Beziehung ohne Zukunft, wenn sie als Affäre beginnt?
Ich habe mir jetzt nicht die anderen Antworten durchgelesen. Aber ich kann aus eigener Erfahrung berichten.
Mein Partner und ich hatten am Anfang auch nur eine Affäre. Wir wollten zwar Beide von Anfang an mehr aber er war verheiratet und konnte sich aus finanziellen Gründen so schnell nicht trennen. Mittlerweile sind wir zusammen und unendlich glücklich zusammen und erwarten unser erstes gemeinsames Baby.
Ich denke sowas kann sehr gut funktionieren aber eine Garantie gibt es natürlich nie. Weder wenn man als Affäre beginnt noch wenn man sich ganz normal kennen lernt. Wir kannten uns vorher schon 3,5 Jahre was das ganze für uns vielleicht einfacher gemacht hat.
Natürlich kommt es bei deiner Freundin auch ganz aufs Alter an. Ab einem gewissen Alter kann man sich manche Dinge vielleicht einfach nicht mehr vorstellen. Mein Partner ist z.B. noch verheiratet und sobald die Scheidung durch ist will er mich dann heiraten damit ich mit dem Baby finanziell abgesichert bin aber mir geht das dann doch zu schnell und ich hab gesagt wir haben dafür noch einige Jahre Zeit.
Ich frage mich bei so etwas immer, wie man jemanden als Partner überhaupt in Erwägung ziehen kann, der offensichtlich Ehrlichkeit in einer Beziehung nicht für notwendig hält. So jemanden würde ich nicht wollen, denn unsere Ansprüche liegen doch arg weit auseinander.
Meine Ansicht sind da auch vielleicht etwas verbohrt. Finanzielle Gründe spielen für mich keine Rolle, um eine Trennung nicht in Erwägung zu ziehen und so stattdessen lieber jemanden zu verletzten. Eine Frau die sich darauf einlässt, empfinde ich als Charakterlos. Es ist nichts gegen dich @Chica1989, das ist nur meine Ansicht und kein Angriff gegen dich.
Mal ein Beispiel. Mann A sagt mir, dass er verheiratet ist, aber unglücklich. Ich beginne eine Affäre mit ihm, aber er hat seiner Ehefrau nicht, dass er eine Affäre hat, wie es meist der Fall ist. Ich bin somit mit dafür verantwortlich, dass er seiner Frau weh tun kann? Nein, diesen Schuh zieh ich mir auf keinen Fall an. Natürlich ist er der Fremdgeher und nicht ich, aber ich möchte auch nicht, dass Frau mit meinen Mann schläft, wenn sie die Chance hat, sondern darüber nachdenkt, dass bei einer Affäre einer oder eine die Verletzte ist.
Sicherlich würde Mann A eine andere Frau finden, die so ist, aber ich eben nicht. Ich schlafe mit niemanden, von dem ich wissentlich weiß, dass er eine Ehefrau hat, Kinder usw. Wenn er sich nicht trennen kann oder will, weil die Finanzen es nicht ermöglichen, dann bin ich so dreist und sage, wieso heiratet man, wenn man am Ende nicht die Scheidung, neue Wohnung usw. zahlen kann?
Die Affäre spielt da ja jetzt noch nicht einmal eine Rolle. Es hätte auch ganz andere Trennungsgründe geben können, die dazu führten.
Abgesehen davon, wie soll man jemanden vertrauen, der mit mir eine Affäre begonnen hat, obwohl er vergeben war? Was macht mich in Zukunft zu etwas besserem, dass er mich irgendwann nicht auch langweilig findet, und dann auch irgendwann mit anderen rummacht?
Sicherlich hat man nie eine Garantie, aber wenn man eine Affäre mit Person A hatte, dann habe ich sie noch weniger. Denn er war schon untreu mit mir, sodass ich persönlich niemals einen Mann dann vertrauen könnte.
Ich glaube nicht, dass die Beziehung nicht funktioniert, weil sie als Affäre begonnen hat, sondern weil die Lebensplanung des Paares anscheinend divergiert. Sie wären meiner Meinung nach nicht fünf Jahre zusammen, wenn sie es nicht gerne wären oder Liebe im Spiel ist. Nun möchte er eben keine Kinder und die Ehe ist auch nichts für ihn. Ist völlig in Ordnung, traurig ist nur, dass für sie beide Dinge unabdingbar sind.
Wenn die beiden kurz nach Beginn der Beziehung, sich abermals betrogen hätten, dann könnte man wohl davon sprechen, dass die Beziehung gescheitert ist, weil sie als Affäre begann und anscheinend die Ernsthaftigkeit fehlte. Aber nach fünf Jahren käme ich wirklich nicht auf die Idee, so etwas anzunehmen.
Gerade in jungen Jahren, sind Beziehungen öfter aus Affären entstanden. Da war man zusammen, traf dann aber jemanden, der noch viel toller war . Ist ja auch völlig in Ordnung, solange man noch keine Verantwortung für Haus, Kind, etc. hat. Warum sollte aus solch einer Affäre nicht eine solide Beziehung entstehen?
Ich habe ein, zwei Affären mitbekommen, die zu einer Beziehung führten und tatsächlich immer noch anhalten. Ich selbst kann mir das nicht als gute Grundlage vortäuschen. Ich würde halt immer denken "Damals hatte er auch kein Problem seiner Partnerin zu sagen, dass er sie liebt, während er mit einer anderen schlief".
Aber scheinbar kennt das nicht jeder so. Bei einer Affäre war es so, dass beide meinten, sie hätten jetzt erst miteinander die große Liebe gefunden, dass die bisherige Beziehung/Ehe nicht das war, was man dachte, was aber eben erst durch die Affäre klar wurde. Wenn das über die heiße Phase des Verliebtseins andauert, warum sollte dann keine dauerhafte Beziehung entstehen.
Eine andere Beziehung die ich kenne begann ebenfalls mit einer Affäre, wobei am Ende aber beide meinten, es wäre ein Fehler und rein physisch gewesen, keiner hatte den jeweiligen Partner verlassen wollen, obgleich die jeweiligen Partner ihnen da keine Wahl ließen, nachdem die Affäre ans Licht kam. Die Liebhaber hatten dann monatelang keinen Kontakt mehr. Und irgendwann haben sie sich wieder getroffen, sind miteinander ausgegangen und wurden zu einem festen Paar.
Es scheint für sie zu funktionieren, aber der Start klang denkbar schlecht, dass man eigentlich nichts füreinander übrig hatte außerhalb des Bettes und das keine Liebe im Spiel war. Aber gut, man kann sich ja auch später neu entdecken. Meiner Erfahrung nach kann es also durchaus gut gehen, selbst wenn man sich nach der Affäre schämt.
Nicht alles was eine Affäre ist, ist auch direkt ein Vertrauensbruch in die alte Liebschaft und Beziehung gewesen. Ich hatte auch eine Beziehung mit einem Mann, der noch verheiratet war. Daraus wurde kein Hehl gemacht, die Trennung war bereits eingeleitet und auch seine Frau hatte schon eine neue Liebschaft am Start. Damit wusste sie zwar nicht direkt etwas von mir von Anfang an, aber man hat sich vorher darauf geeinigt getrennte Wege zu gehen, dennoch ist man dann die "Affäre" vom Status her, einfach weil der Mann noch verheiratet ist.
Das ganze hatte schon eine Grundlage, es wurde von Anfang an damit ehrlich umgegangen, dass man noch eine Frau Zuhause hat, aber bereits im Trennungsjahr unterwegs ist und nur noch das abwartet bis die Papiere unterschrieben werden können. Die Frau hatte ebenfalls schon einen neuen am Start, hinterher hat man sich auch zu viert getroffen und man beschnuppert und weiter war da nichts. Die Beziehung hat dennoch nicht auf ewig gehalten, da sich die Interessen in verschiedene Richtungen verändert haben und das dann der Grund zur Trennung war. Aber grundsätzlich immer zu sagen, dass das nie eine Zukunft hat und Vertrauensbruch in den Mund zu nehmen, ist der falsche Weg.
Mag sein, dass das auf viele zutrifft aber auch nicht auf alle, die den Status Affäre erst einmal mit sich schleppen dürfen. Wäre ich im Trennungsjahr, dann würde ich meinem Ex auch nicht auf die Nase binden mit wem ich wann wie verkehre und wann ich eine neue Beziehung eingehe, da man sich vorher schon auf getrennte Wege geeinigt hat und nur noch auf dem Papier verheiratet ist aber ansonsten da schon lange nichts mehr weiter ist. Ist das dann direkt ein Vertrauensbruch, nur weil ich das nicht jedem aufs Brot schmiere?
Ob eine Beziehung, die aus einer Affäre entstanden ist, eine Zukunft hat, ist eher individuell und nicht allgemein zu sehen. Für mich selbst könnte ich mir das nicht vorstellen, mir würde jegliches Vertrauen in den Partner fehlen. Das mag sexuell zwar alles toll sein, aber genau wie Kätzchen geschrieben hat, muss man dem Partner jederzeit zutrauen, wieder einen Betrug einzugehen. Ich hätte jedenfalls kein ruhiges Leben mehr in einer solchen Beziehung.
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