Im Streit Aussagen machen, die man später bereut?

Wenn ich mich mit jemandem streite, dann kann es schon sein, dass ich auch etwas lauter werde und vielleicht nicht immer nette Sachen sage. Wenn man in Rage ist, dann ist es ja aber auch normal, dass man nicht zuerst darüber nachdenkt, was man dann sagt, sondern dass es direkt aus einem heraussprudelt. Allerdings habe ich mich dann dennoch immer soweit unter Kontrolle, dass ich nicht unbedingt Sachen sage, die ich dann später bereue.

Ich kann bei einem Streit durchaus zickig werden und es kann auch sein, dass ich nicht ganz sachlich bleibe, aber mit Schimpfworten werfe ich normalerweise nicht um mich, so dass ich in dieser Hinsicht auch nichts bereuen muss. Macht ihr in einem Streit öfter Aussagen, die ihr im Nachhinein dann doch bereut? Handelt es sich dabei meistens um Schimpfworte?

Also wenn ich die Person kenne, dann gibt es für mich keine Schimpfwörter, weil ich die Personen, die ich kenne, auch respektiere. Wenn ich aber jemanden nicht kenne und dieser beleidigt mich oder greift mich körperlich an, dann kann ich auch Dinge sagen, in dem Moment, die ich später bereuen würde.

Aber ich denke, dass so etwas durchaus normal ist, wenn man etwas in Rage ist. Es ist nicht gerade sinnvoll, es zu sagen, aber in dem Moment erleichtert es die Lage irgendwie. Es ist so eine Art verbaler Frustabbau, so würde ich es nennen. Um nicht handgreiflich zu werden, lässt man eben so Dampf ab.

Ich habe auch schon Sachen gesagt, die mir dann Leid getan haben. Bei mir ist es so, dass ich gerne mal in einem Streit Sachen erwähne, die mich in der Vergangenheit gestört haben und so etwas bereue ich dann immer. So etwas kommt nur selten vor, aber tut mir dann jedes Mal total leid, weil man es ja schon geklärt hatte oder und er Situation hätte sagen müssen. Mit meinem Partner streite ich, wenn wir dann mal streiten, aber eher sachlich.

Wenn ich mich wirklich in Rage geredet habe, kann es auch bei mir vorkommen, dass ich über das Ziel hinaus schieße und wirklich beleidigend werde oder absichtlich auf die Schwachstellen meines jeweiligen "Gegners" ziele.

Schimpfwörter und verbale Beleidigungen verwende ich aber auch in diesem Zusammenhang nicht, sondern werde eher eiskalt und gemein, ohne wirklich laut zu werden. Ich bin also nicht der cholerische Typ, der herumbrüllt, ohne nachzudenken, was es im Zweifelsfall noch schlimmer macht, wenn ich wirklich stocksauer bin.

Und natürlich bereue ich mein Verhalten, wenn ich einen mir nahestehenden Menschen so schlecht behandle und es aktiv darauf anlege, ihn oder sie aus der Ruhe zu bringen. Bei Alltagskonflikten werde ich dagegen auch manchmal zickig oder schnippisch, lasse mich aber nicht unbedingt immer zu Schlägen unter die Gürtellinie hinreißen.

Ich muss auch sagen, dass ich in einem Streit eigentlich meist recht beherrscht bin. Man muss schon wirklich gemein zu mir werden, damit ich dann auch lauter werde und auch mal etwas eher unbedachtes sage. Allerdings ist es dann auch meist so etwas, dass man eben nicht bereuen muss, dass man es gesagt hat.

Auch bei einem Streit finde ich es wichtig, dass man vorher nachdenkt, bevor man etwas sagt. Natürlich klappt das so nicht immer. Bei mir ist es meist so, wenn ich mich absolut ungerecht behandelt fühle und mein Gegenüber unter der Gürtellinie argumentiert. Dann werde ich auch schon mal richtig wütend. Aber ich gebe dann eher trotzdem keine Äußerungen von mir, die ich dann anschließend bereuen könnte. Wenn das doch mal vorkommt, dann entschuldige ich mich auch nachher dafür, wenn das eben nicht in Ordnung war.

Ich glaube jeder hat schon mal eine Aussage gemacht wo man denken konnte man wird es bereuen. Ich kann schon ziemlich aggressiv werden wenn man mich dann immer weiter reizt aber mit Schimpfwörtern werfe ich nicht um mich. Wenn ich mich streite sage ich dann eher meistens so etwas wie "blöd" oder "dumm" aber übel nehmen mir das die Leute nicht weil das denke ich ist noch ein nicht so schlimmer Ausdruck wie andere Wörter. Ich verstehe mich aber dann doch mit den Leuten mit den ich mich gestritten habe, und sie finden das auch nicht schlimm wenn man mal dumm sagt. Ich glaube aber fast niemand hat sich so gut unter Kontrolle das wenn man sich streitet kein leichtes Schimpfwort fällt.

In einem Streit mache ich keine Aussagen die ich hinterher bereue und verwende auch keine Schimpfworte, wenn mir die Argumente ausgehen. Denn das ist meine Beobachtung, immer dann wenn einem Teil die Argumente ausgehen fallen die Schimpfwörter wie am laufenden Band und auch wenn sie im unrecht sein könnten, fallen diese damit man seine Argumente damit noch untermauert.

Wenn ich im Streit etwas sage, es laut wird, eiskalt oder auch gemein dann meine ich es auch so wie ich es sage. Ich nutze dabei ebenfalls die Schwachstellen meines Gegners aus und wenn dann "alte" Themen wieder ausgegraben werden dann liegt es daran, dass es zwar verbal geklärt worden ist aber daraus dann weiter keine Folgereaktion gekommen ist. Mag dann zwar abgedroschen klingen, aber wenn sich daran nichts geändert hat, dann ist das auch nicht geklärt und darf natürlich erneut angeführt werden.

Wie gesagt, ich schreie nicht einfach drauf los und überlege mir auch in einem Streit die Punkte sehr genau, die ich anführe und blubbere nicht einfach wild drauf los, wie es die meisten anderen machen. Selbst in Rage kann ich noch soweit denken und verabschiede mich nicht von meinem Gehirn, dass ich das noch kontrollieren und auch abrufen kann.