Mit Hilfe von Attest Vertrag von Fitnessstudio kündigen?

vom 05.07.2017, 15:50 Uhr

Ein Bekannter von mir ist seit fast 3 Jahren in einem örtlichen Fitnessstudio angemeldet. Seit zwei Jahren ist aber sein Handgelenk kaputt, sodass er laut eigenen Angaben nicht mehr richtig trainieren könnte. Gewichte könnte er zum Beispiel gar nicht benutzen. Nun überlegt er, sich ein Attest vom Arzt zu holen, um damit möglicherweise früher aus dem Vertrag entlassen zu werden. Seiner Meinung nach wäre es sinnlos, so noch weiter zu bezahlen. Ich frage mich nur, warum ihm das jetzt erst auffällt, da sein Handgelenk schon seit zwei Jahren kaputt ist, aber gut.

Wäre das denn überhaupt Grund genug um aus dem Vertrag auszusteigen? Oder würde das Fitnessstudio diesen Grund gar nicht akzeptieren wollen? Er könnte ja theoretisch trotzdem das Laufband benutzen. Wie sehen eure Erfahrungen zu diesem Thema aus? Meint ihr, mein Bekannter kommt damit durch? Laut seinen Aussagen steht im Vertrag nichts dazu drin.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich bin damals mit einem Attest aus meinem Vertrag bei einem Fitnessstudio ausgestiegen. Ich hätte es nicht gebraucht, aber sicherheitshalber habe ich es besorgt, weil ich nicht noch mehrere Monate zahlen wollte, bis der Vertrag ausläuft. Ich habe Asthma, zu der Zeit war es ganz schwer.

Als ich den Vertrag geschlossen habe, ging es noch halbwegs und ich konnte noch trainieren. Ich habe mir nicht viel dabei gedacht und weitergemacht, wie dein Bekannter. Irgendwann wurde es so schlimm, dass ich kaum Bewegungen ausführen konnte, ohne rumzukeuchen, also war es bei mir recht sinnfrei geworden. Deshalb wollte ich aus dem Vertrag raus und es hat geklappt. Mittlerweile darf ich ja nur noch ein paar wenige Sportarten machen, bis das Knie wieder in Ordnung ist.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12597 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Wenn es keine entsprechende Vertragsklausel zu Kündigungen aus medizinischen Gründen gibt, dann kann er es zwar versuchen, den Vertrag vorzeitig zu beenden, aber er wird dann wohl auf die Kulanz der Mitarbeiter angewiesen sein. Außerdem ist es schon etwas seltsam, dass er erst nach zwei Jahren auf die Idee kommt und bis dahin weiter gezahlt hat. Dann kann er eigentlich auch genauso gut zum nächstmöglichen fristgerechten Termin kündigen.

In dem Fitnessstudio, wo ich früher angemeldet war, bestand die Möglichkeit, den Vertrag zumindest "einzufrieren", solange eine medizinische Kontraindikation gegen das Training vorlag. Musste man beispielsweise wegen einer Fraktur 3 Monate auf Sport verzichten und befand sich in einem festen 12-Monats-Vertrag, dann konnte man durch Vorlegen eines entsprechenden Attestes 3 Monate gutgeschrieben bekommen, die dann entsprechend hinten an die regulären 12 Monate angehängt wurden und keine zusätzlichen Kosten bedeuteten.

Ob nun auch eine komplette Kündigung möglich war, weiß ich leider nicht mehr. Ich schätze, das solche frühzeitigen Entlassungen aus Verträgen wirklichen Härtefällen vorenthalten bleiben, in denen gar kein Sport mehr betrieben werden kann. Immerhin will das Studio ja am Ende doch nur das Maximum an Gewinn herausholen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^