Beim Vorstellungsgespräch aus dem Nähkästchen plaudern?
Mein Partner hatte vor einiger Zeit ein Vorstellungsgespräch, wobei das laut seiner Erzählung ziemlich unprofessionell verlaufen ist. Dort saß dann nämlich der potentielle zukünftige Arbeitgeber und hat die ganze Zeit aus dem Nähkästchen geplaudert. Er hat sich wohl eher über das Arbeitsklima und einige Mitarbeiter aufgeregt und ausgelassen, sodass ich schon fast das Gefühl hatte, dass mein Partner eher als Kummerkasten angesehen wird und nicht als potentieller neuer Mitarbeiter. Mit der Stelle hat es im Endeffekt auch nicht geklappt wegen der unterschiedlichen Gehaltsvorstellungen.
Ich persönlich habe noch nie so ein unprofessionelles Vorstellungsgespräch erlebt. Ich glaube auch nicht, dass ich für jemanden arbeiten wollen würde, der beim ersten Treffen so einen unprofessionellen und schon fast "weinerlichen" Eindruck macht. Wie seht ihr das? Würde so ein potentieller Arbeitgeber für euch in Frage kommen oder würde euch das eher abschrecken? Was verleitet Arbeitgeber dazu, sich so zu verhalten?
Vielleicht wollte er einfach testen wie kollegial er ist. Wenn er sich auf das Gespräch eingelassen hätte im Sinne von: "Ja, solche Leute kenne ich auch, das nervt mich auch sehr" hätte er sicherlich schlechte Karten gehabt. Ansonsten finde ich so etwas auch völlig unangebracht auf beiden Seiten, es gibt ja auch Bewerber, die wirklich alles von sich erzählen wollen und man am Ende des Gesprächs die halbe Familie kennt.
So etwas habe ich auch noch nicht erlebt, selbst bei Stellen, wo später klar wurde, dass viele Mitarbeiter aus gutem Grund unzufrieden sind. Aber wer warnt da schon extra vor, wenn der Bewerber sich dann gegen die Stelle entscheidet, wird diese Ehrlichkeit in der Firma sicher niemand zu schätzen wissen. Bei einem Vorstellungsgespräch sollen sich schließlich beide Seiten von ihrer besten Seite präsentieren. Als Bewerber würde ich solche Dinge, die später garantiert zu meinem Nachteil ausgelegt werden, ja auch nicht ausplaudern.
Möglicherweise musste der Arbeitgeber einfach mal Luft machen und hat aus Frust diese Dinge preisgegeben, aber er muss ja damit rechnen, dass dies bei den Bewerbern ungute Gefühle auslöst. Das klingt schon sehr unprofessionell. Möglicherweise wollte er deinem Partner damit mitteilen, dass er sich von ihm mehr erhofft und damit rechnet, dass er ein wertvolleres Mitglied für das Arbeitsklima wird? Auch wenn das sicher keine gute Methode ist.
Was Ramones meinte, trifft vielleicht auch zu, möglicherweise war das ein Test, um zu sehen, ob der Bewerber da in die Beschwerden einsteigt. Aber was auch immer das Ziel war, falls es überhaupt eines gab, die Vorgehensweise ist mehr als fragwürdig und eigentlich kann man sich da nur mit dem Gedanken verabschieden, dass es ein äußerst unseriöses Auftreten seitens des Arbeitgebers war.
Als Test würde ich das nun rein gar nicht sehen, wenn sich das in einer Linie von A bis Z dann auch durchzieht. Solche Dinge haben in einem Vorstellungsgespräch rein gar nichts verloren und sind einfach nur unprofessionell von Seiten des Arbeitgebers her. Wenn man den Mitarbeiter testen möchte wie er drauf ist in diesem Bezug, dafür gibt es ganz andere Methoden und Fragen die man anwenden kann damit man das heraus findet und jemand der auf diese Linie fährt, dem sieht man das ins Gesicht geschrieben wenn er lügt oder fängt von sich aus an, dass er z.B. über seine alten Arbeitgeber herzieht.
Ich würde mir das auch nicht weiter antun und gar nicht erst zu Ende anhören wenn ich ehrlich bin sondern mich vorzeitig verabschieden und dem Menschen auch sagen, dass mein Eindruck von dem Unternehmen positiv war bis man diesen kennengelernt hat. Sicherlich ist es menschlich wenn man sich mal Luft machen möchte, aber das macht man nicht bei einem Bewerber und schon gar nicht, wenn man damit die Firma repräsentiert. Darüber würde ich auch die Leitung in Kenntnis setzen, denn so jemand wird sicherlich nicht gewünscht sein der das eigene Unternehmen so nach außen präsentiert. Würde das einer meiner Angestellten machen, der könnte sich warm anziehen und darf auch mit weiteren Folgen für ihn selbst rechnen.
Sicher kann es ein Test sein und darum wäre ich bei einem solchen Verhalten auch immer erst einmal vorsichtig, wenn ich als Bewerberin da sitzen würde. Aber wenn das dann immer so weitergeht, dass der potentielle neue Chef sich bei einem Vorstellungsgespräch über das Klima im Betrieb und einige Angestellte auslässt, dann muss ich sagen, dass das für mich nichts wäre.
Dann würde ich mich schon fragen, ob das einem zukünftigen Bewerber dann auch über mich erzählt würde, wenn ich da arbeite. Das muss einem Chef doch klar sein, dass ein solches Verhalten ihn nicht gerade sympathisch darstellt und dass man so den Bewerber nicht gut ins Unternehmen locken kann. Was einen Arbeitgeber zu einem solchen Verhalten verleitet, kann ich mir nicht wirklich erklären, professionell ist das jedenfalls nicht.
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