Werden dicke Schüler schlechter bewertet?

Ich habe neulich eine sehr interessante Sendung gesehen. Es war Quarks&Co und es ging um Zensuren und ob Schüler überhaupt Noten brauchen würden. Es wurde dann auch erklärt, wie subjektiv die Lehrer Noten vergeben und dass ein Kevin beispielsweise schlechter bewertet wird als Maximilian und Anna besser abschneidet als Chantal oder Jaqueline. Den Kevinismus kennt man inzwischen ja in der Gesellschaft, das ist kein Geheimnis.

Nun wurde auch gesagt, dass dicke Schulkinder angeblich schlechter bewertet werden würden als dünne Schüler. Wenn ich da so an meine Schulzeit zurück denke, kann ich das so überhaupt nicht unterschreiben. In der Mittelstufe hatte ich zum Beispiel zwei Klassenkameradinnen, die beide mollig waren und die eine war Klassenbeste und die zweite gehörte zu den schlechtesten.

Dabei waren beide einheimisch, kein Migrationshintergrund oder ähnliches und es war auch kein stigmatisierender Vorname vorhanden, der das erklären würde. In der Oberstufe hatte ich dann eine Mitschülerin, die in Mathe eine 1 hatte und in Deutsch eine 5 und die war auch etwas molliger. Wie seht ihr das? Werden übergewichtige Schüler schlechter bewertet als schlanke Schüler?

Ich selbst habe das zum Glück noch nicht beobachten können, aber schon öfters davon gehört. Schüler mit altmodischen Namen sollen schlechter bewertet worden sein, ebenso solche mit Migrationshintergrund. Dass übergewichtigen das auch schon passiert sein soll, höre ich zum ersten Mal. Ich kann mir schon vorstellen, dass er ein oder andere Lehrer geneigt ist, solche Vorurteile - wenn auch vielleicht unbewusst - in Bewertungen mit einfließen zu lassen.

Das klingt schon sehr traurig. Ich kann mir vorstellen, dass ein übergewichtiges Kind zurückhaltender oder mit weniger Selbstwertgefühl auftritt, sodass die Lehrer dies spüren und sich eine schlechtere Meinung bilden. Aber da sollte man als Lehrer mal genauer darüber nachdenken.