Merkt man euch an, wenn ihr schlechtgelaunt seid?

Wenn ich mal schlecht gelaunt bin, dann bin ich eher etwas introvertiert und lasse das mir nicht gleich so anmerken. Leute die mich kennen, die merken dann zwar sofort, das bei mir irgend etwas nicht stimmt, aber Außenstehende würden meine „Verstimmung“ wahrscheinlich nicht sofort bemerken. Merkt man euch denn sofort an, wenn ihr mal schlechtgelaunt seid oder könnt ihr das auch irgendwie kaschieren? Wie äußert es sich denn bei euch, wenn ihr mal schlechtgelaunt seid und was tut ihr dagegen?

Eigentlich habe ich immer recht gute Laune und versuche das Beste aus der Situation zu machen. Es gibt aber auch Tage an denen so gar nichts richtig läuft und ich dann natürlich schon genervt bin. Wenn ich dann noch etwas erledigen muss, was nicht geplant war, dann kommt auch schon mal schlechte Laune bei mir auf.

Ganz schlimm wird es dann, wenn ich dann auch noch Werbeanrufe bekomme und die Herrschaften einfach nicht verstehen wollen, dass ich keine Zeit habe und mit meinen Anbietern zufrieden bin. Aus Stress kann bei mir aber auch mal schlechte Laune entstehen, die ich dann natürlich nicht an anderen auslassen möchte und mich dann eher zurück halte.

Es gibt ja so einiges, was einem schlechte Laune machen kann, aber man lernt ja auch damit umzughehen. Umso mehr man Lachen kann, desto weniger wird einem die schlechte Laune auch angemerkt. Bei mir merkt man die schlechte Laune dran, dass ich nur noch kurz antworte und immer versuche irgendwas zu machen um diese abzulegen.

Wenn mein Freund merkt, dass ich irgendwie schlechte Laune habe, versucht er mich zum Lachen zu bringen. Wenn das nicht hilft höre ich Musik, das fährt mich dann auch wieder runter oder ich gehe eine Runde mit dem Hund, wenn ich nicht gerade auf der Arbeit bin. Auf der Arbeit bin ich aber trotz Stress nie schlecht gelaunt. Da komme ich wohl durch die ganze Ablenkung nicht wirklich zu.

Ich bin leider schlecht darin, mich zu verstellen und zumindest die Menschen, die mich gut kennen, merken es schon recht gut, wenn ich schlecht gelaunt bin. Ich bin dann einfach viel ruhiger und nachdenklicher. Meine Freunde und auch meine Kollegen bei der Arbeit schaffen es aber dann auch gut, mich wieder auf andere Gedanken zu bringen.

Auch versuche ich selber es schon immer, mich von der schlechten Laune nicht vereinnahmen zu lassen. Wenn ich schlechte Laune habe, dann denke ich an schöne Dinge, die ich erlebt habe oder die ich vielleicht noch vor habe. Dann schaffe ich es in der Regel auch recht schnell, wieder gute oder zumindest bessere Laune zu bekommen.

Es kommt doch ganz darauf an, wer einem Gegenüber steht. Meinem Chef gegenüber werde ich es nicht heraus hängen lassen, wenn ich schlechte Laune habe und da kaschiere ich das ganze auch mit einem aufgesetzten Lächeln weg. Gerade wenn es dann noch etwas Privates war was mir die schlechte Laune beschert hat, dann hat das auf der Arbeit rein gar nichts verloren und lasse ich mir dort auch nicht anmerken.

Wenn es aber einen Partner betrifft der gerade wieder mit seinen Aktionen Mist gebaut hat, warum sollte ich es dort verstecken? Da lasse ich mir das dann durchaus mal heraus hängen weil es diese Person auch merken soll, dass ich wegen ihr schlechte Laune habe. Sei es, dass der werte Partner ausschläft und keinen Finger krumm macht und sich nur bedienen lässt anstatt sein Leben auf die Reihe zu bekommen. Denn genau das beschreibt meinen Ex doch sehr gut und da hatte ich eigentlich dauerhaft schlechte Laune ihm gegenüber, die ich auch gezeigt habe.

Ich kann mich nicht besonders gut verstellen, aber ich finde auch, dass es einen Unterschied macht, ob man mir bei genauer Hinsicht "anmerkt", dass das Wochenende mal wieder nicht schnell genug kommen kann oder dass ich es nicht zu schätzen weiß, wenn man mich anblafft, oder ob ich jedes meiner Gefühle überdeutlich ausleben und mich förmlich darin suhlen muss.

Ich finde nämlich eigentlich nicht, dass es mein Job ist, immer friedlich-freundlich, gelassen und charmant wirken zu müssen. Wenn mir etwas nicht recht ist, kann ich auch mal kurz angebunden sein oder Auskunft geben, ohne zu lächeln. Das ist in den Augen mancher schon ein Anzeichen von schlechter Laune und daher befremdlich bis verwerflich. Von daher versuche ich immer eine Balance zu finden, wann ich ein falsches Lächeln aufsetze, und wann nicht. Und natürlich versuche ich, meine schlechte Laune nicht aktiv an meinen Mitmenschen auszulassen und denen nachhaltig den Tag zu versauen.

Aber umgekehrt finde ich es auch eher befremdlich, wenn jemand immer strahlt und gut drauf ist, auch wenn die Person gerade übel angepflaumt wurde oder ihr die Arbeit bis zum Hals steht. Solche Leute brauchen sich dann auch nicht wundern, wenn sich andere an ihnen abreagieren oder sie ausnutzen, da sie ja den Eindruck erwecken, als würde es ihnen nichts ausmachen.

Bei mir kommt es immer darauf an, mit welchen Personen ich dann unterwegs bin, wie gut sie mich kennen und wie sie selbst charakterlich sind. Bei Personen, die ich nicht so gut kenne und die dann auch etwas introvertiert sind, kann es schon gut sein, dass man mir anmerkt, dass ich nicht so gut drauf bin. Ich werde dann eben nicht so richtig abgelenkt und habe dann auch keine Lust, das Gespräch zu lenken, wenn mir einfach nicht so danach ist.

Mein bester Freund beispielsweise bringt mich allerdings immer zum Lachen und mit ihm ist es immer lustig. Sicher ist es dann so, dass er anfangs merkt, dass ich nicht so gut drauf bin, aber meistens ändert sich das auch wieder in so kurzer Zeit, dass es gar nicht erst erwähnenswert ist. Manchmal bekomme ich auch allein schon gute Laune, wenn ich an das Treffen denke oder wenn wir miteinander schreiben.

Meine schlechte Laune kann ich schon gut verstecken, zumal ich kein Mensch bin, der gerne mit Gott und der Welt darüber redet. Ich mache so etwas immer am liebsten mit mir selbst aus, so dass ich gar nicht erst will, dass man mir etwas anmerkt. Bei besten Freunden oder meinem Partner möchte ich meine schlechte Laune aber auch nicht immer verstecken. Da mag ich es manchmal auch ganz gerne, wenn ich darüber reden kann, so dass ich da auch gar nicht erst versuche, etwas zu verstecken.