Diensthunde klonen statt züchten sinnvoll?

vom 10.07.2017, 06:38 Uhr

Ich habe vor kurzem einen Artikel gelesen, in dem es darum ging, dass China weltweit den ersten Hund geklont haben soll. Dort wurde dann erwähnt, dass China einen bedeutenden Mangel an Diensthunden hätte, unter anderem an Wach- und Blindenführhunden. Da diese Diensthunde so schwer zu züchten wären, müsste China die meisten von ihnen im Ausland kaufen. Daher hat man sich wohl überlegt, ob das Klonen nicht die einfachste Methode wäre um an gute Diensthunde zu kommen.

Da ich mich mit der Thematik wenig auskenne, weiß ich gar nicht, ob diese Idee so klug ist. Spontan hätte ich ein Risiko darin gesehen, dass der Genpool dadurch ja einheitlicher wird und die Hunde dadurch anfälliger für bestimmte Erkrankungen sein können. Das könnte unter Umständen alle Diensthunde desselben Klons hinwegraffen und man weiß ja auch nicht viel über die Lebenserwartung und gesundheitlichen Problemen von Klonen. Haltet ihr es für sinnvoll, Diensthunde einfach zu klonen statt sie zu züchten oder zu kaufen? Welche Variante würdet ihr vorziehen und warum?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Definitiv züchten. Klone haben schließlich nur genetischen Eigenschaften den ursprünglichen Tieres. Das ist aber keine Garantie dafür, dass sie auch die gleichen charakterlichen Eigenschaften haben und die gleiche Leistung bringen. Ansonsten müssten eineiige Zwillinge komplett identisch sein. Aber die Persönlichkeit entwickelt sich unterschiedlich.

Prägung, Aufzucht, Ausbildung und Erfahrungen machen am Ende das Gesamtpaket aus. Das erreicht man auch über die Zucht problemlos. Nehmen wir beispielsweise meine x-Mechelaar. Alle fünf könnten sofort in den niederländischen Polizeidienst und wären sofort international verkäuflich, gerade in den USA und Afrika sind diese Hunde von Behörden gesucht.

Zuerst braucht man die körperlichen Eigenschaften. Die bringt im Prinzip jeder gesunde X-er mit. Aber dann kommen die inneren Werte. Ideal ist ein leicht linkslastiger Hund, mit gesunder Aggressivität, ordentlich Selbstbewusstsein und großer Härte gegen Einwirkungen. Dazu kommt eine hohe Bereitschaft zur Zusammenarbeit, viel Impulskontrolle, eine hohe Arbeitsbereitschaft und viel Ausdauer. Das kann man nicht einfach klonen.

Nimmt man ein anderes Beispiel, sieht man, was ich meine. Das Ausnahmespringpferd ET von Hugo Simon war ein Wallach. Nun gibt es den geklonten Hengst ET Cryozootech. Der kann nun die Gene des Wallachs in der Zucht weitergeben, er sieht auch ähnlich aus und hat eine sehr ähnliche Springmechanik. Aber diese Ausnahmeleistungen wird er wohl nicht bringen können, weil er einfach ein ganz anderes Leben mit ganz anderen Erfahrungen führt.

» cooper75 » Beiträge: 13429 » Talkpoints: 519,52 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^