Viele Fotos aufstellen eher eine amerikanische Eigenart?

Kürzlich hörte ich in einem Video von einer in Amerika lebenden Französin, dass sie im Gegensatz zu der sonstigen einheimischen Bevölkerung nur selten Fotos aufhängt oder aufstellt. Sie argumentierte damit, dass das überbordende zur Schau stellen von Bildern für sie eine amerikanische Angewohnheit wäre, und dass Menschen in Europa das gar nicht bzw. nicht in diesem Ausmaß täten. Inhaltlich bekam sie von anderen Europäern in den Kommentaren auch Unterstützung.

Ich frage mich, ob da etwas dran sein könnte oder nicht. In meiner Familie ist es tatsächlich so, dass wir nur ganz wenige Fotos offen an Wänden oder auf Möbeln stehen haben. Allerdings kenne ich durchaus auch hierzulande Leute, die eine richtige kleine Galerie in ihrer Wohnung hängen hatten bzw. haben. Dass das in Europa jetzt so ganz unüblich ist, denke ich also nicht.

Meint ihr, dass Amerikaner wirklich mehr Fotos und Bilder von sich und ihren Liebsten im Haus offen präsentieren? Wart ihr schon da und kennt private Haushalte und könnte diese These bestätigen oder widerlegen? Falls dem so ist, warum könnte das so sein? Seid ihr auch eher der Typ mit nur wenigen Bildern oder habt ihr auch überall Fotos ausgestellt?

Ich glaube, das ist reine Geschmackssache. Dazu muss man auch sagen, dass man heutzutage nicht klar zwischen Europäern und Amerikanern abtrennen kann, weil wir alle unbewusst durch unsere amerikanischen Serien und Filme beeinflusst werden und gewisse Gewohnheiten übernehmen..

Ich persönlich habe aber sehr wohl viele Bilder an der Wand hängen - nicht nur Fotos sondern auch Kunstwerke. Ich habe auch einen elektronischen Bilderrahmen, der die Bilder immer wieder wechselt. Aber wie gesagt, ich glaube, das ist nur Geschmackssache und hat nicht wirklich etwas mit amerikanischer oder europäischer Kultur zu tun.

Ich habe auch schon Europäer erlebt, die ihre Zimmer mit Bildern zugestellt haben. Das ist eine reine Frage des Geschmacks, was man gut findet und was man nicht gut findet. Mag sein, dass das in Amerika gefühlt häufiger vorkommt, aber auch hier gibt es durchaus solche Menschen, weil sie es einfach so mögen. Mir selber wäre das zu blöd und ich würde nicht so viele Bilder aufstellen, weil ich meine Lieben um mich herum habe und nicht auf einem Bild.

Ich kenne das nur aus Filmen, dass darin immer gezeigt wird, wie viele Bilder Amerikaner überall im Haus haben. Klischee mäßig stehen dann auch einige Bilderrahmen auf einem Klavier.

Ich mag Fotos auch gerne, aber ich tapeziere damit nicht gerade die Wände. Hier und da ist auch mal ein Bild zu sehen oder eins aufgestellt. Aber das hält sich doch alles in Grenzen und zieht sich nicht durch jeden Raum. Ich denke, dass es immer auf den eigenen Geschmack ankommt. Manche habe eine große Wand, an der lauter Fotos zu sehen sind, andere haben nur ein oder zwei Bilder im Rahmen im Schrank stehen. Ich weiß nun auch nicht, ob man das unbedingt von der Nationalität abhängig machen kann.

Ich denke nicht, dass das was mit der Herkunft zu tun hat, sondern mit dem eigenen Geschmack. So haben meine Großeltern zum Beispiel eine Kommode, wo dann auch zig einzelne Bilderrahmen stehen von verschiedenen Verwandten. So sind nicht nur Bilder meiner Urgroßeltern dabei, sondern auch von allen anderen Generationen. Wir haben überhaupt keine amerikanischen Wurzeln, daher kann diese Kausalkette schon mal nicht stimmen.

Ich kann das auch nicht bestätigen, dass das nur aus Amerika kommt mit der Unart viele Bilder zu haben. Meine Großeltern hatten auch das komplette Haus mit Bildern komplett voll, dass du dort keine Wand mehr gesehen hast. Überall wo Platz war, stand ein Bild und davon war keiner auch nur im Ansatz Amerikanisch.

Eine Bekannte von mir hat Afrikanische Wurzeln und auch deren Wohnung ist von oben bis unten voll mit Bildern an der Wand und stehen überall mit drauf. Da kannst du auch keinen Amerikanischen Ursprung herleiten oder willst du am Ende noch sagen, dass die Amerikaner das von ihren Ureinwohnern übernommen haben oder von denen, die dort als Siedler gelandet sind? Ich finde die Theorie sehr weit hergeholt und haltlos.