Nur verleihen, was man auch verschenken würde?

vom 03.05.2016, 11:47 Uhr

Ich bin sehr vorsichtig, was das Verleihen von Geld oder von irgendwelchen Gegenständen angeht. Leuten, die ich nicht so gut kenne, leihe ich eigentlich nichts, aber auch bei Freunden bin ich wirklich sehr vorsichtig. Größere Geldbeträge würde ich ihnen nun auch nicht leihen, dafür habe ich einfach viel zu schlechte Erfahrungen gemacht und bei Geld zerbricht ja bekanntlich die Freundschaft.

Im Radio habe ich heute einen Beitrag genau zu dem Thema mitbekommen, wobei ein Mann meinte, dass er nur das verleiht, was er der entsprechenden Person im Prinzip auch schenken würde. Sehr guten Freunden würde er also etwas mehr Geld verleihen, aber auch nur so, wie viel er verschenken würde, genauso wäre es auch bei Sachgegenständen. Da würde er auch nur die Sachen verleihen, die ihm nicht so extrem wichtig wären, dass er sie im Prinzip nicht verschenken würde.

Ich finde diese Methode ziemlich gut, wenn ich ehrlich bin. Sollte man etwas Geliehenes doch nicht mehr zurück bekommen, dann wäre das in dem Fall nicht ganz so schlimm, wenn man ohnehin rein theoretisch dazu bereit gewesen wäre, die Sachen auch zu verschenken. Verleiht ihr auch nur das, was ihr im Prinzip auch verschenken würdet? Wie findet ihr diese Methode?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich finde diesen Ansatz sehr gut und werde mir vornehmen, das auch so zu praktizieren. Ich habe schon so manches Mal etwas verliehen, das ich nicht auch verschenkt hätte und hinterher hat es mich nur geärgert, weil ich das Teil nie wieder gesehen habe. Das ist mir eine Lehre und ich werde das in Zukunft ändern.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Bei mir ist es genauso, dass ich auch sehr vorsichtig bin, was das Verleihen von Geld oder auch Gegenständen angeht. Ich habe auch einfach schon zu viele schlechte Erfahrungen gemacht und möchte das zukünftig einfach vermeiden. Dafür ist der Denkansatz dieses Mannes schon gut, dass man nur das verleihen sollte, was man auch verschenken würde. So ärgert man sich vielleicht nicht so darüber, wenn man etwas nicht zurück bekommt. Das werde ich mir auf jeden Fall mal merken.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich muss auch sagen, dass ich nicht jedem etwas ausleihe. Ich bin da bei manchen Sachen doch wirklich vorsichtig, weil ich da auch schon so meine Erfahrungen machen musste. Meist möchte sich jemand eine DVD oder ein Buch ausleihen. Allerdings mache ich das auch nur, wenn ich weiß, dass die Personen damit pfleglich umgehen und die Sachen auch in dem Zustand wieder bekomme, indem ich sie auch abgegeben habe.

Allerdings finde ich es gar nicht so blöd, dass man nur Sachen verleiht, die man auch verschenken würde. Allerdings schränkt das den Rahmen ja doch schon sehr ein. Ich denke, dass man eigentlich nur wenig Dinge hat, die man auch wirklich verschenken würde. Ich habe es daher bisher immer so gemacht, dass ich nur Sachen an Familie oder Freunde verliehen habe, die sorgsam mit den Sachen umgegangen sind.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Es kommt doch ganz darauf an wem ich etwas leihe. Steht dort von Anfang an drauf, dass ich es nicht wieder bekomme oder ich kenne diese Person schon, dann würde ich auch nicht das beste heraus rücken sondern eine Alternative, mit der ich auch leben kann wenn ich sie nicht mehr bekommen sollte. Bei zuverlässigen Leuten die mich noch nicht enttäuscht haben und mit den Sachen auch ordentlich umgehen, sind es auch schon mal die guten Dinge, aber da bekomme ich sie sicher auch wieder im Einwandfreien Zustand zurück.

Ich denke wenn man schon mit dieser Sichtweise heran geht, dann hat man die Sachen von Anfang an abgeschrieben was dann auch nicht unbedingt für die Person spricht, der man etwas leiht. Das hört sich für mich dann doch eher nach der Pflicht an es zu machen, damit das Verhältnis nicht belastet wird wenn man ggf. hinterher dann seine Sachen wieder einfordert oder man sich einfach vor diesem Schritt bereits im Vorfeld scheut. Da frage ich mich dann aber ehrlich gesagt schon, warum man dann überhaupt noch etwas generell verleiht oder ob nur schlechte Erfahrungen gemacht worden sind in diesem Bezug.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich halte das gar nicht so. Sicher werde ich einer Kommilitonin, die ich noch nicht so gut kenne, keine 500€ leihen. Aber meiner besten Freundin, die ich seit 10 Jahren kenne? Da kann ich es mir auch mal erlauben, da ein wenig mehr Vertrauen zu zeigen. Ich weiß, dass die sich nicht morgen heimlich nach Brasilien absetzen wird, und unser Verhältnis würde durch ein "Hey, du schuldest mir übrigens noch/hast übrigens noch mein ___" kein Stück belastet werden.

Damit bin ich die letzten Jahre auch sehr gut gefahren. Ich habe recht oft an Freunde auch mal DS-Spiele verliehen sowie geliehen bekommen, das wäre mit dem Ansatz weniger möglich gewesen, denn als 10-12 Jährige sind die gut 40€, die die Dinger neu kosten, nichts, was man einfach so mal verschenken würde. Genauso habe ich beim Buchen von einem Urlaub für eine Freundin und mich das Geld mal vorgestreckt, weil sie es zu dem Zeitpunkt noch nicht hatte, wir aber doch gerne buchen wollten, solange die Flüge noch schön günstig sind. Auch keine Summe, die ich verschenken würde, aber sowohl Spiele als auch Geld ist alles sicher wieder beim entsprechenden Besitzer angekommen.

» Kalu-chan » Beiträge: 718 » Talkpoints: 11,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Nachdem ich jahrelang immer wieder alles mögliche verliehen habe, das ich eine Zeit lang entbehren konnte und es immer wieder vorgekommen ist, dass ich dann vergessen habe, an wen ich die jeweiligen Gegenstände, hauptsächlich wohl Filme auf DVD oder CDs, verliehen hatte, habe ich erst einmal eingeführt, mir aufzuschreiben, an wen ich was verliehen habe.

Irgendwann habe ich dann aber eingesehen, dass mir die Dinge nicht zurückgegeben worden sind, denn auch wenn ich nicht mehr weiß, was ich wen genau verliehen habe, so kann es doch immerhin noch derjenige erinnern, an den es verliehen wurde. Und derjenige könnte mir doch problemlos den geliehenen Gegenstand zurückgeben.

Mithilfe meiner Liste habe ich irgendwann die geliehenen Gegenstände bei denjenigen, die sie erhalten haben, angesprochen und immer wieder kam es vor, dass ich zwar Dinge zurückbekommen habe, aber es gab auch diese unerfreulichen Fälle, in denen Freundschaften sich dann irgendwann verlaufen haben, der andere ist weggezogen, vielleicht auch ich selbst, es geriet wieder in Vergessenheit oder es wurde mir einfach nicht zurückgegeben, aus welchen Gründen auch immer.

Häufig habe ich mich darüber geärgert, wie gedankenlos andere mit Gegenständen umgehen, die ihnen von irgendjemandem geliehen worden sind. Ich habe mich nicht selten gefragt, was genau dahintersteckt, wenn jemand einfach nicht wieder herausgibt, was ihm geliehen wurde, vor allem dann, wenn es von dem eigentlichen Eigentümer schon angesprochen wurde. Ein paarmal habe ich auch tatsächlich Geld verliehen, manchmal nicht einmal gerade wenig. Ich habe mir mitunter richtige Grundsatzfragen gestellt und an den jeweiligen Freundschaften zu zweifeln begonnen.

Irgendwann habe allerdings auch ich dann festgestellt, dass ich es irgendwie blöd finde, einen materiellen Gegenstand oder Geld über die Freundschaft zu jemandem zu stellen. Natürlich ist es nicht in Ordnung, wenn jemand etwas nicht wieder zurückgibt, was mir gehört, wenn ich es ihm geliehen habe. Aber ich kann nur meine eigene Warte und meine eigenen Werte beurteilen und etwas an meiner eigenen Einstellung ändern. Ich kann nicht die Einstellung eines anderen ändern. Und mir ist Freundschaft wichtiger als zurückgegebenes Geliehenes. Nur, weil ich etwas Geliehenes nicht zurückerhalte, ist für mich nicht zwingend eine Freundschaft in Gefahr. Dazu gehört für mich auf jeden Fall noch etwas mehr als nur das Einbehalten von geliehenen Dingen.

Seitdem verleihe ich nur noch etwas, wenn ich darauf verzichten kann, was ich also genauso gut auch verschenken könnte - nicht unbedingt verschenken würde. Wenn ich es verschenken würde, dann verschenke ich es auch, wenn es gewünscht oder angefragt wird. Jemand, der es wirklich nur leihen will und es auch zurückgeben möchte, greift dann bei einem Geschenk nicht unbedingt zu. Aber ich habe dann einfach den Druck nicht, die Dinge unbedingt zurückbekommen zu müssen und kann mich selbst einfach freier machen. Für mich ist es deutlich leichter auf diese Weise, und seither weiß ich auch nicht mehr unbedingt, an wen ich was verliehen habe. Im Zweifel kaufe ich es mir selbst einfach nochmal.

» moin! » Beiträge: 59 » Talkpoints: 36,42 »



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