Entfernung von Tattoo von Krankenkasse bezahlen lassen?
Ich habe kürzlich von einem Fall gelesen, wo die Krankenkasse vom Gericht dazu aufgefordert worden ist, die Tattoo-Entfernung einer Frau zu entfernen. Diese war wohl zwangsprostituiert worden und ihr Zuhälter hatte ihr am Hals ein Tattoo verpassen lassen, das sie als seinen Besitz auszeichnet. Sie wurde zwar wohl aus der Zwangsprostitution befreit, aber so ein Tattoo verschwindet deswegen ja nicht.
Sie wollte sich dann das Tattoo entfernen lassen und bat die Krankenkasse um Kostenübernahme, aber da das ja keine "Krankheit" in dem Sinne ist, lehnte die Krankenkasse die Kostenübernahme ab. Die Frau klagte dagegen und bekam vor Gericht recht. Denn die Tattoo-Entfernung sei notwendig für den psychischen Heilungsprozess einer bestehenden posttraumatischen Belastungsstörung.
Findet ihr die Entscheidung des Gerichts richtig? Sollte in bestimmten Fällen die Krankenkasse die Kosten übernehmen müssen? Oder findet ihr das übertrieben? Gibt es vielleicht noch andere Fälle, wo Menschen unter ihrem Tattoo leiden und wo die Krankenkasse übernehmen sollte? Oder sollte da jeder Mensch selbst zuständig sein?
Und was ist daran nun so verwunderlich? Meinst du es ist nicht psychisch belastend, wenn du zur Zwangsprostitution gezwungen wurdest und noch mit einem Tattoo als Besitz markiert? Wenn du das weiter am Hals trägst, dann wirst du jeden Tag auf das neue daran erinnert und kannst damit rein gar nicht abschließen. Wenn es weg ist, dann stehen die Chancen bei vielen größer, damit man das auch vergessen und akzeptieren kann, und von daher ist die Kostenübernahme in diesem Fall doch gerechtfertigt. Was man darüber noch großartig Diskutieren muss, verstehe ich nicht.
Die Krankenkassen sitzen auf Milliarden von Beiträgen der Beitragszahler, die ihnen nicht einmal zustehen und die sie zurück zahlen müssten. Bislang macht das nur eine Krankenkasse, alle andere verstoßen gegen das Gesetz indem sie es nicht machen. Dann wird immer weniger im Leistungskatalog angeboten, immer mehr Selbstzahlerleistungen aber mehr Beiträge? Da passt das schon lange hinten und vorne nicht mehr und selbst banale Dinge die jedem Laien klar sind, dass sie Sinn machen, werden abgelehnt wie hier auch in diesem Fall. Also nun ehrlich, dass kann doch jeder "Depp" erkennen, wie sehr man darunter leidet mit einem Brandmal versehen worden zu sein als Besitz, da brauche ich kein Gutachter des medizinischen Dienstes der Krankenkasse sein.
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