man sprechen sollte wie ich finde.
Die beiden haben sich vielleicht einfach nur falsch verstanden. Am Telefon solche Dinge zu klären ist immer sehr schwierig, da man die Mimik und Gestik des Gegenübers nicht sehen kann und somit ein und derselbe Satz auf was weiß ich wie viele Weisen verstanden und interpretiert werden kann. Oft merkt man das auch beim Schreiben über Whatsapp.
Anscheinend gab es noch eine Lösung, jedenfalls hat der Partner meines Freundin sein Auto wieder. Ich denke, dass meine Freundin vielleicht auch etwas überrumpelt war. Ihr Freund hatte sie wohl angerufen und ihr dann gesagt, dass sie eben die Autos tauschen soll. Sie wusste vorab nichts davon und es wurde nichts der gleichen besprochen.
Bei meiner Freundin ist es wohl auch so, dass sie länger gebraucht hat, den Führerschein zu machen. Sie hat wohl durch Ängste immer davor zurückgeschreckt und hat dann auch lange nach dem bestandenen Führerschein in keinem Auto gesessen um zu fahren. Sie sagt, dass sie einfach Angst hatte. Warum genau konnte sie selbst nicht sagen.
Mittlerweile hat sie sich wohl an ihr Auto gewöhnt und fühlt sich darin sicher. Allerdings wusste das ihr Freund auch alles und ich denke, dass man sich dann schon darauf einstellen und arrangieren sollte. Zu den Hintergründen hätte ich vielleicht etwas mehr schreiben sollen, dann wäre meine Freundin hier sicher nicht als unselbstständig und unattraktiv hingestellt worden.
@Nelchen, sicher ist der Mensch ein Gewohnheitstier. Ich halte deine Freundin dennoch als unselbstständig, wenn sie nicht mal spontan agieren kann und dem Partner helfen kann, dass nicht unnötig Wege gefahren werden müssen. Sie hat sich an ihr Auto gewöhnt. Was ist, wenn dieses Auto so kaputt geht, dass sie ein neues braucht. Ist es dann so, dass sie sich auch wieder eine längere Zeit mental damit auseinander setzen muss?
Ich könnte mit so einem nicht spontanen Menschen, der ewig braucht um zu überlegen, ob er oder sie es machen kann, um was man sie bittet, nichts anfangen. Und ich denke, dass es auf die Dauer auch eine große Belastung für den Partner ist. Besonders, wenn es die gleiche Freundin ist, die die Ängste hat, von denen du schon so oft hier schreibst. Für den Partner ist sowas eine Dauerbelastung.
Nelchen hat geschrieben:Anscheinend gab es noch eine Lösung, jedenfalls hat der Partner meines Freundin sein Auto wieder. Ich denke, dass meine Freundin vielleicht auch etwas überrumpelt war. Ihr Freund hatte sie wohl angerufen und ihr dann gesagt, dass sie eben die Autos tauschen soll. Sie wusste vorab nichts davon und es wurde nichts der gleichen besprochen.
Was soll das denn? Muss jetzt der Freund bei seiner Partnerin jedes Mal 6 Wochen vorher einen Antrag stellen, wenn er ihre Hilfe braucht, weil er durch Arbeit verhindert ist oder wie? Ich werde von meinem Freund auch manchmal "überrumpelt", wenn du das so nennen willst. Aber da ich spontan und anpassungsfähig genug bin, stört mich das nicht im geringsten. Ich reagiere schnell und die Situation wird so gelöst, dass es für alle Beteiligten am angenehmsten und stressfreisten ist.
Ich sehe das wie Diamante und für mich wäre so ein Mensch wie deine Freundin als Partner die reinste Zumutung und so würde ich auf Dauer nicht leben wollen. Das ist für den Partner eine Dauerbelastung so eine unselbstständige Frau zu Hause zu haben. Ich kann ihren Partner sehr gut verstehen und ich wäre da alles andere als geduldig, gerade wenn so etwas häufiger vorkommt.
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