Tattoomotiv passend zum Charakter des Menschen auswählen?
Oftmals haben Tattoos ja eine Bedeutung für deren Träger. Manchmal erinnert es an einen verstorben Menschen, den man sehr geliebt hat oder auch an die Geburt eines Kindes oder eben ein Erlebnis das jemanden geprägt hat.
Nun habe ich aber die Aussage von jemandem gehört, dass es auch wichtig wäre, dass ein Motiv von einem Tattoo auch zum Charakter eines Menschen passen müsste. So wäre es ein Unding, wenn sich eine kleine graue Maus einen Skorpion oder ein ähnliches Tier tätowieren lassen würde. Ich finde, dass das jeder Handhaben sollte, wie er möchte.
Seit ihr auch der Meinung, dass ein Tattoo zum Charakter des Menschen passen muss? Wäre das ein Kriterium für euch, auf das ihr bei der Motivauswahl achten würdet? Oder meint ihr, dass das Tattoo einfach nur eine Bedeutung für die Person haben sollte?
Ganz ehrlich in einigen Fällen wäre das echt besser gewesen. Es gibt inzwischen so viele Menschen, die mit irgendwelchem Schrott auf der Haut herum laufen und damit aus verschiedenen Gründen absolut nicht glücklich sind. Vieles wäre bestimmt nicht zustande gekommen wenn sie vorher mal nachgedacht hätten, vielleicht auch, ob das Tattoo überhaupt zu ihrem Charakter passt.
Das Mäuschen mit dem Skorpion finde ich dafür aber kein gutes Beispiel. Das ist vielleicht ihr Sternzeichen oder sie beschäftigt sich als Biologin mit diesen Tieren. Wenn man jemanden nicht kennt kann man schlecht sagen, ob ein Motiv passt oder nicht. Ein gutes Beispiel wäre ein großes Tattoo auf der Hand oder an einem anderen Platz, der normalerweise nicht durch Kleidung bedeckt ist. Ich denke es ist schon eine Frage des Charakters, ob man sich vorstellen kann ein Leben lang "die mit dem tätowierten Ausschnitt" zu sein oder nicht.
Ein Tattoo sollte generell gut überdacht sein. Wenn man beispielsweise ein Tattoo macht nur weil es gerade alle machen und man nichts damit verbindet, dann ist es vielleicht nicht richtig. Generell muss jeder selber wissen was er macht, aber so ein bisschen muss es schon zum Charakter passen. Man muss selber den Gewinn aus dem Tattoo heraus haben, das heißt man muss selber wissen, warum man sich das stechen lassen hat.
Ich weiß jetzt nicht, was ich anmaßender finden soll: dass sich jemand herausnimmt, anderer Leute Tattoo als passend oder unpassend zu beurteilen oder dass jemand glaubt, den Charakter eines anderen Menschen schon nach einem flüchtigen Kontakt so gut zu kennen, dass er Schlussfolgerungen auf dessen ganzes Leben ziehen kann. Generell finde ich auch, dass die Bedeutsamkeit von Tattoos gerade von Leuten, die selber keine (oder das berühmte Sternchen an unauffälliger Stelle, damit man ja nichts riskiert) haben, oft übertrieben eingeschätzt wird.
Tattoos sind mittlerweile auch in arrivierten Gesellschaftsschichten absolut verbreitet, und es steht nicht hinter jedem Arschgeweih, Schmetterling oder Vögelchen gleich die ganze Lebensgeschichte einer Person, sondern oft genug nur der Wunsch nach einem schönen Tattoo an schöner Stelle. Und der eine findet einen Skorpion schön, der andere einen Totenkopf, dem Blut aus den Augen tropft.
Zudem kann es ja sein, dass die vermeintliche "graue Maus" daheim Skorpione als Haustiere hält, einen Nebenjob als Lackleder-Domina betreibt oder der Star irgendeiner obskuren Subkultur ist, von der die braven Bürger, die über Tattoos die Nase rümpfen, noch nie etwas gehört haben. Viele Leute haben eine bürgerliche Fassade, hinter der sie so richtig die Sau rauslassen, ebenso wie viele Leute auf den ersten Blick wunder wie rebellisch, gefährlich und unangepasst wirken, aber dabei eigentlich ganz lieb und nett sind. Wer hat dann den Skorpion verdient? Der strickende Biker oder die strippende Bibliothekarin?
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