Wie müssen neue Serien sein, damit sie gefallen?
Täglich laufen die verschiedensten Serien im Fernsehen und im Internet. Einige von ihnen sind gut und andere kann man total vergessen. Manche halten sich lange und andere verschieden nach einigen Monaten bereits wieder von der Bildfläche. Mir selbst gefällt auch lange nicht jede neue Serie. Viele der neuen Serien finde ich sogar richtig schlecht.
Ich frage mich deswegen, wie neue Serien eigentlich sein müssen, damit sie dem Publikum gefallen. Wenn ihr eine neue Serie entwerfen bzw. produzieren müsstet, was würdet ihr beachten? Worauf würdet ihr den Fokus legen und warum?
Für mich muss eine Serie auch immer einen guten Humor haben. Besonders gerne habe ich schwarzen Humor, ein bisschen Sarkasmus und Ironie bei einer Serie. Zudem muss die Geschichte einfach gut gemacht sein und man muss sich in die Personen hinein fühlen können. Sehr gut ist es auch eine Serie zu einem Thema zu machen, was ein bisschen aus dem Leben gegriffen ist.
Ich mag Serien, bei denen die Geschichten nicht zu übertrieben und unrealistisch sind. Außerdem finde ich es furchtbar, wenn sich Erzählungen ewig in die Länge ziehen und einfach nur noch langweilig sind. Humor ist mir bei Serien auch sehr wichtig, aber keine oberflächliche und aufgesetzte Belustigung, sondern gut gesetzt Pointen. Was ich auch nicht mag ist, wenn Charaktere plötzlich von anderen Personen besetzt werden, die gar keine Ähnlichkeit mit der Vorbesetzung haben.
Für mich steht und fällt eine Serie normalerweise mit den Charakteren. Genre, Umfang und sogar Story sind da eher zweitrangig, solange ich mich mit den handelnden Personen gut identifizieren kann, sie interessant und tiefgründig finde und mit ihren Schicksalen mitfiebern kann. Natürlich lässt sich ein Charakter nicht aus lediglich ein, zwei Folgen einschätzen, sodass ich auch durchaus gewillt bin, einer Serie die Chance zu geben, mich mindestens eine halbe Staffel lang zu überzeugen. Sind mir die Protagonisten danach jedoch völlig egal, ist die Motivation, weiterzuschauen, bei mir wirklich sehr gering.
Ansonsten ist die Story natürlich auch ein Faktor, der nicht unerheblich ist. Thema und Aufbau der Handlung sollten mich schon ein wenig ansprechen, und manchen Genres kann ich da generell weniger abgewinnen als anderen. Allerdings wage ich mich auch gerne an etwas neues heran, wenn es lohnenswert erscheint. Humor schadet auch nie, aber es ist abhängig von der Art der Serie, ob und in welchem Maße dieser hineinpasst.
Das, was mir gefällt, deckt sich glaube ich nicht immer mit dem Massengeschmack. So habe ich zum Beispiel nichts gegen guten Humor, aber verstehe darunter unter Umständen etwas anderes als die breite Masse. Diese künstlichen, übertrieben Lacher, die manche Serien einspielen - das Signal dafür, dass man das gerade Gesagte als Zuschauer nun witzig zu finden hat - sind zum Beispiel ein Garant dafür, dass ich so schnell wie möglich zur Fernbedienung greife, möglichst noch bevor der nächste dumme Lacher kommt. Aber diese Serien laufen im deutschen Fernsehen seit Jahren, die Masse scheint das also nicht zu stören.
Es ist schwer zu sagen, was eine gute Serie für mich haben muss, weil ich ganz verschiedene Serien aus ganz verschiedenen Genres mag. Ich tendiere schon mal zu eher obskuren Serien, die nicht so massentauglich sind, aber ich schaue auch einige Serien, die wirklich fast jeder, den ich kenne, anschaut.
Ich glaube, wenn eine Serie einen guten Einstieg findet, und irgendwas hat, das mich interessiert, ist es wahrscheinlich, dass ich dann auch weiter zuschaue. Es gab bei "Orphan Black" zum Beispiel in der ersten Folge die Szene, in der sich zwei Clone zufällig am Bahnhof treffen und da das natürlich nicht erklärt wird habe ich weiter geschaut, weil ich wissen wollte warum die beiden gleich aussehen, sich aber offensichtlich nicht kennen.
Ganz allgemein gesprochen gibt es aber sicher kein Erfolgsrezept, sonst würden ja nicht so viele Serien sehr schnell wieder abgesetzt oder gar nicht erst produziert werden weil die Pilotfolge nicht ankam. So wurde zum Beispiel längere Zeit immer behauptet, dass komplexe Handlungen ein Problem wären, weil viele Zuschauer nicht mehr so eine lange Aufmerksamkeitsspanne hätten - und heute schaut fast jeder Game of Thrones, versucht am Anfang jeder neuen Staffel die Handlung zusammen zu bekommen, ist verwirrt und schaltet trotzdem wieder ein.
Der erste Punkt ist ganz klar, dass die Charaktere, vor allem der Hauptcharakter für den Zuschauer sympathisch sind. Also bei mir ist es jedenfalls so, dass ich mich mit einer Serie gar nicht identifizieren kann, wenn ich die Darsteller nicht ansprechend, oder sogar unsympathisch finde.
So etwas wäre für mich beispielsweise ein Grund, eine Serie gar nicht erst anzusehen. Außerdem spielt für mich die Spannung eine große Rolle. Ich habe schon bei vielen Serien eine Staffel durch gehalten, da ich annahm, es würde spannender werden. Leider wurde ich schon sehr oft enttäuscht. Deshalb schaue ich nicht mehr gerne neue Serien an, da ich meistens enttäuscht werde.
Auch wenn es um ernste Themen geht, finde ich ein guter Humor lockert jede Serie auf. Deshalb ist es für mich wichtig, wenn auch nur einmal in jeder Folge, etwas vorkommt, was zum Lachen ist. Es ist wirklich wichtig, finde ich, dass man auch lachen kann, auch wenn es um ernstere Themen geht.
Serien, bei denen der Inhalt einfach nur zu weit her geholt ist, schaue ich auch nicht gerne an. Deshalb mag ich auch nicht gerne solche Science Fiction Serien, da ich mich mit ihnen überhaupt nicht identifizieren kann.
GoroVI hat geschrieben:Ich frage mich deswegen, wie neue Serien eigentlich sein müssen, damit sie dem Publikum gefallen
Wenn man mal guckt, wie viele Serien im Jahr produziert werden und wie viele sich davon wirklich zum Hit entwickeln, können selbst die besten Produzenten das nicht voraussehen. Geschweige denn, dass ich selbst auch nur im Ansatz eine Ahnung hätte, welchen Hebel ich drücken müsste, um etwas Geniales zu ersinnen. Dahingehend habe ich nun leider gar keine Kompetenzen und überlasse das den Künstlern.
Es ist wohl wie bei jeder Form von Kunst, etwas entwerfen können viele, aber ob das Ganze am Ende ein Geniestreich wird, kann niemand vorhersehen. Glück, die richtige Idee, der Zeitgeist, faszinierende Handlungen, Dialoge und Charaktere gehören vermutlich dazu. Und am Ende gibt es eine besondere Magie, die wohl nur alle paar Jahre vorkommt, um etwas wirklich Großes zu erschaffen.
Manchmal springt der Funke bei mir schnell über, schon bei der ersten Szene, manchmal auch erst nach drei Folgen, selten brauche ich auch mal nahezu eine Staffel. Wenn mein Interesse grundsätzlich da ist, habe ich da einen langen Atem. Es gibt so einige Trigger, die mich auf eine neue Serie aufmerksam machen, so zum Beispiel das Network oder der Produzent, sehr gute Kritiken, weite Bekanntheit, Freunde, die die Serie lieben. Sowas macht mich dann neugierig. Es kann aber auch ein Plot sein, von dem ich höre und der mich fasziniert. Was genau den Funken überspringen lässt oder eben nicht, liegt wohl wirklich am meisten an den Figuren.
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