Antibiotika immer bis Packungsende einnehmen?

Früher hieß es ja immer, dass man so ein Antibiotikum immer bis zum Packungsende nehmen soll, weil man sonst Resistenzen bilden würde und im Prinzip Killer-Bakterien züchten würde. Nun sind Forscher aber der Ansicht, dass man die Antibiotika direkt absetzen sollte, sobald es einem besser geht und eben nicht die ganzen Tabletten bis Packungsende einnehmen sollte. Wie handhabt ihr das eigentlich und warum? Verunsichern euch derartige widersprüchliche Aussagen von Medizinern, dann noch wenn ständig Panik gemacht wird wegen der Resistenzbildung? Was ist jetzt richtig und warum? Gibt es zuverlässige Studien zu diesem Thema?

Du hast den Artikel doch gelesen, Täubchen. Da steht die Antwort doch schon drin. Wie lange man ein Antibiotikum nehmen muss oder sollte, das hängt vom jeweiligen Patienten und von der Erkrankung ab. Ein vorschnell verschriebenes Antibiotikum sollte man gar nicht nehmen. Folglich sollte man es auch absetzen, sobald man sich besser fühlt.

Diese Empfehlung wäre aber beispielsweise bei Tuberkulose eine Katastrophe. Bei einem immungeschwächten Patienten sollte man auch die Lungenentzündung besser ausreichend lange behandeln. Das gibt sonst schnell eine Sepsis und einen Todesfall.

Welche Nachteile entstehen können, wenn man ein Antibiotika zu schnell absetzt, wurde auch hier schon beschrieben Nachteile eines Abbruchs einer Antibiotikabehandlung. Ich muss sagen, dass ich nicht gleich, wenn die Symptome besser werden absetzen würde, weil damit ja nicht der Herd völlig beseitigt ist, der diese Krankheit ausgelöst hat und dann auch wieder ausbrechen kann. Für mich ist die Regelung von früher immer noch die, die auch mein Hausarzt vertritt. Er verschreibt die Packungsgröße, die er meint, dass es dann gut sein soll und die nehme ich zu Ende. Wenn die Symptome dann dennoch da sind, bekomme ich eben ein anderes oder noch mal ein paar Tabletten des alten Antibiotikums.

Ich schließe mich hier den anderen Meinungen an. Es kommt sicherlich auf die Erkrankung und auch auf das Antibiotikum selbst an. Ich habe schon mehrfach ein Langzeit Antibiotikum bekommen, dass konnte ich auch durchaus schon mal etwas eher absetzen, ohne das ich dadurch Nachteile hatte.

Im Zweifelsfall würde ich das Medikament aber auch nicht direkt absetzen, so bald die Beschwerden besser sind. Wie Diamante schon schreibt, kann es ja sein, dass der eigentliche Bakterienherd noch nicht ganz abgetötet wurde und es wieder schlimmer wird. Und ich würde das dann auch je nachdem vorher mit dem Arzt abklären.

Von dieser Theorie, dass man Antibiotika gar nicht mehr bis zum Ende der Packung nehmen sollte, wie es früher propagiert wurde, habe ich auch schon gehört. Angeblich sollen immer einige Bakterien überleben, egal wie lange man das Medikament nimmt und unter diesem Gesichtspunkt nützt es einem gar nichts, so lange wie möglich Pillen zu schlucken.

Es kommt aber sicher auch ganz stark auf die Art des Infekts und den Patienten an. Bei den von Cooper beschriebenen Patienten würde ich solche Sachen auch nicht wagen, aber wenn man ansonsten gesund ist, hat der Körper im Regelfall auch genug eigene Abwehrmechanismen gegen Bakterien. Da ist es dann gar nicht schlimm, wenn da noch ein Rest vom Herd da ist, den können die Zellen des Immunsystems nämlich alleine kleinkriegen. Sonst wäre die Menschheit auch schon lange ausgestorben. Allerdings habe ich auch mal nach Studien nach dieser Theorie bezüglich möglichst kurzer Einnahme gesucht und bin nicht fündig geworden.

Möglicherweise bezieht sich das ja auch auf Patienten, die das AB ohnehin nicht gebraucht hätten und auch ohne das gesund geworden wären. In manchen ärztlichen als auch anderen Köpfen spukt immer noch der Wunsch und der absolute Sicherheitsgedanke rum und dann wird mal eben schnell ein AB gegeben bzw. genommen. Wie viele Leute kennt man, die bei jeder Erkältung und jeder Blasenentzündung ganz schnell die volle Chemiekeule haben wollen, weil sie glauben, erst dadurch wird es schnell besser oder geht überhaupt weg?