Vor dem Möbelkauf Fenster und Türen ausmessen?

Bei der Suche habe ich gerade kein ähnliches Thema gefunden, sondern nur Themen, die sich mit dem Ausmessen bei der Wohnungsbesichtigung oder beim Einzug befassen. Dort war aber meist die Rede davon, dass man eben die Wände und Ecken ausmisst, damit man weiß, wo welche Möbel Platz hätten und stehen könnten.

Ich habe im Bekanntenkreis einen Fall mitbekommen, wo eine Bekannte sich ein Sofa gekauft hat, aber offen gesagt nicht daran gedacht hat, Fenster oder die Türen zu vermessen. Im Endeffekt war das Sofa keinesfalls in die Wohnung zu bekommen, was ich mir sehr ärgerlich vorstelle. Nun will die Bekannte das Sofa verschenken aus lauter Verzweiflung, weil der Vermieter wohl Druck macht und nicht will, dass es ewig vor dem Haus steht. Denkt ihr vor dem Möbelkauf (oder vor dem Umzug) daran, die Fenster und Türen auszumessen, um sicher zu sein, dass ihr die Möbel auch in die Wohnung bekommen würdet? Oder vernachlässigt ihr das eher und versucht es auf gut Glück?

Bisher habe ich nicht daran gedacht, Türen und Fenster auszumessen, bevor ich neue Möbel kaufe. Da es einem Freund von uns aber gerade so ergangen ist, wie Deiner Bekannten, habe ich das nun schon im Hinterkopf.

Der Freund hat es dann mit einem Aufzug einer Baufirma geschafft, sein Sofa über den Balkon in den dritten Stock zu bekommen, dort ging es dann durch das große Fenster gerade so hinein. Um mir so etwas zu ersparen, hoffe ich, daran zu denken beim nächsten Möbelkauf. Zumal wir auch gar nicht so große Fensteröffnungen haben, lediglich unsere Türen sind etwas breiter als normal, weil beim Hausbau daran gedacht wurde, dass es vielleicht mal sinnvoll sein kann, breitere Türen zu haben, falls man einen Rollstuhl braucht.

Nein und warum sollte ich das machen? Fenster und Türen sind genormt, sprich es gibt zwei unterschiedliche Größen die man in fast jedem Haushalt findet. Darüber hinaus nur wenige Sonderanfertigungen die von diesem Maß auch auch her nicht passen und somit ist es doch klar, was man zur Verfügung hat. Die Möbelhersteller wissen das auch und packen und bauen ihre Ware in der Regel auch so, dass man sie durch die Standardtüren bekommen kann wenn man sich denn nicht ganz so anstellt und ein wenig mit Tetris dreht bis es passt.

So ich habe nun auch schon in Altbauten gewohnt mit sehr engen Treppenhäusern. Da brauche ich vorher auch nicht messen ob ich durch passe oder nicht, ich "sehe" das einfach und wenn nicht, dann suche ich mir einen Alternativen weg und sei es durch das Fenster über den Balkon mit einer Seilwinde oder einem Lastenaufzug. Die kann man mieten und damit geht es ebenfalls. Oder was meinst du wie ein damaliger Ex Partner von mir sein defektes Motorrad nach dem Unfall in sein Wohnzimmer bekommen hat? Das ging auch über den Balkon im 5. Stock Altbau, bei dem das Treppenhaus gerade mal so breit war wie eine Hühnerleiter.

Wenn mir die Türen recht eng vorkommen beim Besichtigen, dann würde ich sie vielleicht ausmessen und mir schon im Vorfeld Gedanken machen, wie ich bestimmte Dinge da durch bekomme. Als Rollstuhlfahrer brauche ich aber ohnehin etwas breitere Türen, sodass das auf mich eher nicht zutrifft. Durch die Fenster habe ich bisher nie etwas in oder aus der Wohnung geschafft, sodass ich das auch nicht machen würde.

Zu der Zeit, wo ich noch laufen konnte, bezog ich jedoch mal eine Wohnung, die ein sehr enges Treppenhaus hatte. Da habe ich die Treppe vorher ausgemessen, ob dort überhaupt Waschmaschine und Geschirrspüler hoch getragen werden können oder ob wir uns etwas anderes einfallen lassen müssen. Und tatsächlich war die Treppe nur 5 cm breiter als meine großen Geräte.

Das hatte dann zur Folge, dass die Geräte um die rechtwinklige Ecke, die die Treppe auch noch hatte, auch nicht gedreht werden konnten. Da haben wir dann eben vorher überlegt, wer wo anfassen kann, damit das Tragen auch ohne Drehen und Wenden klappen kann.

Ich habe schon abenteuerliche Geschichten von Möbeln gehört, die nicht in Wohnungen zu bekommen waren und musste mal meine Wohnung über die Feuerleiter verlassen, weil im Treppenhaus eine "Wohnlandschaft" feststeckte.

Aber ich habe mir selber noch nie Gedanken gemacht ob ich ein Möbelstück in meine Wohnung bekomme oder nicht. Jetzt habe ich eh eine Terrasse mit einer sehr großen Tür, da passt alles durch, aber vorher habe ich mir keine Sorgen gemacht, weil ich die Möbel, die gerne mal Probleme machen, nicht besitze. Ich finde diese überproportionierten Sofas nämlich lächerlich bis potthässlich und das gleiche gilt für "Wohnwände".

Seit dem mein Schwager beim Kauf seines Sofas eine böse Überraschung erlebt hat, achten mein Mann und ich beim Möbelkauf genau drauf, wie wir die Dinger ins Haus bekommen und haben deswegen auch alle Türen im Haus mit einer Breite von 90cm anfertigen lassen.

Immerhin ist es nicht nur ärgerlich sondern auch schade um das Geld wenn man Möbel kauft und diese dann nicht verwenden kann. Ich weiß gar nicht wie die Rechtslage aussieht, ob man die Möbelstücke vielleicht zurückgeben kann oder ob man voll und ganz auf seinen Kosten sitzen bleibt.

Meine Bekannte arbeitet in einem Möbelhaus und hat mal gemeint, dass der Verkäufer dazu verpflichtet den Kunden darauf hinzuweisen, wenn ein Möbelstück besonders sperrig ist.

Uns selbst hat noch nie jemand auf derartige Dinge beim Möbelkauf hingewiesen.