Habt ihr euren Partner beim Hobby kennengelernt?

Ich habe meinen Partner kennengelernt, da wir das gleiche Hobby teilen. Wir spielen gerne Videospiele und so hat sich die Beziehung ergeben, auch wenn wir uns nicht gezielt nach einem potentiellen Partner umgesehen haben. Wir haben irgendwann öfters miteinander gespielt, da ich in League of Legends meistens die Support-Rolle wähle und er überwiegend Schützen spielt.

Ein Freund von mir sucht verzweifelt nach einer feste Freundin, wobei er immer betont, dass er kaum neue Menschen kennenlernt. Ich habe ihn gefragt, ob er sich nach einer Frau mit einem ähnlichen Hobby umsehen kann, worüber er sehr empört war. Er meinte, dass er in seiner Hobbyzeit überhaupt gar nicht an Beziehungen oder Frauen denken würde. Seiner Meinung nach sollte man Hobbies von seinen Partnern fernhalten.

Ich kann ihn schon verstehen, denn manche Hobbies übt man lieber alleine aus. Allerdings ist es auch gut, wenn man gemeinsame Interessen hat und auch mal etwas zusammen machen kann. Habt ihr euren Partner beim Hobby kennengelernt oder ist das für euch total absurd und unvorstellbar?

Mir ist es ziemlich egal, ob ein potenzieller Partner ein gemeinsames Hobby mit mir pflegt. Ich habe nur meinen ersten Partner über das Hobby kennengelernt. Aufgrund mangelnder Reife und mit dem gemeinsamen Hobby als Kitt ist es eine Beziehung geworden.

Die habe ich nach zwei Jahren wieder beendet, weil ich mich in eine vollkommen andere Richtung weiterentwickelt habe. Es passte einfach nicht. Der junge Mann hat nichts falsch gemacht. Er lebt heute mit Anfang 50 so, wie er es damals bereits wollte. Mir war nur nicht klar, dass das für ein Grauen sein würde.

Alle Nachfolger hatten mit meiner Freizeit so rein gar nichts zu tun. Dabei über ich seit Jahrzehnten ein Hobby aus, bei dem ich fast nur mit Männern zu tun habe. Ein interessanter Mann ist mir da allerdings noch nie begegnet. Bei meinem anderen Hobby herrscht Frauenüberschuss, aber die paar Männer, die es da gibt, haben mich auch nie locken können.

Mittlerweile bin ich seit ewigen Zeiten mit einem Mann verheiratet, mit dem ich gar nichts gemeinsam habe. Wenn der eine Ja sagt, sagt der andere garantiert Nein. Zwischen unseren Hobbys liegen Welten, unsere Interessen gehen ich vollkommen andere Richtungen. Und was soll ich sagen? Es fühlt sich an, als wären entweder schon immer oder erst seit gestern zusammen. Das geht uns beiden so. Ohne Liebe würden wir uns weiträumig aus dem Weg gehen oder heftig streiten. Als Paar funktionieren wir seit Jahrzehnten prächtig. Ich möchte eigentlich kein Hobby mit meinem Partner teilen, das genieße ich lieber allein.

Man hat selten nur ein Hobby und wenn man dem Partner in einem kennenlernt, dann muss er noch lange nicht die anderen teilen. Meinen letzten Partner habe ich ebenfalls beim spielen von Videospielen kennengelernt und da dachte ich auch an keine Beziehung und solche Dinge, es hat sich einfach mit der Zeit so ergeben. Man hat geredet, war sich sympathisch, tauschte Nummern aus, hinterher ging es dann um mehr als nur das Spiel und traf sich dann auch real.

Das Hobby haben wir immer noch alle beide und haben auch das geteilt, dennoch hatte jeder seine weiteren Hobbys mit denen der andere nichts anfangen konnte und auch nicht mitgegangen ist. Man muss nicht alles gemeinsam machen aber an sollte dem Partner dann schon seinen Freiraum lassen und sich nicht noch über die restlichen Hobbys lustig machen oder sie gar schlecht reden, nur weil sie für einen selbst nichts sind. Das hat etwas mit Anstand und Respekt zu tun aber dennoch kann man seinen Partner auch bei einem Hobby treffen auch ganz ohne das man aktiv danach sucht.