Als Nicht-Elternteil Namen des Kindes festlegen?

vom 07.06.2017, 22:03 Uhr

Meine Arbeitskollegin ist schwanger und der Gynäkologe hat bestätigt, dass es sich beim Geschlecht des Babys um ein Mädchen handelt. Nun ist sie mit ihrem Mann schwer am diskutieren, da beide nicht so richtig wissen, wie sie die Kleine nennen wollen.

Schon in den letzten Wochen wurde fleißig überlegt, aber so richtig wollen oder können sie sich nicht auf einen Namen einigen. Nun haben sie eine gemeinsame Freundin darum gebeten, dass sie einfach den Namen des Babys festlegt. Den Namen soll sie dann kurz vor der Geburt den Eltern mitteilen und genauso soll das Kind dann auch heißen.

Ich finde das Vertrauen der beiden an die gemeinsame Freundin ja wirklich groß, würde aber niemandem die Entscheidung abnehmen wollen, sein Kind zu benennen. Auch würde mir nicht einfallen, eine Freundin darum zu bitten einen Namen auszusuchen. Ich würde vielleicht höchstens um Ideen bitten, aber festlegen möchte ich mich dann schon gerne selber zusammen mit meinem Mann.

Wie seht ihr das? Würdet ihr jemand Anderen entscheiden lassen, welchen Namen euer Kind bekommt? Würdet ihr andersherum ein Kind benennen, das nicht euer eigenes ist?

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



So einen Fall habe ich persönlich noch nicht in meinem Umfeld mitbekommen. Ich würde das aber auch nicht wollen, weder als werdende Mutter noch als Auserwählte, die den Namen des Kindes ohne Rücksprache mit den Eltern festlegen soll. Ich schaue mich einfach in meinem Umfeld um, welche Vornamen da für die Kinder ausgesucht worden sind.

Da war bisher kaum ein Name dabei, den ich für mein Kind gewollt hätte, egal ob Mädchen oder Junge. Es waren teilweise Namen dabei aus der Kategorie "So kann man doch kein Kind nennen!", auch wenn das keine exotischen Namen wie Schneewittchen, Summer oder Paris waren, sondern ganz normale Namen. Trotzdem muss mir nicht jeder gewöhnliche Vorname gefallen.

Auch bin ich mir sicher, dass mein Geschmack in Bezug auf Vornamen bestimmt auch nicht jedem gefallen würde. Daher würde ich lieber eine Art Auswahl nennen oder Ideenvorschläge und die Menschen dann selbst entscheiden lassen, was ihnen am liebsten ist.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Das kann in meinen Augen eigentlich nur schiefgehen. Wenn die Dame keine Gedanken lesen und sowohl den Geschmack der Eltern als auch des gesamten gemeinsamen Bekanntenkreises exakt trifft, ist hier Drama doch vorprogrammiert. Entweder die Eltern einigen sich doch auf einen Namen und müssen der Frau, die am Ende tatsächlich Feuer und Flamme ist, mitteilen, dass sie es sich anders überlegt haben. Oder ein Elternteil stellt sich quer, weil der Name an sich akzeptabel ist, aber zufällig auch dem eigenen Erzfeind aus Grundschulzeiten gehört hat oder ähnliches

Und selbst wenn die Eltern sich arrangieren, stimmen spätestens dann die Großeltern in den Chor ein, da man die Frage des Babynamens schließlich leichtfertig zu einem Diskussionsthema gemacht hat. Mit anderen Worten, ich würde den Teufel tun und ein Baby benennen, das ich nicht selber hervorgebracht oder bestenfalls adoptiert habe. Und selbst bei meinem eigenen Nachwuchs würde ich bis zur Taufe hartnäckig behaupten, dass der Kleine "Legolas Pastinake" heißen soll, um alle neugierigen Fragen ein für allemal abzustellen.

» Gerbera » Beiträge: 11313 » Talkpoints: 47,96 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Gerbera hat geschrieben:Und selbst bei meinem eigenen Nachwuchs würde ich bis zur Taufe hartnäckig behaupten, dass der Kleine "Legolas Pastinake" heißen soll, um alle neugierigen Fragen ein für allemal abzustellen.

So einen Namen würde ich auch vorschlagen, wenn mir jemand mit der Bitte um die Ecke kommt, dass ich für das Kind eines anderen den Namen aussuchen muss. Da würde gerade das blödeste was noch eingetragen werden würde gerade das beste sein, denn dann zeigt man auch direkt, was man davon hält von solch einem Wunsch der Eltern. Es ist deren ihre Aufgabe sich um den Nachwuchs zu kümmern und dafür einen Namen zu finden und diese Verantwortung und Aufgabe muss man nicht schon an wen anderen abdrücken, denn wie sieht es hinterher aus? Soll das Kind auch abgeschoben werden zu den Freunden wenn es mal schwer wird oder die Eltern sich nicht einig sind? Am besten direkt zu dem, der den Namen bestimmt hat da er schon einen Bezug hat oder was sich die Eltern dabei denken.

Ich kenne das von meinem Umfeld her nicht, da hat man eher nach Ideen gesammelt und Vorschlägen aber die Entscheidung alleine haben am Ende immer die Eltern getroffen und sonst kein anderer. Das wurde nie auf andere abgewälzt die das dann aussuchen sollten und ansonsten wäre auch so etwas heraus gekommen wie oben beschrieben, jedenfalls wenn man mich darum bitten würde.

In einer Gruppe auf Facebook habe ich das allerdings auch schon mitbekommen wie eine Dame ihr 4. Kind bekommen hat, auch ein Mädchen wie alle anderen davor. Die Namen sind ihr ausgegangen und sie hat dann auch die Gruppe entscheiden lassen, wie das Kind heißen soll und dazu den Namen der anderen Kinder und den Nachnamen mit hin geschrieben. Da kamen auch Vorschläge wie ich nie ein Kind nennen würde und am Ende standen einige zur Abstimmung und so hieß das Mädel dann auch hinterher. Fürchterlich wenn man mich fragt und ich finde es sehr schwach und arm, wenn man sich schon an diesem Punkt anfängt von seiner Verantwortung zu drücken und das abschiebt.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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