Wenn man sich nicht am Gespräch beteiligen kann

Wie verhaltet ihr euch in folgender Situation: Ihr sitzt in einer Gruppe von ca. 5 Personen und aktuell wird sich über ein Thema unterhalten, von welchem ihr keine Ahnung habt oder wozu ihr keine Meinung habt. Jeder hat Themengebiete, die ihn nicht interessieren. Was macht ihr dann?

Verfolgt ihr stillschweigend die Runde? Ich bin einer der dann lieber gar nichts sagt, als irgendetwas falsches. Ein Themenwechsel zu erzwingen oder die und verlassen, sind in meinen Augen keine Ideallösungen. Diese Situation finde ich auch blöd, wenn mein Chef in der Runde ist und man dann gerade das "Schweigen im Walde" ist. Was macht ihr dann?

Ich beteilige mich tatsächlich nicht an Gesprächen, wenn ich keine Ahnung habe. Wenn man nichts beitragen kann, sollte man sogar seinen Mund halten. Ich finde es total doof, wenn jemand sich in Gespräche einbringt und dann nur Mist erzählt.

Klar fühlt man sich dann ein bisschen fehl am Platz aber niemand weiß alles und wenn einem das Thema nicht zusagt, ist es eben so. Ich würde das auch offen sagen, wenn mich jemand nach meiner Meinung fragen würde und ich keine hätte.

Wenn der eigene Chef dabei ist, ist das natürlich nicht schön, aber dennoch nicht schlimm. Solange es nichts mit der Arbeit zu tun hat, denn da sollte man natürlich Bescheid wissen, muss man nicht zu allem eine Meinung haben.

Ich finde, dass es schlimmer ist, wenn man dann irgendeinen Mist erzählt, weswegen man doch lieber schweigen sollte, wenn man nicht mitreden kann. Man muss ja auch nicht immer zu jedem Thema eine Meinung haben und sich in jedem Bereich auskennen, das dürfte auch ein Chef anerkennen, denn Menschen, die einfach darauf losreden gibt es doch genug.

Keine Meinung findet man bei mir höchst selten und wenn ich von etwas keine Ahnung habe kommt es natürlich darauf an, warum ich keine Ahnung habe. Wenn ich zum Beispiel keine Ahnung von Urlaub in Nordafrika habe weil ich noch nie da war würde mich das Gespräch durchaus interessieren und ich würde mich auch mit Fragen beteiligen.

Aber es gibt auch eine Reihe Themen, von denen ich keine Ahnung habe, weil sie mich einfach nicht sonderlich interessieren. Die olympischen Spiele im Sommer sind da ein gutes Beispiel. Da interessieren sich dann plötzlich ganz viele Leute dafür, aber mich interessieren die meisten Sportarten, die dort vertreten sind, überhaupt nicht und ich kann mich dann auch für so eine Großveranstaltung nicht begeistern. Wenn das Gespräch darauf kommen sollte sage ich eben, dass ich eher ein Wintersportfan bin und mich auf die Winterolympia in zwei Jahren freue.

Ich finde es in so einem Fall nicht schlimm zu sagen, dass mich das Thema nicht interessiert, wie schon gesagt wurde kann man sich ja nicht für alles interessieren. Und ich denke nicht, dass jemand deshalb eine schlechte Meinung von mir haben wird.

Ich sehe das wie Cloudy24, bei mir kommt es sehr stark auf das Thema an. Wenn es ein Thema ist, das mich zwar interessiert wie beispielsweise Reisen oder andere Dinge die irgendwann auf mich zukommen könnten, dann stelle ich auch mal interessierte Fragen, um mehr über das Thema herausfinden zu können. Dann habe ich zwar vielleicht nicht unbedingt eine Meinung, weil ich noch gänzlich "ahnungslos" bin, aber ich lasse mich nicht mundtot machen und aus dem Gespräch ausschließen. Wie gesagt, Fragen stellen und sich erkundigen kann man immer, so ein Aufwand ist das auch nicht.

Aber wenn es ein Thema wäre, was mich wirklich null interessiert, würde ich höchstwahrscheinlich nur anwesend sein und meine Zeit absitzen. Möglicherweise würde ich in Gedanken auch abdriften und würde gar nicht zuhören, eben weil das Thema so langweilig für mich ist. Aber das kommt immer auf das Thema an.

Wenn man sich mit einem Thema überhaupt nicht auskennt, da kann man auch Fragen stellen oder einfach zuhören. Ich finde es nicht schlimm oder unsympathisch, wenn man nicht besonders viel erzählt oder auch nicht viel zu erzählen hat. Man kann nicht alles Wissen und deswegen finde ich es nicht schlimm, wenn jemand schweigt.

Mein Partner unterhält sich nicht besonders gerne. Er ist eher ein Zuhörer und eher ungesprächig, wobei wir vor allem abends unsere gesprächigen Phasen haben und er dann auch relativ viel redet oder mehr als sonst. Aber bei Familienfeiern erzählt er nicht besonders viel, sondern er ist still. Von daher bin ich es gewohnt und mir wäre eine Person nicht verdächtig, die sich nicht am Gespräch beteiligen kann.

Wenn ich selbst merke, dass sich jemand in einer Gruppe nicht an unserem Gespräch beteiligen kann, versuche ich die Person mit einzubeziehen und wenn das keine Früchte trägt, würde ich selbst mal vorschlagen, dass wir zu einem allgemeineren Thema wechseln. Es ist schon vorgekommen, dass ich mit ein , zwei Leuten bei einem Thema lande, dass wir dann gerne eifrig diskutieren, wenn da noch eine weitere Person dabei ist, die so gar keine Ahnung hat, sage ich mal kurz was, dass wir gleich fertig sind und dass wir halt über diese Sache sprechen möchten, wenn wir schon zusammen sind. Dann fühlt sich die betroffene Person wenigstens nicht komplett ausgeschlossen.

Wenn ich selbst diejenige bin, die zu einem Gespräch nichts beitragen kann, versuche ich nicht trotz Unwissen mitzumischen, das ergibt ja letztendlich nichts Befriedigendes für mich, nur weil ich etwas sage. Wenn die anderen dann so ins Gespräch vertieft sind und nicht merken, dass ich nichts beitragen kann, würde ich mich wohl einfach zurückziehen. Ich kenne einige, die in solchen Momenten dann das Smartphone zücken, aber das finde ich auch nicht toll. Eine Patentlösung habe ich da nicht.

Warum sollte man sich auch nicht an einem Gespräch beteiligen können nur weil man mit dem Thema nichts anfangen kann. Fragen kann man doch immer stellen und wenn es einen Interessiert, dann wird man darüber sich auch aktiv am Gespräch mit einbringen können indem man sich das erklären lässt. Weiß man dann grob worum es geht, dann hat man auch manchmal schon genug damit man sich daraus eine Meinung bilden kann.

Gerade wenn der Chef mit an der Runde sitzt, ist es immer besser wenn man sich Interessiert zeigt und nicht komplett schweigend in der Ecke sitzt und sich gar nicht daran beteiligt. Denn dann läuft man die Gefahr, dass man aufgefordert wird etwas zu sagen und wenn man dann noch sagen muss, dass man davon gar keine Ahnung hat dann zeugt das nicht von Interesse, wenn man vorher nicht mal gefragt hat worum es dabei gegangen ist. Das macht dann noch ein schlechteres Bild von einem, als wenn man wenigstens mal nachgefragt hat um was es dabei geht.