Ferienjob wegen Festivalbänder abbrechen?
Heute morgen ist die beste Freundin (18) meiner Schwester völlig aufgelöst bei uns zu Hause gesessen. Sie ist ein richtiger Festival-Fan und verpasst schon seit ein paar Jahren kein Festival im Land. Dadurch haben sich natürlich mit der Zeit diverse Bändchen an ihren Händen angesammelt, die sie voller stolz trägt und nicht herunterschneiden möchte.
Ursprünglich hätte sie diesen Sommer in einer Chipsfabrik arbeiten sollen. Heute wäre ihr erster Arbeitstag gewesen, doch weiter als bis zur Umkleide ist die besagte Freundin nicht gekommen, weil der Vorarbeiter verlangt hat, dass sie sich aus Sicherheitsgründen die Festivalbändchen herunterschneiden muss. So dürfte er sie nämlich nicht zu den Maschinen lassen, da die Verletzungsgefahr einfach viel zu groß wäre.
Darauf hin hat sie den Job hingeschmissen,weil sie sich nicht von den Bändern trennen möchte und verbringt die Ferien nun zu Hause. Sie versteht die Welt nicht mehr, warum jemand so gemein sein kann und sie zwingt ihre Festivalbänder herunterzuschneiden.
Als ich diese Geschichte gehört habe, habe ich echt gedacht ich bin im falschen Film. Warum kann man nur so dumm sein und einen Job wegen ein paar Bänder sausen lassen? Ich finde diese Einstellung weltfremd und frage mich wie diese Dame später mal durchs Leben kommen möchte, wenn sie wegen sowas gleich alles hinschmeisst.
Wie seht ihr das? Sind unter euch auch begnadete Festivalbesucher, die das Benehmen des Mädchens nachvollziehen können?
Hat sie denn kein Vorstellungsgespräch gehabt? Wenn ja, hätten die Bänder doch auffallen müssen. Wenn nein, dann frage ich mich, nach welchen Kriterien die Firma Ferienarbeiter einstellt. Mit denen muss man doch eigentlich mal geredet haben. Muss sich einen ersten Eindruck verschafft haben, ob der oder die Jugendliche ins Team passt.
Dass es nicht so ist, hat sie ja nun letzten Endes bewiesen. Wo fängt man an bei der Aufzählung, welche Eigenschaften der jungen Frau fehlen, um eine zuverlässige Ferienarbeiterin zu sein? Dass sie den Job hingeschmissen hat, trage ich ihr nicht nach. Sie ist jung und wohl der Meinung, dass sich das Universum um sie dreht.
Allerdings darf man von einer Achtzehnjährigen schon Verantwortungsbewusstsein und Einsichtsvermögen verlangen. Was wiegt denn mehr, der Arbeitsschutz oder ihr Interesse? Wenn die Hand weg ist, kann sie auch keine Bänder mehr tragen. Ich als Vorarbeiter hätte mich wahrscheinlich mehr um sie bemüht und einiges an Überzeugungsarbeit geleistet.
Dass sie die Reaktion des Vorarbeiters persönlich sieht, ist ihrem Alter geschuldet. Wäre ich allerdings ihre Mutter, würde ich mir schon Sorgen um mein Kind machen. Und zwar in der Hinsicht, dass es ihr wohl noch an Reife fehlt, bald eine Ausbildung zu machen. Sollte das allerdings ein Studium sein, wundere ich mich über das Verhalten der jungen Frau.
Wie gesagt, ich kann ihre Reaktion durchaus nachvollziehen und mich einfühlen. Aber das bringt ihr ja nun nicht mehr viel, denn der Job ist weg und damit der Verdienst, der eventuell schon verplant ist. Schade.
Wie kommst du darauf, dass man ein Vorstellungsgespräch hat wenn man einen Ferienjob hat? Da geht es teilweise nur, indem man eine Bewerbung abschickt oder sich auch über eine Agentur vermitteln lässt. Zeitarbeiter lernen die Betriebe vorher auch nicht im Einstellungsgespräch kennen sondern werden einfach geschickt und von daher wäre das nicht verwunderlich, wenn niemand diese Dame vorher gesehen hat. Zudem man auch mal lange Ärmel tragen kann, die das durchaus verdecken oder man nimmt auch nicht zwangsläufig an, dass diese Bänder schon seit Jahren da wohnen oder es ein Problem ist mit dem Abnehmen für einen Job. Das muss ich auch nicht erwähnen für eine Produktion in meinen Augen, dass sagt einem schon der logische Menschenverstand, dass das nicht klappt.
Die Dame scheint echt ein zu einfaches Leben zu haben und ich hätte das als Elternteil auch nicht mitgemacht und würde es mir auch nicht mit ansehen, wie diese Dame am Ende nur Zuhause sitzt und nichts macht, nur wegen ein paar blöder Bändchen am Arm. Spätestens wenn sie anfängt zu arbeiten, hat das rein gar nichts mehr daran verloren.
Sei es nun in der Medizin, wo es aus Hygiene abgenommen werden muss oder Gastronomie, Produktion, Fertigung oder auch in der Bank als Angestellter mit Anzug, da haben diese Bänder rein gar nichts vom Dresscode her zu suchen und müssen auch abgemacht werden. An diesen Gedanken sollte sich die junge Dame schon mal gewöhnen, dass sie nicht ihr ganzes Leben lang von Festival zu Festival reisen kann, alles dran behalten und meinen ihr Leben lang dann auf der Couch zu sitzen und nichts zu machen, weil sie die Bändchen bei einer Arbeit nicht tragen kann und darf.
Ich kann das nicht nachvollziehen und ich war auch auf so manchem Festival aber ich habe die Bändchen nie lange am Arm getragen, da sie mich gestört und genervt haben und auch eingeschränkt im restlichen Alltag. Entsorgen muss man diese nicht, ich habe meine heute noch an einer Pinwand hängen aber eben nicht mehr am Arm und da kann ich sie mir auch anschauen und in Erinnerungen schwelgen wenn es sein muss. Aber im Job hat das einfach nichts verloren und das wusste ich schon mit einem geringeren Alter als diese Dame hier hat, die mich eher an ein Kind von 10 Jahren erinnert, anstatt an eine Volljährige Person von 18 Jahren.
Ich habe auch drei Bändchen am Arm, wenn auch nicht von Festivals, sondern zwei vom Zeltlager und eins von einem Event im Kino. Diese Bändchen werden da wahrscheinlich auch noch länger wohnen bleiben, weil sie mich im Alltag kein bisschen stören und ich sonst momentan keinen Grund habe, sie abzunehmen.
Wenn ich das müsste, dann würde ich es aber tun. Ich habe nun das Glück, dass ich die auch ohne Zuhilfenahme einer Schere abmachen kann. Ist nicht das angenehmste Gefühl, die über die Hand zu zwängen, aber durchaus machbar. Das habe ich beispielsweise gemacht, als ich bei Burger King Probearbeiten hatte, denn ich dachte mir, dass die Bändchen da wohl weniger sinnvoll sind. Burger King wollte mich nicht, also kamen die Bänder wieder zurück ans Handgelenk. Wenn es hätte sein müssen, hätte ich sie wohl auch abgeschnitten, aber wenn es auch anders geht, dann mache ich es lieber so.
Ich fand es schon immer befremdlich und unhygienisch solche Bänder ewig an den Armen zu haben. Und ich finde es einfach nur lächerlich von beiden Seiten. Wenn die besagte Person sich nicht von den Bändern trennen kann, gibt es sicher noch andere Lösungen zum Schutz vor Gefahren.
Aber wie gesagt finde ich das auch kindisch, gerade von einer 18 Jährigen, dass sie die Bänder einfach nicht abnimmt. Sie kann sie ja trotzdem aufbewahren und in eine Schatulle geben. Oder in ein Fotoalbum und beschriften mit Fotos, die man auf den Festivals gemacht hat, als Erinnerung. Also ich weiß jetzt überhaupt nicht, wo das Problem sein soll.
Für mich wäre das als Firmeninhaber nicht nur aus Sicherheitsgründen, sondern auch aus hygienischen Gründen so, dass ich verlangen würde, dass die Bänder entweder verschwinden, oder sie durch ein anderes Hilfsmittel, wie zum Beispiel spezieller Handschuh, abgedeckt werden.
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