Über Geld nicht sprechen dürfen?

Wir wurden ja noch von unseren Eltern so erzogen, dass man über Geld nicht sprechen sollte. Weder über Geldprobleme geschweige denn noch über das eigene Gehalt. Aber ich finde, dass sich heutzutage schon sehr viel geändert hat. Die horrenden Preise für die Lebenshaltungskosten sind in aller Munde.

Und oft entfleucht dem einen oder anderen ein Geheimnis über das Gehalt und dass er mit dem wenigen, was er verdient, unmöglich seine Miete bezahlen, sein Auto erhalten und Nahrungsmittel kaufen kann, ohne minus zu machen. So etwas hört man doch ständig.

Ich selber nehme da auch kein Blatt vor den Mund und sehe auch keinen Sinn darin, über Geld nicht sprechen zu dürfen. Klar kann es sein, dass der eine oder andere dann neidisch darüber ist, dass der andere mehr verdient, obwohl er nicht wesentlich mehr leistet. Aber dann würde immer noch die Möglichkeit bestehen, dass derjenige, der sich benachteiligt fühlt, um eine Gehaltserhöhung ansucht.

Wie findet ihr das? Seid ihr auch der Meinung, dass Geld nach wie vor ein Tabuthema ist, oder sprecht ihr ganz offen darüber? In welcher Hinsicht sprecht ihr über Geld, wann schweigt ihr lieber?

In meiner Familie wurde auch ein Geheimnis daraus gemacht, was meine Eltern so verdienen. Bei meinem Vater wusste ich es irgendwann ungefähr, was meine Mutter verdiente, erfuhr ich nie. Es war jedenfalls genug, um gut anzusparen. Allerdings hatten sie nie ein Auto aber immer ein gutes Auskommen mit ihrem Einkommen.

Wenn sie zum Beispiel ungefähr 1.850 Mark im Monat hatten und die Miete nur 75 Mark kostete, kann man sich gut vorstellen, dass sie damit gut hinkamen, auch als noch zwei Kinder bei ihnen lebten. Ich selbst habe meiner Tochter aber auch noch nie genau verraten, wie hoch mein monatliches Gehalt ist. Aber würde sie fragen, könnten wir darüber reden.