Botox und kosmetische Schönheits-OP`s bei Tieren

vom 24.07.2017, 16:11 Uhr

Als ich dieses Thema hier Großflächiges Tattoo für Haustiere geschrieben habe, fiel mir ein, dass ich mal vor vielen Jahren eine Frau kannte, die ihrem Cockerspaniel die Lefzen angleichen ließ, weil eine Lefze tiefer hing als die andere. Es war eine kosmetische Operation bei dem Tier, die eigentlich nicht nötig gewesen wäre.

Früher war es auch üblich Hunden die Ohren und den Schwanz zu kupieren und je nach Rasse war es auch vom Zuchtverband so vorgegeben. Das fand ich immer sehr schrecklich und finde es schlimm, wenn man Tieren einer kosmetischen Operation unterzieht. Es ist doch nicht schlimm, wenn ein Tier irgendwelche Makel hat, wenn sie nicht die Gesundheit betreffen.

Würdet ihr kosmetische Operationen bei Tieren durchführen lassen? Wird es auch irgendwann mal kommen, dass Tiere mit Botox behandelt werden um den Gesichtsausdruck zu verändern? Was haltet ihr von solchen Eingriffen bei Tieren?

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wieso sollte es erst soweit kommen, dass Tiere mit Botox behandelt werden? Das ist hierzulande verboten, aber in anderen Ländern längst üblich. Wer die unerwünschte Ringelrute mit Typen und Gartenschlauch nicht losgeworden ist, der fährt zur Behandlung mit Botox eben in die Niederlande.

Wenn die Ohren nicht den richtigen Knick haben, erledigt das dort eben der Operateur. Wenn der kastrierte Rüde auf Ausstellungen glänzen soll, gibt es einen Satz Hoden aus Silikon. Wobei das Kleben der Ohren sowieso Standard ist. Da wird auch gerne zu Pattex gegriffen, damit die Entzündung die Durchblutung fördert und der Knorpel vielleicht fester wird. :whistle:

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich habe einen Hund aus dem Tierschutz, die beiden Katzengeschwister stammen ebenfalls aus dem Tierschutz. Jedes Tier muss irgendwann sterben, leider. Würde ich mich dann irgendwann wieder nach einem Hund sehnen, würde ich mich immer wieder nach einem Tierschutzhund umsehen. Denn ich verachte die Hundezucht generell und das bringe ich halt so zum Ausdruck.

An einem Tier herumschneiden zu lassen, halte ich für Tierquälerei. Toll ist doch heute, dass jeder Hund wieder mit der Rute wedeln darf. So wird er auch viel besser verstanden. Man stelle sich vor, ein Hund kann aufgrund eines kosmetischen Eingriffes die Zähne nicht mehr fletschen. Das Fehlen eines solch wichtigen Signales könnte fatale Folgen haben.

Benutzeravatar

» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:Früher war es auch üblich Hunden die Ohren und den Schwanz zu kupieren und je nach Rasse war es auch vom Zuchtverband so vorgegeben. Das fand ich immer sehr schrecklich und finde es schlimm, wenn man Tieren einer kosmetischen Operation unterzieht.

Dir ist aber schon klar, dass sehr lange keine kosmetische Geschichte gewesen ist? Die betroffenen Rassen und auch die Hundetypen, die seit der Antike Ohren oder Rute lassen mussten, hatten (Die modernen Rassen haben es noch!) ein sehr hohes Risiko ein Blutohr oder eine aufgeschlagene Rute zu entwickeln. Ohne adäquate Behandlungsmöglichkeiten sind die Hunde dann entweder sehr lange ausgefallen oder verendet,

Also hat beim Welpen, wo der Verlust noch nicht so hoch ist und nicht das eigene Überleben an der Arbeitsfähigkeit des Hundes hängt, Vorsorge getroffen. Das ist nicht schön, aber es entspricht eben den Möglichkeiten früherer Zeit. Dann ist man dabei geblieben. Zwar hing nicht mehr das leben am Hund, aber Behandlungsmöglichkeiten gab es auch nicht.

Gut, kurz nach Erfindung der Äthernarkose beim Menschen gab es das auch für Tiere. Aber 1850 rum hatte das weder jeder Tierarzt, noch konnte sich jeder Besitzer das einfach so leisten. Da war Sterben lassen schnell das Mittel der Wahl. Jetzt konnte man vielleicht ein Blutohr kurieren, aber die Infektionen durch die Behandlung oder bei offener Rute beherrschte man immer noch nicht.

Antibiotika in der Tiermedizin gibt es eigentlich erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Denn erst da wurde die Forschung an Penicillin und anderen Wirkstoffen vorangetrieben, um die Soldaten behandeln zu können. Das bedeutet, dass es erst nach dem Zweiten Weltkrieg möglich war, Blutohren und aufgeschlagene Ruten sicher und zuverlässig zu behandeln.

Erst ab da war es sinnvoll, das Kupieren zu lassen. Denn jetzt ist es tatsächlich nicht mehr nötig. Im Prinzip kann man sagen, so ab den 60er-Jahren war das Wissen und Können und das Material weit genug verbreitet. Und bereits 1986 ist das Kupieren der Ohren in Deutschland verboten worden. 12 Jahre später kamen dann auch die Ruten dran. So lange ist das Kupieren also gar nicht aus reinen Schönheitsgründen praktiziert worden.

Wie gesagt, es ist vollkommen richtig, es heute zu verbieten. Heute wäre es ein reiner Schönheitseingriff. Aber lange Zeit hatte diese Praxis tatsächlich einen Sinn, so grausam das Verfahren auch war und ist. Ich hatte noch kupierte Hunde und bin froh, dass mittlerweile alles dran bleibt, wobei meine mittlerweile bevorzugte Rasse nicht betroffen war.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^