Mutter mit Kinderwagen hinten eingestiegen - Rüge OK?

vom 18.03.2014, 16:03 Uhr

Eine Mutter hat sich heute in einen Linienbus hinten mit ihrem Kinderwagen eingeschlichen. Dort ist sehr wenig Platz, kein Zustieg mit Kinderwagen erlaubt und dort sind auch noch Stufen für andere Sitzplätze.

Der Busfahrer hat dies im Rückspiegel gesehen, ist ausgestiegen und hat die Mutter gerügt, dass sie nur bei den Türen mit den blauen Kinderwagenaufklebern einsteigen dürfte. Dort wäre der Platz für die Kinderwagen geschaffen und dort wären auch die Gurte für die Wagensicherung vorhanden.

Die Mutter meinte, dass sie das natürlich wissen würde, aber in Wien wäre sowieso alles erlaubt, weil niemand etwas kontrolliert und es wäre ihr Kind, wenn etwas passiert. Außerdem hätte es sie vom Rückausstieg näher zum Supermarkt. Dann wurde der Busfahrer konkreter und befahl ihr, auszusteigen. Ein junger Mann schrie gleich, dass dies Gefängnismethoden wären und die Frau dort mit ihrem Kinderwagen stehen soll, wo sie es am Nächsten hätte. Die Mutter wurde patzig und meinte, dass sie jetzt auf den nächsten Bus warten möchte.

Hat der Busfahrer richtig gehandelt oder hätte er ein Auge zudrücken sollen? Wie findet Ihr die Argumente dieser Mutter und hättet Ihr auch so wie sie gehandelt oder Euch gleich an die richtige Stelle für den Kinderwagen begeben?

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ich bin voll auf der Seite des Busfahrers. Wenn es spezielle Stellen für Kinderwagen gibt, wo man den Kinderwagen sogar anschnallen kann, muss man diese nutzen. Es gibt sicherlich Bestimmungen, die dem Busfahrer verbieten, einen Kinderwagen anders als so zu befördern. Natürlich ist es ihr Kind, aber wenn was passiert, wird sie womöglich ganz schnell auf die Idee kommen, den Busfahrer zu verklagen und würde damit sogar Recht bekommen. Somit ist er im Recht, sich zu weigern, sie und den Kinderwagen auf diese Weise zu befördern.

Die Argumente der Mutter finde ich auch extrem schwach. Nur weil es ihr Kind ist, darf sie es noch lange nicht gefährden. Das ist einfach kein sinnvolles Argument. Und dass sie es wissentlich gefährdet, um ein paar Meter Fußweg zu sparen, ist himmelschreiend dämlich. Es geht ja wirklich nur um ein paar Meter. Wie kann das ein guter Grund sein?

Und alles ist erlaubt, weil niemand es kontrolliert? Das ist ein leider sehr häufig genutztes "Argument", aber ebenso dämlich. Solche Regelungen werden doch nicht gemacht, um jemanden zu ärgern. Sie haben einen Sinn, der in erster Linie ihr Kind schützen soll. Sie sollte also selber das größte Interesse daran haben, dass es solche Einrichtungen gibt und dass sie sie nutzen kann. Egal, ob das kontrolliert wird oder nicht.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich finde es richtig wie der Busfahrer reagiert hat. Damals, als ich noch kleine Kinder hatte, gab es das nicht, dass es Stellen im Bus gab, wo man den Kinderwagen sichern konnte und man musste ihn festhalten. Ich weiß auch, wie schwer das bei einer Vollbremsung sein kann. Da kann ein Kinderwagen mit Kind schnell zum Geschoss werden.

Wenn es so eine Vorrichtung gibt, wo man den Kinderwagen anschnallen kann und wenn es eine Tür gibt, die mit einem Kinderwagen gekennzeichnet ist, sollte man die auch nutzen. Alles andere darf der Busfahrer in diesem Falle gar nicht durchgehen lassen und so hat der Busfahrer auch ganz richtig reagiert. Er ist ja Verantwortlich fpr die "Fracht" die er transportiert.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



So wie man das in deinem Beitrag liest, ist die Mutter an einer Stelle im Bus eingestiegen, wo nicht genug Stellplatz für den Wagen vorhanden ist. Ich kenne jetzt eure Busse nicht. Aber es hört sich schon so an, als ob die Mutter da ein Sicherheitsrisiko eingegangen ist. Da ist eine Rüge durchaus angemessen. Schließlich hat der Busfahrer ihr ja angeboten, den richtigen Platz einzunehmen. Er wollte sie ja nicht komplett aus dem Bus werfen.

Wo da die vermeintlichen "Gefängnismethoden" sein sollen, kann ich nicht verstehen. Nicht jede Vorschrift dient dazu, Leute zu drangsalieren. In dem Fall sind die Vorschriften ganz augenscheinlich dazu da, Passagiere vor ihrem eigenen Leichtsinn zu schützen oder besser gesagt, hilflose Kinder vor dem Schwachsinn ihrer Mutter zu schützen.

In Deutschland ist man als Fahrer dafür verantwortlich, dass die Fracht im eigenen PKW korrekt gesichert sind. Das wir in Österreich ähnlich sein. Und wenn der Busfahrer seine Lizenz zur Personenbeförderung möglicherweise durch so ein Nachlässigkeit verlieren kann, dann kann ich schon verstehen, wenn man da auf die Vorschriften beharrt und darauf besteht, dass das Baby anständig gesichert wird. Man will sich ja nicht wegen einem sturen Passagier die berufliche Zukunft versauen lassen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich kann das jetzt irgendwie nicht ganz nachvollziehen das Problem. Wenn die Stellplätze für die Kinderwagen ausgeschildert sind, ist dass dann so wahnsinnig schwer, da hinzufahren? Und die Begründung, man hätte es von hinten im Bus näher zum Supermarkt, ist doch ziemlich traurig, muss schon ein ziemlich langer Bus sein, dass man da wirklich von Weg- und Zeitersparnis reden kann, oder? Aber klar, heute muss man sich ja möglichst wenig Bewegen, da zählt dann jeder Schritt und man parkt seinen Kinderwagen lieber dort, wo man anderen Menschen den Weg versperrt, ist ja nichts dabei.

Ich selbst ärgere mich leider regelmäßig über Mütter mit Kinderwagen. Manche haben wirklich so große Kinderwagen, richtige Maxi XL Ausgaben, wo man das Kind erstmal drin suchen muss und erdreisten sich dann trotzdem mit diesen, in die Busse einzusteigen. Wenn einer dieser Kinderwägen drin ist, dann findet meinst kein zweiter mehr Platz und natürlichen parken diese Mütter dann auch so, dass weder links noch rechts jemand vorbei kommt und alle die einsteigen haben auch noch Probleme. Irgendwie scheinen die meisten Mütter nicht zu verstehen, dass sie nicht der Mittelpunkt der Welt sind, dass ist traurig.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ehrlich gesagt kann ich den Busfahrer auch deutlich verstehen. Es gibt mittlerweile in fast allen Linienbussen und Straßenbahnen gewisse Platzmöglichkeiten, die gesondert für Kinderwagen oder auch Rollstühle geschaffen wurden. Dort befindet sich in den meisten Fällen auch ein gesonderter Knopf zum Drücken für den Haltevorgang. Vorne in der Fahrerkabine sieht der Fahrer dann sehr wohl, dass der Kinderwagenknopf, so nennen wir diesen hier betätigt wurde und lässt im Regelfall die Türe ein wenig länger offen. Auch wenn dort nur eine Omi mit ihrem Rollator sitzen mag. Dies gilt ja eben für körperlich benachteiligte Menschen oder eben Eltern mit ihren Kinderwagen. Dafür sind die Plätze vorgesehen und somit hat der Busfahrer sehr wohl das Recht, sich darüber auch ein wenig zu rügen und zu echauffieren.

Die Gefahren beim schnellen Abbremsen & Co sind gross. Wenn die Mutter mit ihrem Kind dann aus Unwissenheit falsch steht, dann kann ein Sturz fatale Folgen haben. So ist die Mama mit dem Kind in einer sicheren Sitzposition auf einen extra für Kinderwagen befindlichen Platz, um auch das Fallen anderer Menschen im Kinderwagen zu unterbinden. Denn das waren die Hauptziele für Bus- und Bahnlinien. Auch hier war es früher so, dass wir beim starken Abbremsen gegen Kinderwagen & Co geknallt sind. Das war natürlich alles andere als super und daher wurden irgendwann die engen Plätze so erbaut, dass der Kinderwagen einen eigenen Platz für sich bekam. Wenn keiner in der Nähe ist und auch keine ältere Dame, dann kann man natürlich sich dort auch alleine hinsetzen, aber wenn eben ein Kinderwagen erscheint, dann ist wieder Platz zu machen.

Daher finde ich es auch sehr gut, dass der Herr dazu etwas gesagt hat. Er muss die Mutter schützen, die Platzverhältnisse im Bus wahren und auch andere Fahrenden schützen. Deswegen ist es wichtig, dass er auch darauf aufmerksam gemacht hat. Ich habe jetzt natürlich nicht die Tonlage & Co im Gehör, um zu sagen, dass geht auch freundlicher. Aber solange es in einem ordentlichen Umgangston war, ist die Rüge völlig legitim.

» Glasreinigerin » Beiträge: 1008 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich kann den Einwand der Mutter nicht wirklich verstehen, dass alles erlaubt wäre, weil nie jemand kontrolliert. In dem Moment wurde ihr doch das Gegenteil bewiesen, weil der Busfahrer eben doch kontrolliert hat. Ich kann in der Situation den Busfahrer voll und ganz verstehen, dass er der Mutter den richtigen Platz zum Einsteigen und vor allem auch zum Sichern des Kinderwagens während der Fahrt gezeigt hat. Immerhin hat der Fahrer ja eine Verantwortung für seine Fahrgäste und wenn etwas passiert, hat er auch ein Problem, wenn er erklären muss, warum die Mutter an dem für den Kinderwagen ungeeigneten Platz stand.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Der Busfahrer hat meiner Meinung nach vollkommen richtig gehandelt. Es hat schon Gründe, dass es einen extra Bereich für Kinderwagen oder auch Rollfstuhlfahrer gibt. Der Busfahrer hat sich sogar die Zeit genommen ihr zu erklären, dass in dem vorgegebenen Bereich sogar Sicherheitsgurte angebracht sind. Es geht um die Sicherheit der Mutter als auch des Kindes. Und natürlich auch um die Verantwortung, die er als Fahrer trägt.

Neben der Sicherheit finde ich es auch nervig, wenn die Mütter in einem Bus alles mit ihren Kinderwagen versperren, obwohl noch genug Platz in ihrem Bereich ist. Wenn an einer Haltestelle jemand ein,- oder aussteigen will kommt er oft nicht durch, weil eine verantwortungslose Mutter mit ihrem Kinderwagen den Weg versperrt. Es kostet einfach viel Zeit und hält den ganzen Verkehr auf. Man stelle sich vor, es kommt wirklich zu einem Unfall und ein falsch abgestellter Kinderwagen behindert die ganze Rettungsaktion.

Sie hätte sich entschuldigen und ihren zugewiesenen Platz einnehmen müssen, anstelle dumm zu diskutieren und die Zeit der anderen Fahrgäste in Anspruch zu nehmen. Wenn der Busfahrer an dieser Stelle einen nicht ganz so freundlichen Ton anschlägt finde ich das vollkommen in Ordnung. Die Mutter hat sich falsch verhalten, nicht der Busfahrer. Fahrgäste, die sich mit dummen Kommentaren einmischen, sollten auch auf den nächsten Bus warten müssen.

» M. Mizere » Beiträge: 342 » Talkpoints: 172,88 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich bin ebenfalls voll auf der Seite des Busfahrers und ein Fahrer hat immer die Aufsichtspflicht und auch die Verantwortung, wenn etwas passiert. Da er es hier schon bemerkt hat, dass die Frau sich eingeschlichen hat an einer Stelle an der keine Kinderwägen zu stehen haben ist es nicht nur eine Gefahr für das Kind selbst sondern auch für andere. Denn auch die Fluchtpunkte und Notausstiege richten sich danach und wenn dieser im Fall der Fälle nicht genutzt werden kann, weil dort illegaler Weise ein Kinderwagen abgestellt worden ist, was meinst du was es dann für einen Ärger für den Busfahrer geben würde?

Er ist der Fahrer und hat das letzte Wort, da braucht auch kein anderer Fahrgast ein Maul aufzumachen und sich auf die Seite von der Frau zu stellen die eindeutig im Unrecht ist und nicht nur das Kind sondern auch die anderen Fahrgäste mit ihrer Aktion gefährdet. Und nur weil es angeblich keiner kontrolliert, ist es noch lange nicht erlaubt und wie sich hier gezeigt hatte, wurde es kontrolliert und etwas gesagt, dass man dieser Aussage dann auch wenig Glauben schenken kann.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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