Einem Hund das Bellen verbieten tierschutzrelevant?

vom 29.07.2017, 17:46 Uhr

Ein Hundetrainer meinte, dass bellen für Hunde vergleichbar mit sprechen beim Menschen wäre. Er ist daher der Meinung, dass man einem Hund nicht verbieten sollte zu bellen, da es genauso wäre, als wenn man einem Menschen das Sprechen untersagen würde.

Ich muss sagen, dass meine Hunde natürlich auch mal bellen. Aber meist sage ich ihnen dann auch, dass es irgendwann gut ist und stoppe sie. Ich denke, dass es sicherlich nicht gemeint ist, wenn man einem Hund dann das Bellen verbietet, wenn er viel und lange bellt, weil er etwas gehört oder gesehen hat. Der Hundetrainer meinte nämlich, dass es tierschutzrelevant wäre, wenn man einem Hund das Bellen verbieten würde.

Ist es schon bedenklich, wenn man seinen Hund unterbricht, wenn dieser bellt? Oder meint man damit, dass man einem Hund generell das Bellen verbietet? Ist bellen wirklich für Hunde so, als wenn sich Menschen unterhalten? Ich dachte bisher, dass Hunde vor allem durch die Körpersprache miteinander kommunizieren.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Wichtig ist zuerst einmal festzustellen, warum der Hund bellt. Es kann dafür ganz verschiedene Gründe geben. Zum einen kann ein Hund bellen weil er Stress oder Angst hat. Das kann man öfter bei kleinen Hunden feststellen. Wenn die nun einen größeren Hund treffen, kläffen sie ihn unaufhörlich an.

Desweiteren bellen Hunde auch, wenn sie einsam und lange allein sind. Das tun natürlich nicht alle Hunde, aber einige schon und das mit Ausdauer. Auch können Hunde aus Wachsamkeit bellen. Klingelt es an der Tür, rennt der Hund sofort unter lautem Gebell dort hin. Und was macht Herrchen? Statt ihn zurückzurufen schlurft es murrend oder auch schimpfend hinterher und spornt Waldi somit noch an. Herrchens Aufmerksamkeit gibt ihm nun mal das Gefühl alles richtig gemacht zu haben.

Wenn ein Hund also oft bellt und man das vermeiden will, sollte man gegensteuern. Denn tut man das nicht, kann man sich gut einen Kläffer erziehen, der alles und jeden anbellt. Den Jogger genauso, wie die Radfahrer, alles potentielle Gefahren für Herrchen, vor denen es beschützt werden muss.

Das ist alles andere als schön und hat nichts mit Kommunikation zu tun. Das ist eine ausgewachsene Unart, die es auszumerzen gilt, möchte man über dem Hund stehen. Deshalb sollte man als erstes seinen Hund auslasten, viel mit ihm laufen, wenn es passt auch Sport machen. Dann kann man sich viele Tipps im Internet anschauen, auch Videos. Bekommt man es nicht allein hin, kann ein Hundetrainer helfen.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Wenn Bellen für Hunde so wichtig wäre wie Sprechen für Menschen, dann wären Hunde ständig unerträglich laut. Der größte Teil der Kommunikation läuft bei Hunden sehr leise ab. Ein Hund, der nicht wie blöde bellen darf, ist also nicht zum Schweigen verurteilt. Aber natürlich ist das Bellen ein nicht unwichtiger Teil des Kommunikationsverhaltens.

Wenn ein Hund gar nicht bellen darf, dann ist das natürlich tierschutzrelevant. Ständig ein Anti-Bell-Halsband am Hund ist genauso Quälerei, wie dem Hund die Stimmbänder zu durchtrennen. Bei jeder Lautäußerung eine Strafe geht auch nicht. Nur natürlich ist es auch nicht Sinn der Übung, den Hund zum Grauen der Nachbarn zu machen, weil er ständig kläfft.

Also muss ein Hund lernen, wann es angemessen ist, leise zu sein. Das geht besonders gut, wenn er erst einmal auf Kommando zu bellen lernt. Was man anstellen kann, kann man auch abstellen. Hat er das verstanden, ist es leicht zu vermitteln, dass Klingeln, Nachbarn im Flur oder Fußgänger vor dem Grundstück nicht lautstark gemeldet werden müssen. Schließlich gibt es genug Situationen, in denen er seine Stimme nach Herzenslust einsetzen kann.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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