Unentgeltlich einen Tiersitter suchen, realistisch?
Ich habe heute eine Anzeige einer Mutter gelesen. Diese sucht wohl für ihre zwei Hunde einen Tiersitter. Die Anzeige ist meiner Meinung nach etwas unvorteilhaft formuliert gewesen. Die Frau schrieb, dass sie jeder Zeit auf Aufruf jemanden sucht, der sich um ihre Hunde kümmern kann, wenn sie mal Termine hätte oder zum Einkaufen müsste. Denn einer ihrer Hunde könnte wohl nicht alleine bleiben. Auch hätte sie als Mutter nicht viel Geld und sie hofft, dass sich jemand findet, der dies unentgeltlich machen würde und auch sonst keine Gegenleistungen fordern würde.
Zuerst fand ich die Anzeige recht interessant. Allerdings ist es von mir doch ca. 25 bis 30km entfernt. So, dass ich dann auch wirklich mit dem Auto hinfahren müsste. Da ich natürlich auch selbst Tiere und Verpflichtungen habe, könnte ich nicht immer spontan direkt auf Abruf bereit stehen. Man verfährt ja auch Sprit. Ich denke, dass man die Anzeige irgendwie anders hätte formulieren sollen. So, dass man sich dann gegenseitig hilft oder ähnliches. Ansonsten kann ich mir kaum vorstellen, dass sich jemand auf die Anzeige melden wird. Die Ansprüche der Frau schienen da schon recht hoch zu sein.
Findet ihr es realistisch unter solchen Bedingungen einen Tiersitter zu suchen? Meint ihr, dass Dreistigkeit da mal wieder siegen könnte? Ist es nicht zu viel verlangt, jemand zu suchen, der völlig selbstlos und auf eigene Kosten kommt, um sich spontan auf Abruf um die Tiere zu kümmern?
Wenn Hunde nicht in der Zeit allein bleiben können, die man für Einkäufe benötigt, finde ich das recht ungünstig. Dann wurde meiner Meinung nach hier etwas versäumt. Ich habe erst vor einiger Zeit im Fernsehen einen Tiertrainer gesehen, der das einem Hund beibrachte. Das bedeutet natürlich ganz viel Mühe für die Halterin. Es geht nur Schritt für Schritt und nimmt massig Zeit in Anspruch.
Wenn die Tierhalterin allerdings zwei Hunde hat, dann stellt sich mir die Frage, warum die nicht mal eine Zeit ohne sie auskommen. Denn schließlich sind sie ja zu zweit und nicht allein. Mein Hund kann sehr lange allein bleiben und ist es ja letzten Endes gar nicht. Er ist ja mit zwei Katzen zusammen in der Wohnung. Er wartet geduldig, bis ich wieder daheim bin und macht auch keinen Blödsinn.
Jemanden unentgeltlich auf Abruf haben zu wollen, befremdet mich schon ein wenig. Wenn die Hundehalterin allerdings statt einer finanziellen Entlohnung ihre eigenen Dienste bei der Tierbetreuung des zeitweiligen Hundesitters zur Verfügung stellen würde, sähe ich dann schon die Möglichkeit einer solchen sporadisch gewünschten Betreuung.
Wenn man eine erwachsene Person sucht, funktioniert das wohl nur in den seltensten Fällen. Ein paar Kinder aus der Nachbarschaft, die keine Tiere haben dürfen, finden sich sicher, aber spätestens ab dem Teenageralter wollen auch da die meisten zumindest ein kleines Taschengeld dafür.
Wenn es ohnehin in der Nähe wäre, würde ich bei sowas vielleicht schon mal mitmachen, aber ich wäre auch nicht immer auf Abruf zu erreichen. Ich habe auch meine Verpflichtungen und Hobbys, die ich nicht einfach liegenlassen kann oder mag, um für lau auf den Hund einer anderen Person aufzupassen.
Irgendeine Gegenleistung wäre doch ganz nett anzubieten. Es muss ja kein Geld sein, aber zumindest mal ein Eis, etwas Schokolade, oder eben gegenseitige Hilfe, sollte der Tiersitter mal keine Zeit haben. Für gar nichts werden die wenigsten Menschen motiviert sein, ihre Zeit und eventuell sogar Spritgeld zu opfern, um auf einen fremden Hund aufzupassen.
Je nach Alter der Kinder besteht da ja auch keine so übertrieben große Not, denn einen Zehnjährigen kann man sicher problemlos mal für die ein bis zwei Stunden alleine lassen, die man zum Einkaufen und dergleichen braucht, wodurch der Hund auch da nicht allein sein müsste. Bei Babys und Kleinkindern geht das aber natürlich nicht.
Auf Abruf könnte bedingt funktionieren. Bei uns im Bundesland sind seit einigen Tagen Sommerferien. Da Schüler ja generell mehr Zeit haben als Vollzeit arbeitende Menschen, könnten die natürlich eher auf Abruf zur Verfügung stehen unter diesen Bedingungen. Wenn die dann noch in der Nähe wohnen sollten, wäre das natürlich perfekt.
Wobei ich aber nicht weiß, ob jeder Schüler das kostenlos machen würde. Ich glaube, sobald ein gewisses Alter erreicht ist, reicht es nicht mehr, sich nur um das Tier kümmern und es streicheln zu dürfen, da will man dann auch Taschengeld dafür haben, um sich Sachen zu kaufen. Wobei aber selbst ein Schüler eher eine Übergangslösung wäre, siehe Schulferien. Danach müsste man ja wieder jemand neues suchen.
Ich habe in einer Facebookgruppe unserer Stadt tatsächlich schon gelesen, dass sich tierliebe Leute als Sitter anbieten, weil sie beispielsweise selbst kein Tier halten können, da es nicht mit ihrem Berufsleben harmoniert. Sie wollen aber gern ab und an mal mit einem Hund spazieren gehen oder würden sich auch mal über ein paar Tage kümmern wollen. Und das tatsächlich aus Spaß an der Freude.
Ob sich jemand aber tatsächlich auf Abruf findet, ist relativ schwierig. Da müsste sie schon großes Glück haben. Meine Arbeitskollegin beispielsweise hat sich über die Gassigänge mit andren Hundebesitzern in der Nachbarschaft abgestimmt. Da hilft man sich gegenseitig aus. Ähnlich ist es bei meiner Tante. Ihr kleiner Hund ist leider verstorben, aber seither hat sie immer mal wieder einen Hund aus dem Bekanntenkreis oder den vom Nachbarn.
Bei dieser Anzeige kommen so einige Faktoren zusammen, die sie für mich total uninteressant werden lassen. Wenn man nicht viel Geld hat, dann verstehe ich es schon, dass man einen Tiersitter sucht, der kostenlos auf das Tier aufpasst und das könnte ich mir schon vorstellen, dass das jemand macht, der gerne mit Tieren umgeht, aber selber keines halten kann oder darf. Aber wenn schon in der Anzeige steht, dass man auch sonst keine Gegenleistungen dafür fordern soll, dass man auf die Tiere aufpasst, finde ich das nicht so sympathisch.
So würde ich eine Anzeige schon nicht formulieren, weil ich das schon recht komisch finde. Außerdem finde ich es heftig, dass der zukünftige Hundesitter dann quasi auf Abruf bereit stehen muss, damit man auf die Tiere aufpassen darf, wenn die gute Frau mal einen Termin hat, bei dem der Hund nicht mit darf, der nicht alleine bleiben kann. Ich muss sagen, dass ich die Anzeige alles in allem schon recht dreist finde.
Ich kann es mir eigentlich auch nicht vorstellen, dass sich darauf jemand meldet, der gesunden Menschenverstand hat. Darum kann ich nur hoffen, dass die Dreistigkeit nicht siegt, damit die gute Frau mal darüber nachdenkt, was sie da von anderen Menschen verlangt und ob sie daran nicht doch etwas ändern sollte.
Ich finde solche Anzeigen auch sehr dreist und kann mir nicht vorstellen, dass man so wirklich einen Tiersitter findet. Eher kann ich mir noch vorstellen, dass man da auf Betrüger stößt, welche die Tiere am Ende einfach stehlen.
Also ich könnte mir jetzt vorstellen, dass meine Tochter das unentgeltlich machen würde, weil sie Tiere, vor allem Hunde, sehr gerne hat. Und ich würde mir dann aber auch erwarten, dass sie trotzdem dann einmal ein kleines Taschengeld oder eine kleine Aufmerksamkeit dafür bekommt.
Denn nicht einmal ein Kind lässt sich gerne regelmäßig zu einem Job verpflichten, wenn es nichts dafür bekommt. Erwachsene wird man da auch in den seltensten Fällen finden. Es sei denn, es ist eine Person, der wirklich langweilig ist und dann könnte sie sich ja sonst wo ehrenamtlich engagieren.
Probieren kann man es ja mit der Anzeige. Verloren hat man ja nichts, wenn man jetzt niemanden findet, dann muss man eben etwas dafür bezahlen. Sonst eben nicht. Also dreist ist es vielleicht, aber wenn es Wirkung hat, dann sind ja alle Parteien zufrieden.
Vielleicht gibt es eine ältere einsame Frau oder ein älterer einsamer Mann, die gerne selber einen Hund oder ein Haustier hätten und aber vielleicht keines halten dürfen, weil der Vermieter es nicht zulässt. So können sie trotzdem ihre Tierliebe ausleben und sind dadurch vielleicht nicht so einfach?
Wenn man die Anzeige dreist findet, dann muss man sich ja nicht darauf melden. Leute, die die Anzeige nicht dreist finden, werden sich melden. Mich würde auch interessieren, ob es Menschen gibt, außer Kinder, die sich hierfür gratis anbieten würden.
Aber sogar schon Kinder verlangen Geld für Tier- oder Babysitting. Meistens nicht viel aber ein bisschen was. Und das ist auch richtig so, denn gratis gibt es nichts auf der Welt und ich finde, dass nichts wichtiger ist, als Freizeit zu haben.
Ich meine, wenn man ein Hobby hat und somit die Freizeit gestaltet, ist das ja gut. Aber natürlich ist es trotzdem schön, wenn man eine kleine Anerkennung dafür bekommt. Auch wenn es nur ein paar Euro sind.
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