Beschenktem alternative Vorschläge zur Nutzung machen?

Vor einiger Zeit las ich online eine Unterhaltung, in der es darum ging, dass zwei Frauen sich ausgetauscht haben über die Sachen, die sie untereinander via Paket getauscht hatten. Nun war es wohl so, dass der einen ein bestimmtes Teil nicht so richtig gestanden hat und sie hat das der Schenkerin auch ehrlich gesagt. Eigentlich hätte ich jetzt erwartet, dass die andere einfach sagt, sie solle sich nicht damit rumärgern oder sich verpflichtet fühlen, etwas zu tragen, was ihr nicht gefällt.

Tatsächlich war es aber so, dass die Schenkende anfing, mit der Beschenkten zu diskutieren, wie sie das Teil doch für sich tragbar machen sollte. Sie solle einfach andere Farben oder Sachen dazu tragen usw. Das war insofern ironisch, als dass es hier um gebrauchte Dinge ging, die der Schenkerin selbst gar nicht richtig gefallen hatten. So oder so hatte ich den Eindruck, dass die eine der andere die Teilchen regelrecht aufdrängen wollte.

Die junge Dame hat sich da aber in nichts hereinreden lassen, was mir positiv auffiel, ich selbst hätte mich da vielleicht aus Höflichkeit genötigt gesehen, den Wünschen der Schenkenden nachzukommen, auch wenn es mich selbst etwas genervt hätte. Wie würdet ihr reagieren, wenn ihr ein weitergegebenes Teil für euch nicht nutzen könnt und die Gegenseite euch überreden will?

Würdet ihr euch aus Höflichkeit genötigt sehen, es zu versuchen oder fändet ihr das anmaßend? Würdet ihr umgekehrt auch versuchen, ein eher nicht so gelungenes Geschenk noch positiv darzustellen und dem anderen zu helfen, es nutzbar zu machen?

Die Frage ist doch auch, was sollte mit dem Teil oder insgesamt dem Tausch passieren wenn etwas nicht gefällt? Es kann ja sein, dass es die Bedingung war, dass die Sachen gefallen damit der Tausch dann auch passt und ansonsten die Sachen wieder eingefordert und zurück getauscht werden sollten. Hat die andere Dame bereits daran gefallen gefunden und wollte das nicht mehr hergeben, dann kann ich es sehr gut verstehen wenn sie der Tauschpartnerin das ganze Schmackhaft machen möchte damit sie die Sachen behalten kann. Denn ganz ohne Eigennutz wird das nicht gewesen sein, ansonsten macht sich dort ehrlich niemand den Aufwand noch andere Dinge vorzuschlagen.

Mir ist es Jacke wie Hose was der andere damit macht, wenn das Geschäft vorher dann schon beschlossene Sache ist. Ob er das einer Vogelscheuche anzieht, selbst trägt oder hinterher etwas anderes daraus näht juckt mich nicht. Von daher würde ich auch gar nicht die Mühe und den Aufwand machen weitere Vorschläge zu liefern, denn darauf kann der andere auch selbst kommen wenn er es nutzen will und wenn nicht, dann wird er es entsorgen. Bei einem Zug um Zug Geschäft sieht das dann wieder anders aus, wenn ich bereits gefallen daran gefunden habe und der Deal platzt, wenn der andere doch unzufrieden mit seinem Tauschobjekt ist. Da schlage ich dann durchaus etwas anderes vor oder biete ein anderes Teil welches besser gefällt, damit das Geschäft zum Abschluss kommt.

Mir ist es auch ehrlich gesagt egal, ob bei einem Tausch dann alle Sachen gefallen. Es besteht ja immer das Risiko, dass einem etwas nicht steht oder gefällt, wenn man Kleidung tauscht, die man zuvor vielleicht nur auf einem Bild gesehen hat. Ich würde mich da nicht aufdrängen und Tipps geben, wie man das Kleidungsstück kombinieren könnte oder ähnliches.

Es ist doch der Geschmack der Person selbst. Wenn es nicht gefällt, wird es sicherlich auch in einer anderen Kombination nicht gefallen. Da würde ich niemanden bequatschen wollen. Dann soll die Person das Kleidungsstück eben weiter geben oder Putzlappen daraus machen.

Es könnte ja aber auch sein, dass die Frau der anderen einfach nur nette Tipps geben wollte, weil sie vielleicht den Eindruck hatte, dass das Kleidungsstück schon gefällt, aber ihr an sich eben nicht zusagt.