Kursleitung zum Wiedereinstieg in Berufsleben nutzen?

Meine Yogalehrerin ist psychisch krank und ihr wurde deswegen wohl auch vom Arbeitgeber gekündigt. Sie war deswegen längere ausgefallen und daraufhin wurde ihr dann gekündigt. Sie hat dann angefangen den Yogakurs zu leiten. Sie sagte mal, dass dies für sie eine Art Vorbereitung auf ihren Wiedereinstieg ins Berufsleben wäre.

Sie könnte durch den Kurs lernen, wieder mit Menschen umzugehen und immer pünktlich an einem bestimmten Tag verfügbar zu sein. Eben auch, wenn es ihr mal nicht so gut ginge. Ich finde die Idee eigentlich ganz gut. Auch meinte sie, dass sie sich im Bereich Yoga weiterbilden dürfte, wenn sie diesen Kurs bis zum Ende hin leiten und eben so lange durchhalten wurde. Das wäre eine Abmachung die sie mit ihrem Mann getroffen hätte.

Haltet ihr es für sinnvoll durch so eine Kursleitung wieder auf das Berufsleben vorbereitet zu werden? Könntet ihr euch das für euch selbst auch so vorstellen? Oder meint ihr, dass ein Sportkurs oder ähnliches dafür eher nicht geeignet ist?

Wichtig ist doch, dass ihr die Leitung des Kurses hilft. Und sie der Meinung ist, so wieder einen Einstieg in einen neuen Job zu finden. Sie glaubt fest daran und wird von ihrem Partner unterstützt. Ich würde sie allerdings nicht als psychisch krank bezeichnen sondern sagen, dass sie eine psychische Krankheit hat. Macht für mich einen Unterschied.

Sie befindet sich auf dem richtigen Weg. Sie engagiert sich für sich und andere. Das verschafft ihr Selbstbewusstsein, stärkt ihr Selbstwertgefühl und gibt ihr das wichtige Gefühl gebraucht zu werden und etwas gut zu machen. Andererseits sollte sie nicht zu offen über ihre persönlichen Probleme reden. Das macht auch im Berufsleben nicht unbedingt einen guten Eindruck und sie kann sich da mal schnell selbst ein Bein stellen.

Ich denke es spielt keine Rolle, ob das nun der wöchentliche Yogakurs ist oder auch das Kaffeekränzchen mit Kuchen und Stricken was dann einmal die Woche regelmäßig stattfindet und auch geleitet wird.

Die Dame hat offenbar ein Problem damit gehabt, dass sie sich nicht an Termine halten konnte und auch an Fristen. Mit der Routine die ihr dazu vom Kurs vermittelt ist, fühlt sie sich langsam wieder in das Thema mit rein und kann damit auch durchaus eine Vorbereitung auf das weitere Berufsleben hinterher wieder treffen, denn dort gibt es diese Vorgaben ebenfalls.

Aber ich glaube nicht, dass man das als Allzweckwaffe sehen kann für eine Vorbereitung für jeden Job. Sicherlich hat man im Kurs mit Menschen zu tun, man leitet und man führt und hat auch feste Termine, aber das alles reicht eben nicht aus, damit man hinterher in einem Job auch wieder so gefestigt hinein geht, damit man das dann länger durchhält und nicht der nächste Zusammenbruch dann schon kurz darauf wieder kommt.

Denn es macht schon einen Unterschied, ob ein Kursteilnehmer etwas meckert weil ihm das nicht gepasst hat oder hinterher der Chef einen zusammen staucht weil man richtig Bockmist gebaut hat und zieht auch ganz andere Folgen und Konsequenzen nach sich. Hier ist das schlimmste, dass sie den Kurs nicht weiter leitet und das war es, beruflich sieht das dann teilweise schon wieder anders aus.

Es ist eigentlich für jeden Menschen, besonders für Kinder, psychisch Kranke und Arbeitslose wichtig, einen geregelten Tagesablauf und Rituale zu haben. Das gibt einem Sicherheit und der Alltag geht leichter von der Hand, wenn er aus immer demselben Ablauf besteht.

Dazu gehört auch eine Aufgabe und diesen hat die gute Frau ja darin gefunden, dass sie Yogakurse gibt. Bei mir war es damals so, dass ich ehrenamtlich immer jemanden eine längere Strecke zur Arbeit gefahren habe und auch Menschen, die nicht so gut zu Fuß oder gesundheitlich schlecht beieinander waren, beim Haushalt geholfen habe.

Ich denke schon, dass es der Yogalehrerin hilft, einen fixen Termin einzuhalten und diesen Kurs durchzuziehen. Außerdem macht es sich auch gut im Lebenslauf, wenn man jetzt nicht nur ein Jahr oder länger zu Hause herum sitzt, sondern sich irgendwie engagiert.

Wenn der Yogakurs vorbei ist und sie immer noch nichts gefunden hat, gibt es auch die Möglichkeit, sich ehrenamtlich irgendwo zu engagieren. Ich hoffe wirklich, dass es deiner Bekannten bald besser geht und sie sich wieder glücklich im Berufsleben findet.