Als Tierarzt weniger berechnen, wenn noch nicht so geübt?

Als ich gestern mit meinem Hund beim Tierarzt war, musste auch ein Ultraschall gemacht werden. Da eben der Verdacht bestand, dass er doch etwas Ernstes haben könnte. Die Tierärztin meinte dann, dass sie selbst noch nicht so lange Ultraschall machen würde und sich bei einem Organ auch nicht ganz sicher wäre. Da soll in ein paar Tagen nochmal eine erfahren Kollegin schauen.

Die Ärztin meinte dann, dass sie uns nicht so viel für den Ultraschall berechnen würde, da sie eben selbst noch üben würde. Aber sie wollte eben ausschließen, dass es nun etwas Akutes oder Gravierendes bei unserem Hund sein könnte. Ich fand es schon gut, dass die so ehrlich zu uns war und auch erleichtert, dass man so auf Anhieb nichts schlimmes finden konnte.

Habt ihr auch schon erlebt, dass ein Tierart für eine Untersuchung weniger berechnet hat, da er noch nicht so erfahren darin war? Findet ihr es gut, wenn dies ein Tierarzt sagt und dann auch weniger Geld verlangt? Oder wäre euch das doch zu unsicher?

Wenn hinterher doch noch ein erfahrener Tierarzt drauf schauen muss, weil die unerfahrene Tierärztin keinen Befund hatte, dann war dieser Ultraschall ja was unnötiges. Den würde ich dann ehrlich gesagt gar nicht zahlen wollen und dann den Ultraschall des Arztes, der auch sehen und erkennen kann, den würde ich gerne zahlen, weil ich ja dann auch den Befund bekomme, den ich erwarte. Entweder Krankheit ausschließen oder eben Krankheit finden.

Du musst jetzt praktisch weniger für den einen Ultraschall zahlen und dann den Ultraschall, den der erfahrene Tierarzt macht dann nach Gebührenordnung zahlen? Für mich ist das dann der erste Ultraschall, den ich nicht bezahlen wollen würde, weil ich ja schon erwarte, dass ich für mein Geld auch was geleistet bekomme. Mir ist das noch nicht passiert, dass ein unerfahrener Tierarzt dann alleine Ultraschall gemacht hat und nicht mit einem erfahrenen Tierarzt zusammen "übt".

Ein Tierarzt darf nicht weniger abrechnen als den einfachen Satz der Gebührenordnung. Billiger darf es also nicht werden. Warum man allerdings überhaupt etwas bezahlen soll, wenn der Tierarzt aufgrund eigener Defizite eine Untersuchung nicht vernünftig durchführen kann, das erschließt sich mir auch nicht.

Es ist etwas anderes, wenn das Tier sich beispielsweise mit Pfoten, Krallen und Zähnen so wert, dass es unmöglich ist. Wenn der Besitzer dann keine Narkose möchte und der Tierarzt seine zeit aufgewendet hat, dann ist eine Rechnung ok. Aber ich berechne doch auch keine Kastration, wo ich eine Hündin auf und wieder zumache, weil mir währenddessen eingefallen ist, dass ich nicht weiß, wie ich der Organe entferne und ein Kollege später noch einmal ran muss. Da nützt es auch nichts, wenn es billiger wird.

Die Tierärztin wollte ausschließen, dass es sich um etwas sehr Akutes handelt, dass direkten Handlungsbedarf nötig macht. Sonst hätte sie direkt auf einen Termin bei der erfahrenen Kollegin bestanden. So hat sie uns das gesagt und ganz unerfahren war sie nun auch nicht. Sie wollte wegen der Leber dann doch lieber nochmal eine Absicherung haben. Ich muss auch sagen, dass ich den Ultraschall nicht viel günstiger fand. Ich denke, dass sie den Mindestsatz verlangt hat.

Nelchen hat geschrieben:Die Tierärztin wollte ausschließen, dass es sich um etwas sehr Akutes handelt, dass direkten Handlungsbedarf nötig macht. Sonst hätte sie direkt auf einen Termin bei der erfahrenen Kollegin bestanden.