Wann habt ihr schon den Glauben an euch selbst verloren?

vom 07.04.2016, 17:15 Uhr

Ich finde es immer sehr wichtig, an mich zu glauben. Gerade dann, wenn ich ein festes Ziel vor Augen habe und etwas Bestimmtes erreichen möchte, muss ich an mich glauben, damit ich das Ziel und die Motivation nicht verliere. Vieles würde man gar nicht erst erreichen, wenn man mit der Einstellung, dass man es ohnehin nicht schafft, an die Sache geht. Dennoch kam es schon öfter vor, dass ich den Glauben an mich verloren habe, egal ob das nun wirklich berechtigt oder eher unberechtigt war.

Wann habt ihr schon den Glauben an euch selbst verloren und die Hoffnung aufgegeben, dass ihr etwas Bestimmtes wirklich schaffen könnt? War das im Endeffekt berechtigt oder seht ihr im Nachhinein keinen Grund mehr dafür, weshalb ihr die Sache so aussichtslos gesehen habt?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich habe im Abitur fast den Glauben an mich selbst verloren. Ich kann mit Naturwissenschaften überhaupt nichts anfangen und mit Mathe noch weniger. Leider war ich dazu verpflichtet, Biologie und Mathematik im Abitur zu machen und wurde darin auch geprüft. Das hat mich fast zur Verzweiflung getrieben und ich habe wirklich für einen Moment gedacht, ich schaffe das nicht.

Aber irgendwie habe ich die Kurve doch noch gekriegt und ich bin froh, dass ich mit den Naturwissenschaften in meinem Studium wenig bis gar nichts zu tun habe. Gut, ich muss einige Geologie-Module belegen, aber als angehende Archäologin lässt sich das nicht vermeiden.

» Capri » Beiträge: 658 » Talkpoints: 8,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Als Teenager hatte ich absolut kein Vertrauen mehr in mich, ich hatte kein Selbstbewusstsein und ich habe absolut den Glauben an mich verloren gehabt. Es war einfach hart für mich, weil ich dachte, dass ich so wie ich bin nichts erreichen kann im Leben, zu schüchtern um laut etwas zu sagen oder mit jemand Fremden zu reden oder mich auch durchzusetzen. Zum Glück hat sich das wenige Jahre später gegeben und ich habe den Glauben in mich wiedergefunden und mich komplett geändert.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich habe eigentlich nie wirklich an mich geglaubt. Ich bin durch eine etwas seltsame Art der Erziehung sowieso sehr unselbstbewusst erzogen wurde. Niemals finde ich daher an, an mich zu glauben. Jedenfalls direkt. Deswegen habe ich auch dazu kaum ein Beispiel, wo ich aufgehört habe, an mich zu glauben oder wo ich womöglich doch an mich geglaubt habe. Ich habe einfach das gemacht, was ich wollte. Entweder ist es geglückt oder nicht. Mit Glauben hatte das bis heute nichts zu tun.

Im Jugendlichen und nahezu Erwachsenenalter kam es allerdings vor, dass ich durchaus die Floskel benutzt habe, dass ich den Glauben verloren hätte. Manchmal dachte ich einfach, dass ich ein schlechter Mensch sei, dass mir so viel Mist im Leben passiert, aber das sind ja nur kurze Momente gewesen. Doch das ändert sich dann auch wieder sehr schnell, sodass ich nicht wirklich lange an mir selber zweifel oder den Glauben, wenn man das so nennen kann, an mir verloren habe. Wieso auch?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich kann mir auch nicht viel darunter vorstellen, was es heißt, an sich zu glauben. Ich kenne diese Floskel eher aus dem Fernsehen, wenn beispielsweise die angehende Ballerina deswegen das Vortanzen schafft, weil ihr ihr Freund vorher ins Ohr geraunt hat: "Glaub an dich, du schaffst das!" Zynisch wie ich manchmal bin, habe ich mich schon öfter gefragt, wieviel der Glaube allein bringen soll, wenn die Konkurrenz einfach stärker ist. Oder, je nach Film, auch die Krankheit. Oft kann man wirklich an sich glauben, soviel man will, die Sache geht trotzdem in die Hose.

Natürlich ist ein gewisses Selbstvertrauen nützlich, ebenso wie eine realistische Einschätzung der einen Kenntnisse und Fähigkeiten. Aber das hat für mich nicht viel mit Glauben zu tun, wenn ich mir etwa sage: "Ok, morgen ist Prüfung, ich habe fleißig gelernt, und die anderen aus meinem Kurs sind sowieso Nulpen. Das haben wir gleich!", sondern eher mit logischen Schlussfolgerungen.

Deswegen kann ich von mir auch nicht behaupten, den Glauben an mich selbst jemals verloren zu haben. Natürlich habe ich schon einiges nicht geschafft, vergeigt und an die Wand gefahren, aber das hat nicht viel damit zu tun, ob ich an mich glaube. Maximal habe ich den Glauben verloren, jemals singen oder vernünftig rückwärts einparken zu können, aber das sind ja nur Kinkerlitzchen, die mit meinem Selbstwert kaum etwas zu tun haben.

» Gerbera » Beiträge: 11313 » Talkpoints: 47,96 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich glaube so etwas passiert auch nur Menschen, die gar kein Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein haben. Denn alle die das haben, die werden das wohl weniger erleben. Ich habe das so in der Form noch nicht erlebt und selbst in schweren Phasen in denen es nur Rückschläge gegeben hat, habe ich auch weiterhin in meine Fähigkeiten vertraut und darauf dann auch aufgebaut und nicht den Kopf in den Sand gesteckt.

Alles andere ist eine Sache von dem wie man damit arbeitet und was man auch gemacht hat. Wenn jemand nicht an sich glaubt, weil er nicht gelernt hat für seine Prüfung dann ist es das eine, ein anderer der gelernt hat bis zum erbrechen geht mit einem komplett anderen Gefühl und einer anderen Sichtweise heran. Dazwischen gibt es noch diejenigen, die etwas gemacht haben aber dann mehr auf ihr Glück vertrauen anstatt an sich selbst zu glauben.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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