Wegen der Periode ständig auf Arbeit fehlen?
Eine Bekannte von mir ist Zahnmedizinische Fachangestellte und sie beschwerte sich neulich über ihren Arbeitsalltag. Sie meinte, sie hätte bisher mit Azubis eher schlechte Erfahrungen gemacht. So hätte die Praxis auch einmal eine Azubine gehabt, die jeden Monat etwa 10 Tage lang krankgeschrieben war und gefehlt hat. Als Grund wurde eben die Periode angeführt mit entsprechenden Schmerzen und Beschwerden.
Gut, ich habe den Beruf nie erlernt und ausgeübt, aber ich denke, dass die Azubine einfach keine Lust auf Arbeiten gehabt haben wird. Soweit ich weiß ist die junge Frau auch nicht lange Azubine gewesen, also wie lange weiß ich nicht, aber die Ausbildung hat sie auf jeden Fall nicht erfolgreich abgeschlossen, sagen wir so. Ich persönlich habe auch noch nie eine Kollegin gehabt, die jeden Monat wegen ihrer Periode krankgeschrieben war.
Ich kenne grundsätzlich keine Frau, die so stark unter ihrer Periode leidet, aber wer weiß, vielleicht ist das für manche Frauen auch nur eine Ausrede, überprüfen kann man das ja schlecht als Außenstehender. Wie seht ihr das? Könnt ihr verstehen, dass eine Frau jeden Monat wegen ihrer Periode nicht arbeiten kann und dann krank geschrieben ist? Könnt ihr so etwas Ernst nehmen oder haltet ihr das für eine lahme Ausrede?
Ich finde das schwierig zu beurteilen, denn jeder Körper reagiert auf Stressoren und hormonelle Veränderungen anders. Glücklicherweise gehöre ich zu den Frauen, die recht wenig Probleme mit ihrer Periode haben. Bei mir bleiben die unerwünschten Nebenwirkungen meist auf ein leichtes Ziehen im Unterleib und etwas gereizte Stimmung begrenzt, aber im Alltag werde ich dadurch nicht beeinträchtigt. Eine Freundin von mir hingegen liegt, wenn sie ihre Periode hat, teilweise durchaus zwei oder drei Tage vor Schmerzen gekrümmt im Bett und kommt ohne Analgetika nicht zurecht. Nicht selten hat sie deswegen auch Verabredungen absagen oder Veranstaltungen an der Uni ausfallen lassen müssen.
Ich glaube schon, dass manche Damen sehr starke Beschwerden bekommen, wenn ihre Monatsblutung ansteht oder einsetzt. Aber was mich in deinem Beispiel stutzig macht, ist einfach die Länge der Zeitspanne. Bisher habe ich noch nie jemanden getroffen, deren Blutung wirklich 10 Tage gedauert oder Schmerzen verursacht hätte. Meist sind nur die ersten zwei, drei Tage wirklich schlimm, und danach klingt es wieder ab. Dass man ein ganzes Drittel jeden Monats wegen Regelbeschwerden ausfällt, halte ich also auch für übertrieben. Wenn wirklich etwas dahintersteckt, dann ist das auf jeden Fall pathologisch und abklärungsbedürftig, aber ich vermute auch eher Faulheit und mangelnde Arbeitsmotivation hinter dieser Ausrede.
Es gibt auf jeden Fall Fälle und Frauen, bei denen das den Alltag sehr einschränkt, das sind dann aber wirklich auch Fälle, in denen etwas nicht stimmt und die man abklären lassen sollte. Ich hatte durchaus auch schon starke Beeinträchtigungen, verlor viel Blut, bekam Migräne und habe starke Krämpfe. Arbeiten war ich trotzdem immer damit, war dann aber oft auf der Toilette. Auch hatte ich schon 10 Tage, teilweise auch 14 Tage meine Periode, wobei ich nicht die volle Zeit Schmerzen hatte.
Nicht jede Frau ist gleich und was der einen Frau als Ausrede dient, ist für die andere Frau vielleicht wirklich so belastend, dass vernünftiges Arbeiten nicht möglich ist. Gerade in dem Alter vermutet man vielleicht Arbeitsunlust, aber damit wäre ich wirklich vorsichtig. Es gibt durchaus Erkrankungen bei denen das so ist und in dem Fall kann einem die Frau nur leidtun, da man sich nicht zu jeder Arbeit damit zwingen kann und dann eigentlich kaum etwas arbeiten kann, aufgrund der Periode, was natürlich keiner versteht.
Wenn die junge Dame ihre Periode so hatte wie ich in der Zeit zwischen 15 und 17 Jahren, dann kann ich Krankschreibung verstehen. In der Zeit habe ich immer drei Tage komplett flach gelegen. Mich haben regelmäßig Lehrer aus der Schule nach Hause gefahren.
ich weiß noch, dass ich damals, als mit 11 1/2 Jahren die Periode bekommen habe, total froh war, dass ich kaum Schmerzen hatte. Anstellerei war das also nicht, ich hatte schon einige Jahre problemlos überstanden. Als ich 15 Jahre alt geworden bin, hat sich das auch mir vollkommen unbekannten Gründen geändert.
Ich bekam massive Bauchkrämpfe, Durchfall und Erbrechen mit einer saftigen Migräne. Ich war klatschnass vor Schweiß, kalkweiß, sobald ich mich nur leicht bewegt habe, setzte ein massiver Schwindel ein und ich brauchte einen Eimer. Diese Zeiten sind immer nur schemenhaft an mir vorbeigezogen, ich war vor Schmerzen kaum ansprechbar.
Mein damaliger Frauenarzt hat mir erklärt, dass diese Krämpfe schlimmer sein können als eine Geburt. Das wollte ich gar nicht glauben. Aber mittlerweile habe ich den Vergleich und tatsächlich bekäme ich lieber jeden Monat ein Kind als die Schmerzen von damals noch einmal mitzumachen!
Geblutet habe ich in der Zeit 12 Tage, Schmerzmittel (auch verschreibungspflichtig) taten rein gar nichts. Insgesamt gelitten habe ich immer so 8 Tage, ich wäre damals zumindest an 4 Tagen wirklich nicht arbeitsfähig gewesen. Ich habe tatsächlich einige Jahre die Pille genommen, um diese Schmerzen zu lindern. Aber es hat ewig gedauert, bis die Blutungen schwächer und weniger schmerzhaft wurden.
Mit Anfang 20 hatte ich dann auch ohne Pille wieder ganz "normale" Beschwerden. Zumindest wenn ich Naproxen habe, was mittlerweile zum Glück nicht mehr rezeptpflichtig ist. Früher hieß es nämlich gerne mal, dass man das aushalten müsse. Wobei Naproxen in den schlimmen Jahren auch rein gar nichts geändert hat.
Ich gehöre zu den Frauen, die keine besonders starken oder ausgeprägten Regelschmerzen erleiden. Trotzdem weiß ich, dass die Regelschmerzen ein Grund für eine Krankschreibung sind. Es gibt Frauen, die wirklich sehr stark während ihrer Periode leiden. Von daher ist es für mich verständlich, dass man sich von der Schule oder Arbeit befreit, nicht am Sport- oder Schwimmunterricht teilnehmen möchte oder nicht das Haus verlassen möchte.
Unterstellungen finde ich bei diesem Thema schon eher fehl am Platz, aber natürlich kann die Periode auch eine faule Ausrede sein, warum auch nicht?
Ja ich kann das sehr gut verstehen, nicht weil ich das dauerhaft hatte aber ich hatte das auch einige Monate lang so schlimm, dass ich unter der Regelblutung nicht mehr in der Lage war alleine aus meinem Bett zu kommen und auf die Toilette. Da war ein Tampon und eine Binde schon komplett durch, bevor sie nur eingeführt oder eingeklebt worden sind und im Endeffekt bin ich dann mit Pelzy Windeln und Handtüchern zwischen den Beinen nur gelegen, da nichts anderes mehr ging.
Und selbst diese waren nach 15-20 Minuten durch, da willst du nicht auf Arbeit stehen vor dem Patienten mit einer komplett durchtränkten Hose die du alle 20 Minuten wechseln müsstest. Auch die Schmerzen die dabei mit abgelaufen sind, die wünsche ich keinem anderen und Schmerzmittel hatten auch rein gar nicht angeschlagen. Zum Glück war das bei mir nur einige Monate so und danach nicht mehr, aber wer das dauerhaft hat, der ist nun wirklich nicht zu beneiden.
Einmal ist mir das auch in der Schicht passiert, dass es so massiv geblutet hat und ich stand dann mit einer komplett blutigen Hose vom Schritt bis zu den unteren Enden bei meinem Patient in der Wohnung der nach Luft geröchelt hat. Frag mal nicht, wie der Notarzt geschaut hat, der Kollege und hinterher noch das Personal im Krankenhaus wie ich mit dieser Hose dort einmarschiert bin. Am Ende habe ich mir dort eine Netzunterhose, Einlagen und ein Patientenhemdchen geschnorrt, damit wir wieder auf die Rettungswache zurück gekommen sind und ich mich umziehen konnte und habe direkt noch 4 weitere Garnituren mit ins Auto gelegt, damit ich mich umziehen konnte unter den weiteren Einsätzen die noch folgten. Am nächsten Tag ging dann gar nichts mehr alleine vom Kreislauf her und ich war dann auch krank geschrieben bis das wieder nachgelassen hatte.
Auch habe ich schon Patientinnen gesehen, die sich nicht mehr anders zu helfen wussten als den Notruf zu wählen. Eine Dame hat dabei so massiv geblutet, dass ich auch erst dachte das dort ein Myom offen ist und sie daher so saftet. Da war nach nicht mal 15 Minuten die komplette Trage voll geblutet, dass es links und rechts von der Trage tropfte als wir sie in die Gynäkologische Ambulanz geschoben haben. Der Dame ging es auch alles andere als gut durch den massiven Blutverlust und bekam am Ende Bluttransfusionen wegen dem niedrigen HB.
Von daher glaube ich das schon, wenn jemand so stark darauf reagiert und nicht jede Dame hat auch das Glück, dass sie darauf so gut wie gar nicht reagiert, keine Schmerzen hat, keine Kreislaufprobleme hat oder saftet als wenn man sie gerade abgestochen hat. Dafür habe ich das selbst mitgemacht und auch oft genug in meinem alten Job gesehen wie das aussehen kann. Gegen so manche Dame die sich vor Schmerzen am Boden gewunden hat wegen der Periode, waren die Geburten die ich betreut und begleitet habe ein reines Zuckerschlecken.
Ich hatte zum Glück nie so heftige Beschwerden, aber ich habe auch schon mitbekommen, dass es Mädchen und junge Frauen gibt, bei denen es sehr heftig ist und Schmerzmittel auch nicht wirklich anschlagen. Das muss wirklich ganz schlimm sein und wenn es bei der jungen Frau so ist, dann verstehe ich die Krankschreibung jeden Monat schon. Aber natürlich verstehe ich auch, dass das für den Arbeitgeber ebenfalls eine Belastung bedeutet.
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