Wie bei schlechtem Gewissen verhalten?

vom 17.02.2017, 09:55 Uhr

Jeder wird sicherlich schon mal ein schlechtes Gewissen wegen irgendwas gehabt haben. Ich muss sagen, dass ich durchaus hin und wieder mal ein schlechtes Gewissen habe, wenn ich mich meiner Meinung nach vielleicht doch irgendwie falsch verhalten habe. Ich grüble dann auch viel darüber nach und hadere mit mir selbst.

Meistens ist es bei mir aber so, dass dies nach ein paar Tagen dann abgehakt ist. Bei einer Freundin ist es so, dass sie sich quasi zurückzieht, wenn sie ein schlechtes Gewissen hat und man dann schon weiß, dass sie wegen irgendetwas das Gewissen plagt. Bei anderen ist es teils so, dass sie den Personen dann ein Geschenk machen oder irgendwie eine Freude bereiten, wenn sie ihnen gegenüber ein schlechtes Gewissen haben. Sei es, dass man sie versetzt hat oder vielleicht auch betrogen.

Wie verhaltet ihr euch, wenn ihr ein schlechtes Gewissen habt? Oder verhaltet ihr euch generell so, dass ihr erst gar kein schlechtes Gewissen bekommt? Habt ihr dann auch schon Geschenke oder ähnliches gemacht? Oder zieht ihr euch eher zurück?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich denke dann natürlich über den Sachverhalt nach und versuche es letztendlich wieder gut zu machen. Wenn ich beispielsweise ein schlechtes Gewissen habe, weil ich einen Freund lange nicht gesehen habe, würde ich es so machen, dass ich dann kurze Zeit später mit ihm etwas ausmache, damit sich zum einen mein schlechtes Gewissen legt, aber zum anderen auch alles geklärt ist und beide Seiten wieder gut miteinander umgehen können.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


So schlimm hat mich mein Gewissen eigentlich noch nie geplagt, dass ich mich gleich tagelang zurückziehen bzw. schmollen musste. Vielleicht habe ich tatsächlich noch nie etwas so Schlimmes vergeigt, vielleicht habe ich auch einfach nur eine zu hohe Meinung von mir selber. Aber ein schlechtes Gewissen kenne ich durchaus.

Bei mir hängt es davon ab, ob ich überhaupt noch irgendetwas tun kann, um den Ausgang zu verändern, oder nicht. Wenn ich beispielsweise erst zu Hause merke, dass mir jemand zu meinen Gunsten falsch herausgegeben hat, schlägt bei mir schon das Gewissen, aber dennoch würde ich für beispielsweise fünf Euro keine 10 Euro an Sprit verfahren. Da warte ich ab, bis sich das schlechte Gewissen von allein wieder legt, was meistens auch schnell passiert, da es von neuen Eindrücken überlagert wird.

Wenn ich dagegen einen Menschen gekränkt habe, der mir nahe steht, oder sonst wie Scherereien bereitet habe, löse ich das Problem auch nicht dadurch, dass ich mich "zurückziehe", sondern ich marschiere zu der Person hin und bitte um Entschuldigung. Je nach Schwere der Schuld biete ich natürlich auch finanzielle Kompensation an oder lade denjenigen welchen zum Essen ein oder ähnliches. Aber das hängt natürlich vom Einzelfall ab. Generell bin ich jedoch nicht der Typ, der sich abschottet und darauf wartet, dass sich das schlechte Gewissen wieder einrenkt, sondern ich fühle mich dadurch eher aufgefordert, die Initiative zu ergreifen.

» Gerbera » Beiträge: 11313 » Talkpoints: 47,96 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Natürlich ist es schon so, dass ich mich generell so verhalte, dass ich möglichst kein schlechtes Gewissen haben muss. Aber manchmal bleibt es nicht aus, dass man auch mal ein schlechtes Gewissen hat. Ich käme dann aber nicht auf die Idee, mich zurückzuziehen, das bringt doch auch niemanden weiter. Wenn ich meine, dass ich etwas falsch gemacht habe, dann versuche ich eben, das gerade zu biegen und mich bei der Person zu entschuldigen, der gegenüber ich ein schlechtes Gewissen habe.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich würde erst einmal überlegen, ob das schlechte Gewissen gerechtfertigt ist. Denn manchmal hat man ein schlechtes Gewissen wegen Dingen, die gar nicht schlimm sind, aber jemand hat einem das schlechte Gewissen eingeredet oder man hat Wertvorstellungen eingetrichtert bekommen, die nicht hilfreich sind. Wer beispielsweise ein schlechtes Gewissen hat, weil er mal jemandem eine Bitte abgeschlagen hat und sich nicht ausnutzen lassen wollte, der hat ja gesund und richtig gehandelt und wenn dann das schlechte Gewissen nagt, dann muss man an sich arbeiten, dass man nicht so labil und beeinflussbar ist und seine Wertvorstellungen korrigieren.

Es wurde auch das Beispiel gebracht, dass man sich schlecht fühlt, weil man sich lange nicht bei jemandem gemeldet hat. Man kann ja fragen, warum man sich bei dem anderen nicht gemeldet hat. Offenbar, weil einem das nicht so wichtig war und man nicht so den Drang verspürte, sich bei dem anderen zu melden. Also ist einem der Mensch auch nicht so wichtig. Man lernt ja daraus etwas, nämlich welche Rolle der andere im eigenen Leben spielt. Das ist ja auch eine wichtige Erkenntnis, zu merken, wer einem in manchen Situationen noch wichtig ist und wer nicht. Und wenn ich spüre, dass ich an einer anderen Person gar nicht so sehr hänge, warum muss ich diese dann kontaktieren?

Wenn ich das schlechte Gewissen zu recht habe, dann würde ich mich entschuldigen. Aber ich muss sagen, dass ich mich meistens schon so verhalten, dass ich kein schlechtes Gewissen haben muss. Auch wenn ich mal zu unrecht ein paar Cent zu viel herausgegeben bekommen habe, was ich meistens erst feststelle, wenn ich schon wieder weg bin, da denke ich mir dann, dass der Supermarkt in anderen Fällen auch mal versehentlich zu wenig herausgibt und das gleicht sich somit aus. Außerdem - was sind ein paar Cent? Lohnt sich dann der Aufwand, nochmal zurückzugehen?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Mein Gewissen plagt mich gar nicht erst, dass ich mich mehrere Tage oder gar Wochen zurück ziehen muss und mir darüber Gedanken machen. Auch das Thema wenn ich mich lange nicht bei jemanden gemeldet habe, erzeugt bei mir so gar kein schlechtes Gewissen da es dafür genug Gründe gab wie z.B. kein Interesse, Arbeit und andere Verpflichtungen und wenn etwas gewesen wäre, dann hätte sich auch die andere Person melden können. Warum sollte ich mir dann wegen solch einem Kinderkram noch ein schlechtes Gewissen machen und mich damit belasten, wenn doch gar nichts gewesen ist?

Ich verhalte mich jedenfalls so, dass ich gar nicht erst etwas bereuen muss oder einen Anlass für ein schlechtes Gewissen habe. Dieses bekommt man doch eher nur, wenn man nicht bei der Wahrheit geblieben ist und munter vor sich hin gelogen hat, oder auch andere Tatsachen einfach verschweigt oder verdreht und hinterher sich dann die Gewissensbisse bemerkbar machen. Diese Dinge kann man ganz einfach vermeiden indem man sich gar nicht erst in diese Lage bringt und so verfahre ich, von daher habe ich auch kein schlechtes Gewissen wegen solcher belanglosen Dinge wie lange nicht melden oder das eine Lügengeschichte auffliegen könnte.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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