Bestimmte Nahrungsmittel in Schwangerschaft vermissen?

vom 29.02.2016, 17:52 Uhr

Ich war vor kurzem bei meiner Freundin, die selbst Mutter von zwei kleinen Kindern ist. Wir kamen dabei auf ihre Schwangerschaften zu sprechen, wobei sie meinte, dass sie die ganze Schwangerschaft hindurch wahnsinnigen Appetit auf ein Spiegelei mit flüssigem Eigelb gehabt hätte. Aber leider durfte sie das nicht essen, um das Kind wegen den Bakterien im Eigelb nicht zu schaden.

Als sie dann nach der Schwangerschaft und Stillzeit das Ei hätte essen dürfen, hatte sie kein Verlangen mehr danach, was in meinen Ohren schon paradox klingt. Wie war das bei euch? Habt ihr während der Schwangerschaft auch bestimmte Nahrungsmittel vermisst, die ihr aber nicht essen durftet?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Man darf das ja schon essen, aber das Risiko ist eben höher, weil wenn das Ei dann nicht gut ist, schadet man eben nicht nur sich selber, wenn man alles erbricht. Ich habe in der Schwangerschaft eigentlich nur wenige Lebensmittel wirklich nicht gegessen, die ich sonst gegessen habe. Beispielsweise habe ich auf Lakritze verzichtet, obwohl ich da schon wirklich Lust drauf hatte, aber wenn ich da mal anfange, kann ich nicht so schnell aufhören und große Mengen darf man da nicht essen.

Das war aber keine große Überwindung für mich, da ich an die Gesundheit meines Kindes gedacht habe und dann ging das schon. Wobei ich verstehen kann, dass es einen belastet, wenn man auf etwas Lust hat und es nicht essen darf.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Natürlich wird einem geraten vieles nicht zu essen, darunter rohe Eier, Salami oder rohes Fleisch und noch viele andere Dinge. Ich sag es mal so, früher wurde das auch von den werdenden Müttern gegessen und diese haben auch gesunde Kinder bekommen es wird inzwischen vor so vielen Dingen Panik gemacht die vor 10 Jahren niemand Interessiert haben.

Die Lebensmittelindustrie hat auch starke Auflagen was das produzieren von Lebensmitteln anbelangt und auch dort müssen von jeder Charge Proben genommen werden und untersucht. Das von dort aus etwas in den eigenen Kühlschrank kommt ist eher selten, meistens entsteht das ganze durch Überlagerung oder falscher Lagerung bei den Personen Zuhause selbst. Wenn man darauf achtet die Lebensmittel nicht zu lange bei sich zu Hause liegen zu lassen, dann sollte dort auch nichts passieren.

Ich habe in meiner Schwangerschaft auf nichts verzichtet, wenn ich Lust auf Salami hatte dann habe ich sie gegessen. Auch habe ich mir gelegentlich ein frisches Mettbrötchen vom Metzger geholt wenn ich Lust drauf hatte. Bei Eiern war ich schon immer Empfindlich, auch vor der Schwangerschaft, und habe diese gut durch gekocht oder gebraten.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich hatte das auch in der Schwangerschaft. Alles was auf einmal nicht mehr erlaubt ist wurde damit umso interessanter. Auf einmal hatte ich Appetit auf Sushi obwohl ich das gar nicht so gern esse oder Heißhunger auf ein belegtes Brötchen mit Mett. Als ich dann nicht mehr schwanger war und das alles hätte essen können war es nicht mehr so spannend da es ja nicht mehr verboten war.

» nadpat » Beiträge: 1077 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Bei mir sind es Spaghetti Carbonara. Die esse ich so schon sehr gern, aber jetzt könnte ich mich gerade reinlegen. Aber die sind auch mit halbrohem Ei. Da ist mir das Risiko dann doch zu hoch. Das geht aber momentan. Alle anderen Lebensmittel, auf die man verzichten sollte, fehlen mir nicht wirklich. Auch wenn ich sie sonst gern esse. Schon komisch, aber das war in beiden Schwangerschaften so.

» Kriemhild » Beiträge: 47 » Talkpoints: 11,98 »


Eins vorweg: Ich war nie schwanger und bin auch mit den Nahrungsmittelvorschriften für schwangere Frauen nur sehr am Rande vertraut. Aber wenn man mir jetzt eröffnen würde, dass ich aus welchen Gründen auch immer das ganze nächste Jahr keinen Tropfen Alkohol trinken würde, bekäme ich auch als Allererstes total Lust auf einen großen, dekadenten Cocktail mit viel Eis oder Ähnliches. Dabei mag ich Alkohol gar nicht so gerne und trinke manchmal monatelang keinen Tropfen, ohne irgend etwas zu vermissen. Ich denke also, dass hier der "Reiz des Verbotenen" eine große Rolle spielt.

Wenn ich es richtig verstanden habe, handelt es sich hier auch vielfach eher um Richtlinien, die in erster Linie dazu dienen, auch wirklich jedes gesundheitliche Risiko auszuschließen. Und es macht ja auch mental einen Unterschied, ob ein Nahrungsmittel garantiert schlimme Folgen beim Verzehr mit sich bringt oder ob es nur heißt: "Eigentlich sollte es keine Probleme geben, und bis vor fünf Jahren wusste sowieso noch niemand davon, dass Birnen während der Schwangerschaft bei Neugeborenen das Risiko für Kurzsichtigkeit erhöhen, dies aber auch nur in drei Prozent aller Fälle..."

Da kann ich mir schon vorstellen, dass man auch mal Fünfe grade sein lassen möchte, während man bei ernsthaften Warnungen gar nicht erst in Versuchung kommt. Das Beispiel mit den Birnen war übrigens frei erfunden.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Nun, es ist nicht so, dass alles nur ein mögliches Risiko darstellt. Vitamin A kann in zu großen Mengen bei Ungeborenen zu schweren Missbildungen führen. Damit sollte man auf große Mengen Leber in der Schwangerschaft verzichten.

Wachstumsstörungen, Leberschäden, geschädigte Augen oder Probleme mit der Haut sind die Folge. Dummerweise stehe ich nur in der Schwangerschaft auf Leber. Dann dürfte es zu jeder Mahlzeit gebratene Leber oder Leberwurst geben. Wobei Leberwurst in normalen Mengen natürlich geht.

Ansonsten finde ich es aber ziemlich unverantwortlich, sich auf die Lebensmittelindustrie zu verlassen. Rohmilchprodukte tragen den Hinweis, dass sie nicht für Senioren, Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder nicht geeignet sind, nicht, weil die Kontrolle so gut funktioniert.

Es ist ja nett, wenn alles gut geht. Wenn es nicht gut geht, leidet das Kind unter Umständen ein Leben lang, oder es wird zum Sternenkind. Da sollte man eigentlich von selbst auf die Idee kommen, dass man vorsichtig und ohne Panik ein wenig aufpasst.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich habe schon öfters gehört, dass schwangere Frauen während ihrer Schwangerschaft richtige Gelüste auf bestimmte Nahrungsmittel bekommen. Gerne auch ungesunde Nahrungsmittel, die man während der ganzen Schwangerschaft nicht essen sollte. Ich denke, dass man sich in seinen Heißhungerattacken oder in irgendwelche Gelüste auch zu schnell reinsteigern kann. Die Gesundheit vom ungeborenen Kind sollte oberste Priorität haben.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Während meiner Schwangerschaft habe ich nur Salami und Fleisch mit einem rosa Kern vermisst. Das war echt hart manchmal, da ich diese beiden Sachen zu meinen Lieblingsspeisen gehören. Aber für sein Kind möchte man kein Risiko eingehen. Es muss ja nichts passieren wenn man rohe Eier, rosa Fleisch usw. ist. Aber wenn dann doch etwas ist und das Baby einen Schaden davon trägt, dann macht man sich als Mutter ewig Vorwürfe deswegen.

Nachdem mein Kind da war habe ich mich in der ersten Zeit fast nur von diesen Dingen ernährt :lol: und inzwischen habe ich aber kaum noch Hunger danach.

Ansonsten muss ich den anderen schon recht geben. Manche übertreiben es ja mit den Lebensmitteln in der Schwangerschaft. Ich habe während meiner Schwangerschaft mal einen Beitrag gelesen in dem eine werdende Mutter geschrieben hat, dass man nur Wurst und Fleisch von der Theke und auf kaufen soll und abgepackte Lebensmittel konsequent meiden sollte, da man durch diese ebenfalls schädliche Keime abfangen könnte.

Da habe ich mir damals echt gedacht ich lese nicht richtig. Man ist schwanger und nicht krank. Man kann es auch wenn schwanger ist mit allem übertreiben.

» Birdy93 » Beiträge: 767 » Talkpoints: 10,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Das man keine rohen Eier essen soll liegt nicht an Bakterien im Eigelb sondern daran das rohe Eier Salmonellen enthalten können. Eine Salmonelleninfektion ist schon unschwanger nicht schön, aber wenn man schwanger ist ist es eben doppelt dramatisch. Ich habe darauf verzichtet, auch wenn ich hin und wieder Lust darauf hatte. Muss ja nicht sein das man eine Infektion Riskiert wenn es nicht unbedingt sein muss. Wobei so eine schöne Portion Spaghetti Carbonara schon lecker gewesen wäre.

Ansonsten hatte ich noch wahnsinnige Lust auf Salami auf die ich jedoch verzichtet habe. Die paar Monate hält man schon aus, man weiß ja für was bzw. für wen man es macht. Das allzeit beliebte Argument: "Früher haben die das auch gegessen und die Kinder sind gesund auf die Welt gekommen" finde ich übrigens schrecklich. Denn es kamen auch sehr oft kranke Kinder auf die Welt oder sind gestorben (so wie oftmals auch die Mütter). Man hat früher beispielsweise auch die Kinder, oder sich selbst, im Auto nicht angeschnallt. Heute würde aber keiner mehr auf die Idee kommen sein Kind nicht anzuschnallen. Das Argument zieht also nicht und wird meistens immer dann raus geholt wenn man keine anderen Argumente mehr hat.

Grundsätzlich stimmt es schon das heutzutage alles etwas dramatisiert wird und viele schwangere deshalb oft gar nicht mehr wissen was Sie essen dürfen und was nicht. Viele trinken zum Beispiel nicht einmal mehr morgens ihren Kaffee, oder trauen sich nicht einmal mehr alkoholfreies Bier zu trinken obwohl da nicht mehr Alkohol enthalten ist als in Apfelsaft und diese geringe Menge schafft es nicht einmal bis zur Nabelschnur. Aber die Lebensmittel zu verzehren, von denen man weiß das Sie einer Schwangeren bzw. ihrem ungeborenem Baby schaden können, und dabei einfach zu sagen: "Es wird schon nichts passieren – früher wurde es auch gegessen" finde ich falsch.

Nehmen wir mal das Beispiel Toxoplasmose das in rohem Fleisch oder in nicht gewaschenem Obst und Gemüse vorkommen kann. Die Wahrscheinlichkeit das man sich damit in der Schwangerschaft ansteckt ist sehr gering, tut man das aber kann das Kind mit schwerwiegenden Behinderungen auf die Welt kommen. Dann habe ich im schlimmsten Fall ein behindertes Kind, und weshalb? Wegen einem Salamibrötchen? Versteht mich nicht falsch, wenn ich ein behindertes Kind bekommen würde dann wäre das eben so, es wäre das nicht schlimm und ich würde es genauso lieben. Aber ich wüsste nicht ob ich damit Leben könnte mein Kind ggf. leiden zu sehen nur weil ich diese paar Monate nicht auf das ein oder andere Lebensmittel verzichten konnte. Natürlich ist dass das Worst Case, aber will man wirklich das Risiko eingehen?

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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