Als Kind auf Besuch im Elternhaus putzen und aufräumen?

vom 13.07.2017, 13:48 Uhr

Eine Freundin wohnt genauso wie ich, weiter von ihrem Elternhaus entfernt. Sie fährt dann und wann mal einige Tage dort auf einen Besuch hin. Sie meint dann aber, dass sie jedes mal das Bedürfnis hätte, gleich aufräumen und putzen zu wollen. Sie fände es immer schrecklich, welch ein Chaos bei ihren Eltern doch herrschen würde.

So meint sie, würdet sie dann auch meist das Zimmer nochmal extra saugen, in dem sie dann übernachten würde. Oftmals würden da noch Krümel und ähnliches unter dem Bett liegen. Auch hätte sie durchaus schon öfter die Küche ihrer Mutter aufgeräumt, wenn sie ein paar Tage zu Besuch war. Ihre Mutter hätte sich wohl über ihre Hilfe gefreut, aber kurze Zeit später wäre immer wieder alles so unordentlich, wie zuvor.

Ich muss sagen, dass ich nicht gleich bei meinen Eltern aufräume oder putze. Ich biete dann meine Hilfe bei bestimmten Dinge an, aber ich würde nie einfach irgendwas wegräumen. Das finde ich doch irgendwie anmaßend und gehört sich ja auch nicht, da ich nicht mehr dort wohne und es immerhin auch nicht meine Sachen sind.

Würdet ihr als Kind auf Besuch bei den Eltern putzen und aufräumen? Findet ihr das durchaus angebracht? Oder würdet ihr vorher fragen, ob dies von den Eltern gewünscht wird und ob ihr das machen dürft? Oder findet ihr es völlig normal, dass ihr dann auch Sachen eurer Eltern wegräumt und sortiert?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Wenn meine Eltern es nicht mehr schaffen, dann helfe ich Ihnen. Im Moment, ist es aber anders herum. Meine Eltern, wenn sie mal bei mir sind, fangen an bei mir zu spülen und in der Küche aufzuräumen. Im Bad wollte ich es nicht, das ist mir zu privat.

Wenn ich bei meinen Eltern übernachten würde, und da wären Krümel unterm Bett und es wäre allgemein nicht sauber, würde ich auch mal durch putzen. Sollten meine Eltern es nicht mehr hinbekommen, suche ich meinen Eltern eine Haushaltshilfe.

Aber meine Eltern haben schon angekündigt, wenn es Ihnen zu viel wird, verkaufen Sie Ihr Haus und nehmen sich eine Wohnung in einer Altenwohnanlage, wo Sie so viel Hilfe bekommen, wie nötig ist, aber nicht mehr. Was Sie selbst machen können, wollen sie so lange es geht noch selbst machen.

» Einzimmerwohnung » Beiträge: 21 » Talkpoints: 8,75 »


Meine Mutter hat fünfzehn Hunde und kommt dementsprechend mit dem Putzen auch nicht hinterher. Daher habe ich dort durchaus schon mal geputzt, wenn ich zu Besuch bin. Letztens sogar mal neun Stunden lang! Aber das geht nur, wenn sie nicht da ist. Ich richte während dem Putzen nämlich ein ziemliches Chaos an und das erträgt sie nicht.

Für mich ist es eigentlich ganz normal, dass ich dann auch mal mit anpacke. Wie gesagt, ist sie etwas überfordert und wird ja auch nicht jünger. Anmaßend finde ich es nicht. Im Grunde kennt sie den Zustand ihres Hauses ganz genau. Daher empfindet sie es nicht als beleidigend. Eigentlich setzt sie es sogar voraus, dass ich und meine Geschwister ihr helfen und bittet uns schon auch mal, die Fenster zu putzen oder zu saugen.

In die Privatsphäre eingreifen tut man damit doch noch lange nicht. Beim Saugen oder Badputzen kommt man doch nicht mit privaten Dingen in Berührung. Ihr Büro würde ich nicht aufräumen, aus Angst, etwas durcheinander zu bringen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Wenn ich meinen Vater besuche, gehören leichte Haushaltstätigkeiten schon seit Jahren mit zum Programm. Der Herr ist Jahrgang 1939, verwitwet, Rheumapatient und sein ganzes Leben lang gewohnt gewesen, dass andere Leute für ihn staubsaugen und Wäsche waschen. Deswegen halte ich es für vergebliche Liebesmüh, den Senior auf der Zielgeraden noch dazu anzuhalten, sich mit den Feinheiten von Weiß- und Buntwäsche auseinanderzusetzen.

Statt dessen haben wir eine wöchentliche Putzfrau engagiert, und kleinere Wartungsarbeiten wie Bettwäsche waschen übernehmen wir als seine Töchter eben im Turnus. Nicht jeder hat das Privileg, einmal im Quartal bei Mama und Papa einzufallen und dort bei Kaffee und Kuchen zwei Stunden auf der Eckbank abzuhängen, damit die Kindespflicht wieder erfüllt ist. Auch Steuer- und Bankangelegenheiten managen mittlerweile wir, damit keine Katastrophen passieren. Das kann man natürlich als Eingriff in die Privatsphäre ansehen, aber ich habe schon von vielen Leuten die Unterwäsche zusammengelegt. Die sollten lieber froh sein, dass ihre Mitmenschen sich zu solchen Jobs hergeben.

» Gerbera » Beiträge: 11313 » Talkpoints: 47,96 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich denke es macht schon einen gewaltigen Unterschied, ob die Eltern dazu nicht mehr in der Lage sind etwas selbst zu machen oder einfach nur zu faul sind. Denn nicht jeder hat ein Gebrechen der das unmöglich macht und warum sollte ich in diesem Fall, wenn es nur Faulheit ist, meinen Eltern die Sachen hinterher räumen? Es ist ihre Wohnung bzw. Haus und wenn es ihnen passt, dann ist das nicht mein Problem. Ist es mir dort zu dreckig, dann muss ich dort auch nicht schlafen aber ich erwarte schon, dass es nicht ganz aussieht wie im Saustall wenn man dort kommt und hinterher noch der Müll aus dem Bett rennt, mit einer Schimmelschicht überzogen.

Wenn die Eltern dazu nicht mehr in der Lage sind es zu machen, dann muss auch dauerhaft eine Lösung her und da ist es mit einmal putzen und saugen dann auch nicht getan, da jeden Tag etwas anfällt was sich dann stapelt. Jeden Tag dort vorbei gehen damit das läuft, würde ich nicht einsehen denn ich habe auch mein Leben und da verbringe ich sicherlich nicht mein wenige komplette Freizeit damit, dass ich dort noch einen Haushalt führe. Sprich eine Haushaltshilfe einstellen die das erledigt, ist dann eine andere Sache und damit bin ich ebenfalls aus dem Schneider und muss das nicht machen, nicht einmal beim Besuch.

Mir fällt dabei kein Zacken aus der Krone wenn ich mal etwas machen muss oder mit helfe, auch die Schlüpper zusammen legen ist kein Ding und stört mich nicht. Aber ich muss mein Leben doch nicht nach meinen Eltern ausrichten und deren Haushalt wenn sie zu Faul sind sauber zu machen, denn ansonsten kann man sich auch darauf einstellen, dass das häufiger eingefordert wird mit der Zeit wenn man auf Besuch kommt. Ich bin doch nicht das kostenlose Reinigungspersonal meiner Eltern, wenn sie nicht aufräumen wollen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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