Eltern die Kinder wegnehmen, weil sie zu dumm sind?

vom 04.08.2017, 06:27 Uhr

In den USA soll es einen Fall gegeben haben, dass Eltern nur wenige Tage nach der Geburt das Kind weggenommen worden ist mit der Begründung, dass die Eltern eben "zu dumm" wären. Laut IQ-Test hatte sie wohl einen Wert von 72 und er von 62. Der Durchschnitt liegt glaube ich bei 106 oder so um den Dreh.

Eine Anwältin aus Deutschland kommentierte dann auch, dass es so etwas durchaus geben könnte, gerade wenn eine Kindeswohlgefährdung durch die mangelnde Intelligenz vorliegen würde.

Um ehrlich zu sein halte ich diesen Fall für ziemlich konstruiert und ich kann mir nicht vorstellen, dass das tatsächlich jemals so passiert sein soll. Es wurden auch keine Behörden befragt, sondern nur die beiden "Opfer". Die könnten ja theoretisch sonstwas erzählen ohne Beweise. Wie seht ihr das? Haltet ihr es für möglich, dass man Eltern das Kind wegnimmt so kurz nach der Geburt, weil die Eltern angeblich zu dumm sind?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich kann den Gedanken dahinter schon verstehen, wenn ich ehrlich bin. Ich meine, das sind wirklich geringe Werte und da kann man sich nicht unbedingt sicher sein, was im Alltag mit einem Neugeborenen so passiert. Sinnvoller wäre es aber sicherlich gewesen da erstmal jemanden in den Alltag zu integrieren, der hilft, erklärt oder die Familie in eine Einrichtung geht um dort überwacht zu werden und Hilfe zu bekommen.

Ich denke nämlich, dass es für das Kind nicht unbedingt schön ist von den Eltern getrennt großwerden zu müssen und so etwas der letzte Schritt sein muss. Ob das bei uns auch so geht weiß ich nicht, aber ich finde schon, dass man da ein Auge drauf haben muss, weil einfach auch Zusammenhänge nicht so gut verstanden werden und ein Neugeborenes einfach noch zu klein ist um alles gut überstehen zu können.

Ich meine mir fallen da sofort so Dinge ein wie Temperatur beim Schlafen, anziehen, Essen geben, halten und so weiter. Ich kenne die beiden nicht, weiß nicht um deren Defizite im Alltag, aber ich denke schon, dass man so eine Entscheidung nicht ohne Grund getroffen hat.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Warum sollte das nicht so passieren? Es geschieht in Deutschland bis zu Tausend Mal im Jahr, dass Kinder geistig Behinderter in Pflegefamilien kommen. Ein wirklich schwieriges Thema. Wenn die Geschichte und die Angaben so stimmen, ist ein IQ unter 70 schon mit einer leichten geistigen Behinderung gleichzusetzen, 72 ist jetzt auch nicht hoch genug, um das beim Partner kompensieren zu können. Genau genommen hat man da zwei Menschen, die vermutlich auf dem Stand von zehnjährigen Kindern sein dürften.

Hierzulande würde man der Familie wohl eher erst einmal einen Betreuer oder einen Familienhelfer an die Seite stellen, aber man weiß ja nicht, ob nicht noch andere Faktoren in die Beurteilung mit hineingespielt haben. Und in USA werden solche Entscheidungen sicher noch mal auf einer anderen Basis getroffen, dort sind meines Wissens nach die ambulanten und generellen Hilfen nicht so sehr ausgebaut wie hier bei uns.

» Verbena » Beiträge: 4970 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Warum sollte die mangelnde Intelligenz generell ein Problem bei der Kindererziehung und Kinderpflege darstellen? Da hat jemand eine leichte Intelligenzminderung und der andere ist lernbehindert. Das bedeutet für die Kinder nur dann etwas, wenn auch eine verminderte emotionale und soziale Reife vorhanden ist, was bei einer Lernbehinderung nicht zu erwarten ist und bei leichter Intelligenzminderung auch nicht automatisch gegeben ist.

Der "Intelligentere" des Paares ist immerhin so intelligent wie rund 15 Prozent der Bevölkerung. Denen nimmt man weder hier, noch in den USA die Kinder weg oder ordnet eine Betreuung an. Gut, die Mutter hat die Schwangerschaft nicht mitbekommen, aber das schaffen auch intelligentere Frauen. Und das Kind hat sich vier Jahre normal entwickelt. Ausschlaggebend sollte nicht allein die Sorge eines Verwandten in Verbindung mit einem Intelligenztest sein. Wer im Verkauf arbeiten kann, kann auch Kinder aufziehen. Einschreiten ist nötig, wenn es Probleme gibt.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich frage mich auch was die Intelligenz damit zu tun haben soll mit der Neugeborenenpflege. Vor allem geht es hier nicht nur um ein Kind welches abgenommen worden ist sondern direkt um 2 Kinder, eines davon war schon lange kein Neugeborenes mehr und um die 4 Jahre alt! Dort hat es dann auch geklappt und warum sollte es dann beim zweiten nicht klappen?

Zudem die meisten Dinge auch anerzogen und einprogrammiert sind, dafür muss man keine besonders helle Leuchte auf dem Papier sein. Tut mir leid, damit ich erkenne das ein Kind kalt ist oder zu warm, dafür brauche ich keinen IQ von 200 und auch nicht, damit ich erkenne ob es Hunger hat oder die Windel voll geschissen ist. Aber manche machen daraus eine Wissenschaft, dass man schon meinen könnte, dass deren Kinder von oben bis unten verkabelt sind, damit sie auch die ideale Temperatur von 37,2 Grad immer erreichen.

Es gibt genug Eltern die auf dem Papier mehr IQ vorweisen können und dümmer umgehen mit ihrem Nachwuchs oder man sich auch fragen sollte, ob die Erziehung die richtige ist. In meinem Umfeld gibt es ein Elternpaar welche beide Professoren mit mehreren Doktortiteln sind. Deren Sohnemann darf sich alles raus nehmen, genießt keine Erziehung und bestimmt selbst wie es so nett heißt. Da halte ich diese Eltern doch für Dumm, dass sie nach der Pfeife ihres Kindes tanzen, obwohl diese weit aus mehr IQ Aufweisen dürften, als 72 und 62.

Auch andere Eltern in diesem Forum sollten auf dem Papier mehr bringen, aber wenn ich mir so durch lese was diese machen und ihre Ansichten anschaue, dann ist das in meinen Augen auch nur Dumm. Wer nimmt dort die Kinder weg? Niemand, bekommen diese Unterstützung? Nein, weil da ist ja angeblich alles schön und perfekt, wenn die Wohnung sauber ist, der Kühlschrank voll und das Kind sauber angezogen ist. Da wird der Rest gar nicht hinterfragt.

Gerechtfertigt sehe ich das nicht und dazu gibt es auch schon Urteile vom EU Gerichtshof, da das nicht das erste mal gewesen ist, dass Eltern mit einem niedrigen IQ nur aufgrund dieser Tatsache die Kinder entzogen worden sind und da wurde das schon auf das schärfste Verurteilt und als nicht zulässig geurteilt. Aber es gibt immer wieder Mitarbeiter, die meinen sich darüber hinweg setzen zu müssen mit falschem Aktionismus und in anderen Fällen, wo es notwendig wäre dann nicht aus dem Hintern kommen oder dort sich blenden lassen, von der angeblich heilen Welt und nicht reagieren, bei offensichtlichen Kindesmisshandlungen.

Neu ist das nicht bedauerlicher Weise, es wird nun wieder durch einen neuen Fall untermauert. Aber im Jugendamt wohnen auch nur Menschen, die ihr eigenes Urteil bilden und wenn diese Mitarbeiterin meint, dass Menschen mit einem niedrigen IQ keine Kinder erziehen und groß ziehen können weil das ihr Schubladendenken ist, dann wird sie auch danach handeln. Sieht man auch hier, dass das manche sogar teilweise befürworten oder verstehen, sich für etwas besseres halten und vermutlich nicht anders drauf sind, wie das Ehepaar Professor welches dem Kind keine Regeln aufweist und in der Hinsicht "dumm" ist aber auf dem Papier mehr IQ vorweisen kann. Wenn es nach mir ginge, dann würden alleine hier aus dem Forum mindestens 2 Damen die Kinder entzogen werden, alleine an den dummen Sachen die hier von sich gegeben werden und wohl auch noch so gemacht werden.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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