Ist Restmüll bei guter Mülltrennung nötig?

vom 02.07.2017, 11:41 Uhr

Mein Freund hat schon seit Ewigkeit irgendwie keine schwarzen Säcke mehr zu Hause. Wir sind aber genau durch diese Situation einfach drauf gekommen, dass man gar keinen schwarzen Sack benötigt, wenn man den Müll wirklich immer trennt.

Der meiste Müll besteht bei mir zum Beispiel aus Plastik, dicht gefolgt vom Biomüll. Dann folgen Dosen, auf die ich selber eigentlich zum Großteil verzichte und Flaschen, sowie Glas. Es gibt eigentlich nicht viel Müll, welcher ich in den Restmüll werfen würde.

Bis auf den Biomüll ist der andere Müll auch nicht kostenpflichtig. Also natürlich zahlen wir eine Müllgebühr, aber kostenpflichtig sind nur die schwarzen Säcke und die Biomüllsäcke. So spart man sich eigentlich eine Menge Geld, wenn man auf die schwarzen Säcke verzichtet.

Was haltet ihr davon? Findet ihr, dass Restmüll bei guter Mülltrennung überhaupt nötig ist? Oder glaubt ihr, dass man ganz auf die Säcke verzichten kann? Ist es bei euch in Deutschland mit der Mülltrennung auch so streng, wie in Österreich oder werft ihr generell alles zusammen?

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Hier in Deutschland gibt es graue Mülltonnen und keine schwarzen Säcke. Diese Säcke kann man zwar zukaufen, aber nur, wenn man mit der Restmülltonne nicht auskommt. Aber das ist eigentlich nie der Fall.

Wenn wir in keinem Mietshaus wohnen würden, würden wir auch so gut wie keinen Restmüll haben. Da es aber hier nicht alle mit der Trennung so eng sehen, ist der Restmüll auch oft voll, so dass die Tonne auch abgeholt werden muss. Da man aber hier auch in den Restmüll Kleinmöbel zerkleinert und Bretter, die in die Tonne passen hineingeben kann und auch Kissen, Decken und andere Sachen, die eben nicht in gelb, blau und braun bzw. grün passen, ist dann die Tonne, wenn man mal ausmistet auch voll.

Bei der täglichen Müllentsorgung allerdings habe ich nur Papiermüll für die baue Tonne, Verpackungsmüll (da kommen auch Dosen und alles, was mit Verpackung und Kunststoff zu tun hat hinein) für die gelbe Tonne und Biomüll für die grüne Tonne, die in manchen Gegenden auch braun ist. Die graue Tonne brauche ich wirklich äußerst selten und wenn hier alle richtig trennen würden, würde diese auch so gut wie wegfallen.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Wir müssen zwei Leerungen für die Restmülltonne jährlich bezahlen, ob wir sie nun voll kriegen oder nicht. Die Grundgebühr kommt natürlich auch noch hinzu. Aber teilweise haben wir echt Probleme, diese zwei Tonnen zusammenzubekommen.

Denn eigentlich versuche ich wirklich, so gut es geht zu trennen. In der Restmülltonne landet mal ein Paar alter Schuhe und der Abfall von meiner Monatshygiene, wobei ich da die Plastikverpackungen von Tampons oder die Plastikstreifen von Slipeinlagen auch separat sammel und in den gelben Sack gebe. Ansonsten bin ich der Meinung, dass so gut wie alles in den gelben Sack, ins Altpapier oder in den Glascontainer gehört.

Benutzeravatar

» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



In unserer Gemeinde ist es Pflicht, mindestens eine 60 Liter-Restmülltonne zu haben. Diese wird alle zwei Wochen entsorgt. Gebraucht man diese nicht, wird einem illegale Müllentsorgung unterstellt und man hat sofort ein Verfahren am Hals, in dem man erklären darf, wo man denn seinen Müll lässt.

Auch bei bester Mülltrennung hatten wir immer eine gewisse Menge Restmüll, wenn es auch nicht immer die 60 Liter waren. Das war dann etwa alte und kaputte Kleidung, kaputte Gebrauchsgegenstände wie eine Auflaufform aus Keramik oder dergleichen. Was in welche Tonne darf, ist hier auch sehr streng geregelt.

So darf in den gelben Sack nicht jede Art von Plastik, sondern nur Verpackungen. Geht mir also mein Kleiderbügel aus Plastik kaputt, gehört der in den Restmüll. Kleintiermist vom Hamster oder Meerschweinchen soll auch nicht in den Biomüll, sondern die Restmülltonne, genauso wie Katzenstreu. Gras, Grünschnitt und Laub darf seltsamerweise nicht in die Biotonne, sondern soll kostenpflichtig in einem Entsorgungszentrum abgegeben werden.

Und Glas ist auch nicht gleich Glas. So darf etwa kein Fensterglas oder Glas von einem Kochtopfdeckel in den Glascontainer, sondern muss auch in den Restmüll. Und dreckige Hygieneartikel gehören auch in den Restmüll und nicht in die Toilette. Es läppert sich also doch einiges zusammen, was in den Restmüll muss, sodass wir nicht ganz auf ihn verzichten können.

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Bei uns gibt es auch die Pflicht, eine Restmülltonne zu haben und dafür 12 Mindestleerungen pro Jahr zu bezahlen, ob man die nun braucht oder nicht. Dies hat den Vorteil, dass illegale Müllentsorgungen abgenommen haben, wenn sie auch nicht ganz aufgehört haben.

Wir benötigen keine 12 Leerungen im Jahr, es fällt kaum Restmüll an, da man vieles bei korrekter Mülltrennung anders entsorgen kann, als über die Restmülltonne. Da ich aber im Durchschnitt eine Leerung pro Monat zahlen muss, stelle ich die Tonne dann auch einmal im Monat raus. Wenn sie nicht ganz voll ist, findet sich immer etwas, was man noch entsorgen kann, zur Not fülle ich Garten- oder Küchenabfälle, die nicht auf den Kompost kommen, hinein oder entsorge kleinere Sperrmüllmengen.

Kleinstsperrmüll soll sogar über diese Tonne entsorgt werden, für die Küchen- und Gartenabfälle gibt es eine extra Tonne, die auch gebührenpflichtig entleert wird, aber keiner Mindestleerung unterliegt. So kommt dann zwar Müll in die Restmülltonne, der dort nicht hineingehört, aber eine halb volle Leerung möchte ich nicht komplett bezahlen.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Um eine Restmülltonne kommt man hier nicht herum, auch nicht um eine Biomülltonne wenn man keinen Kompost nachweisen kann und auch das Papier ist hier Pflicht. Die Gebühren setzen sich aus der Haushaltsgebühr zusammen die nach der Anzahl Bewohner geht und oben drauf kommt dann noch die Tonne mit ihrer Literanzahl und Rhythmus zur Leerung. Da ist man frei und auch wenn man mit 3 Personen die kleinste Tonne bucht im Jahr, ist man da mit 200 Euro mit dabei. Bei der Biomülltonne ist es ebenfalls gleich, diese kostet dann nochmals 70 Euro in der kleinsten Größe, ob man sie nutzt oder nicht, spielt keine Rolle.

Wenn man es wirklich korrekt trennt, dann kommt man um den Restmüll nie ganz herum. Wie hier schon angeführt worden ist, gehört ein defekter Kleiderbügel nicht in den gelben Sack auch wenn er aus Plastik ist, sondern in die Restmülltonne. Gleiches auch für Tempotaschentücher und Küchenpapier. Gut, man könnte das auch noch in die Biomülltonne geben, aber nur wenn organisches daran hängt. Hat man damit die Fenster geputzt mit Glasreiniger, dann hat es im Biomüll ebenfalls nichts verloren, im Papiermüll auch nicht sondern gehört in die Restmülltonne.

Man kann darauf verzichten wenn man inkorrekt trennt und es macht wie man es für richtig hält. Bezahlen muss man diese dennoch und bekommt sie auch vor die Tür gestellt, ganz gleich ob man sie nutzt oder auch nicht.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^