Sich über unrealistische Dinge in Videospielen ärgern?

Ein Freund von mir ärgert sich immer wieder über das Spiel namens Counter-Strike: Global Offensive. Immerhin kostet ein einfacher Molotowcocktail 400 Dollar, was natürlich übertrieben ist. Außerdem muss sich die Antiterroreinheit selbst Waffen kaufen, was im echten Leben natürlich nicht umsetzbar wäre. Es wäre wirklich sehr problematisch, wenn sich die Spezialeinheiten selbst ausrüsten müssen.

Auch wenn es unrealistisch ist: Im Spiel macht das Sinn. Wenn ein Team mit Waffen und Ausrüstung verpflegt wird und das andere Team nichts bekommt, dann würde ständig das Team mit dem Vorteil gewinnen, so dass gar kein Spielspaß auskommt. Außerdem wäre es unfair, wenn Terroristen kostenlose Molotowcocktails bekommen, während die Antiterroreinheit für eine Incendiary 600 Dollar hinblättern müsste.

Regt ihr euch über unrealistische Inhalte in Videospielen so sehr auf, dass ihr es ständig betonen müsst? Oder lässt es euch kalt, wenn in einem Videospiel unrealistische Inhalte eingebaut werden?

Das kommt stark darauf an, welches Spiel und was genau das Problem ist. Dass in Animal Crossing Möbel von den Bäumen fallen, wenn man sie schüttelt, ist auch alles andere als realistisch, aber in das Spiel passt es super rein. Humanoide Tiere und man selbst als einziger Mensch ist schließlich auch nicht so viel realistischer, funktioniert aber. Genauso werde ich nicht meckern, dass man in den meisten Spielen seine Pferde dauergaloppiert und ohne Unterbrechung rennen kann, einfach, weil das die Sache deutlich angenehmer macht.

In richtigen Simulationsspielen kann man das wohl auch ein wenig kritischer sehen, wobei es auch da stark drauf ankommt. Dass man von Aliens entführt wird, weil man durch ein Teleskop schaut, und dann als schwangerer Mann zurückkommt ist auch fern von jeder Realität, aber war schon lange Teil der Sims und stört wohl niemanden. Ein paar Sachen, die mich stören, gibt es tatsächlich hier und da mal, aber nichts davon ist mir so sehr im Gedächtnis geblieben, dass ich es jetzt noch sagen könnte. Im Zweifel wird es wohl mit irgendwelchen Tieren und deren Verhalten zutun gehabt haben, wobei ich selbst da Fehler ignorieren kann, wenn Sachen in z.B. Wildlife Park und dergleichen nicht ganz passend sind.

Ich lasse mich wahrscheinlich bei Spielen, genauso wie bei anderen Medien, lieber stark auf die Welt ein. Manchmal versuche ich dann auch in Spielen wie Assassin's Creed, mein Pferd normal zu reiten, aber manchmal macht es da auch einfach mehr Spaß, durchzugaloppieren. Gleiches bei Serien und Co., ich lästere da zwar manchmal, wenn etwas falsch dargestellt wird, aber wenn ich es dann schaue oder lese, fällt es mir trotzdem erst hinterher wieder auf, weil ich in genau dem Moment zu sehr in der Welt drin war.

Ich finde, dass es ganz auf das Spiel ankommt und den Grad der Unrealität. In Fantasy-Rollenspielen wird sich bestimmt niemand über mangelnden Realismus beklagen, wenn die Charaktere trotz knappem Kostüm an die 100 Gegenstände mit sich herumschleppen können.

Mich persönlich hat bei Sims gestört, dass es nicht wirklich lebensecht in manchen Belangen ist. Dabei rede ich gar nicht von übernatürlichen Lebewesen, sondern beispielsweise davon, dass jeder jeden Job ohne Wartezeit garantiert ausüben kann. Mich hat auch gestört, dass es keine richtigen Krankheiten abgesehen von Erkältung und Allergien gibt. So etwas würde dem Spiel aber individuelle Wendungen geben. Ich hätte auch ein Add-On ab 18 favorisiert, in dem es möglich ist, Alkohol, Nikotin und vielleicht auch andere Drogen zu konsumieren. Verschiedene Verbrechen abgesehen von Einbrechern wären auch cool gewesen.

Auch sexuell wäre einiges machbar gewesen, von Karrieren im Rotlicht bis hin zu expliziteren Darstellungen im Bett. Viele Sims-Spieler schlagen regelmäßig die Hände über dem Kopf zusammen, wenn man mit solchen Vorschlägen kommt und sagen, dass Sims gar nicht so realistisch sein soll, aber warum denn nicht?