Gehört Rebellion im Teeangeralter dazu?

vom 05.06.2016, 02:13 Uhr

Ich war als Teenager ein eher folgsames Kind meiner Eltern. Ich gab nur selten Widerworte, war pünktlich daheim und lernte für die Schule. Wenn ich mal meinen Teller nicht leer gegessen habe oder mal heimlich unter der Bettdecke gelesen habe, obwohl ich eigentlich schlafen sollte, waren das die schlimmsten Dinge die ich während meiner Pubertät gemacht habe.

Von Müttern, die Kinder im Teenageralter haben oder deren Kinder bereits aus der Pubertät heraus sind, höre ich allerdings immer wieder, dass ihre Kinder rebelliert haben, so bald sie im Teenageralter waren. Das sei zwar generell anstrengend, aber würde eben zum Teenageralter dazu gehören und da müssten die Eltern eben durch.

Vielleicht könnte es einfach an der jungen Generation liegen, denn als ich Teenager war, hätte sich kaum jemand getraut, gegen die Eltern zu rebellieren? Oder verschieben sich die Eindrücke einfach und man selbst nicht sich im nach hinein als gar nicht rebellisch wahr? Wie habt ihr selbst eure Teenagerzeit und die Teenagerzeit eurer Kinder empfunden? Wart ihr oder eure Kinder auch sehr rebellisch?

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich war auf jeden Fall rebellisch und wollte mir eigentlich nichts mehr sagen lassen. Das lag sicherlich an meinen Eltern, die mich eben auch nicht gut behandelt haben und da wollte ich einfach irgendwie ausbrechen. Natürlich kann man heutzutage als Teenager aber auch einiges mehr als noch vor vielen Jahren. Ich bin nun 26 Jahre alt und als Teenager war das bei mir schon so, dass ich sehr launisch war. Sicherlich liegt das auch an der Umstellung der Hormone.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich denke, dass es völlig normal, ja sogar empfehlenswert ist, sich ab einem bestimmten Alter von seinen Eltern abzugrenzen und seine eigene Identität auszubilden. Die in der Pubertät hochkochenden Hormone spielen dabei sicher auch eine große Rolle. Ob und inwiefern man die daraus resultierenden Verhaltensänderungen als Rebellion auffasst und wie stark sie ausgeprägt sind, hängt natürlich vom Einzelfall ab.

Manche Eltern sind beispielsweise schon hellauf entsetzt, wenn ihr "süßes Kind" mit 14 nicht mehr mit Puppen und Malbüchern spielt, und lieber mit seinen Freunden zusammen ist, als mit Mama und Papa "Wetten dass" zu schauen und fassen normales Teenager-Verhalten schon als Rebellion und Aufstand gegen die guten Sitten auf. Andererseits gibt es auch Teenager, die es aus unterschiedlichen Gründen wirklich übertreiben mit der Rebellion und auch gefährliche Dinge unternehmen, weil man in dem Alter naturgemäß weder für Vernunftgründe offen ist noch in der Lage, langfristige Konsequenzen zu bedenken.

Ich war auch eher ein "Rebell" im erstgenannten Sinn. Ich bin zwar weder von zu Hause weggelaufen, noch habe ich mit Drogen experimentiert, aber es gab schon üble Streitereien in dieser Zeit, und ich habe mich gegen jeden Versuch meiner Eltern gesperrt, mich von den gröbsten Dummheiten abzuhalten. Es würde mich auch schon sehr wundern, wenn jemand in diesem Alter überhaupt nicht versucht, seine eigene Identität unabhängig von seinen Eltern zu finden, und einfach so weiter macht wie damals in der Grundschule.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich glaube, diese Phase ist an mir vorbeigegangen. Ich würde nicht sagen, dass ich rebellisch oder ähnliches war. Ich habe durchaus auf meine Eltern gehört und mich da eher nicht widersetzt. Ich würde mich eher als folgsam bezeichnen. Mir wurde sogar mal gesagt, dass ich viel zu brav sei.

Im Nachhinein denke ich auch, dass mir etwas Rebellion gut getan hätte und es einfach zu der Entwicklung und zum Erwachsen werden dazu gehört. Ich denke, dass es meine Eltern durchaus mit mir als Teenager nicht so schwer hatten.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Diese Phase gab es bei mir auch nicht, was wohl eher dem geschuldet war, dass ich keine richtige Kindheit hatte wie es die meisten sich vorstellen. Ich musste mit 7 Jahren die Verantwortung für meine Geschwister übernehmen, den Haushalt führen und erwachsen sein, da war keine Zeit für solche Dinge wie spielen, Kind sein und dann hinterher auch das rebellische was sich so manch einer geleistet hat. Sprich ich war erwachsen und hatte es von daher auch nicht nötig mich auf diese Weise durchzusetzen, da ich bereits andere Methoden und Wege kannte wie man das erreicht was man auch möchte und die Sache mit dem "nicht hören wollen" ist einfach nur eine bockige Phase die vergleichbar mit dem eines Kleinkindes von 3-4 Jahren ist und sich dann auf das neue nur wiederholt.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich glaube in der Pubertät macht jeder Teenager andere Erfahrungen. Manchen wollen alles ausprobieren und wollen sich von niemandem etwas sagen lassen, während die anderen einfach gerne alleine sind und anderen Beschäftigungen nachgehen.

Persönlich denke ich inzwischen, dass ein wenig Rebellion und Streit mit den Eltern dazugehört. Erst so ist eine Trennung vom Elternhaus möglich. Das heißt nicht, dass man sein Elternhaus ablegt und nichts mehr mit den Menschen zu tun haben möchte, die einen aufgezogen haben, sondern einfach damit das Erwachsenwerden für beide Seiten einfacher zu verarbeiten ist.

Wenn immer alles eitle Wonne wäre, dann wäre es für die Eltern ja fast unerträglich, wenn die Kleinen dann endlich aus dem Haus sind. Viele leiden ja so auch noch genug.

Der Teenager selbst muss ja auch mit sich selbst ins Reine kommen um zu wissen wer er wirklich ist und was er mit seinem Leben mal anfangen möchte. Mit einem gewissen Alter verlagert sich der Lebensschwerpunkt von den Eltern auf eine eigene Familie usw.

» Birdy93 » Beiträge: 767 » Talkpoints: 10,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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