Künstliches Hüftgelenk erst ab einem bestimmten Alter?
Eine gute Bekannte von mir hat Schwierigkeiten mit ihrer Hüfte. Sie ist bei einem Arzt gewesen und sie kam auch in die Röhre um ein Schichtröntgen zu machen. Dabei wurde festgestellt, dass ihr Hüftgelenk verschlissen ist. Sie hat ungefähr mein Alter. Etwas jünger, als Anfang 50. Nun hat sie von mehreren Ärzten gehört, dass sie noch viel zu jung ist um eine neue Hüfte bzw. ein neues Hüftgelenk zu bekommen. Sie muss noch ein paar Jahre aushalten, ehe eine Operation gemacht wird.
Ab welchem Alter ist es denn dann soweit, dass man ein künstliches Hüftgelenk einsetzen könnte? Muss die Frau nun mit den Schmerzen leben oder kann man in Ausnahmefällen auch früher ein künstliches Hüftgelenk setzen? Warum wird das denn erst ab einem bestimmten Alter gemacht?
Natürlich kann man eine künstliche Hüfte auch früher einsetzen, aber je später das passiert, desto besser ist es. Je nach Modell muss für den Gelenkersatz viel eigener Knochen geopfert werden. Aber so ein Gelenk hält auch nicht ewig und manchmal gibt es Komplikationen. Dann sind die Möglichkeiten begrenzt, die Prothese zu ersetzen.
Eine gut eingesetzte Prothese sollte heute, sofern es keine Komplikationen gibt, zwanzig oder fünfundzwanzig Jahre halten. Wenn man jetzt die wahrscheinliche Lebenserwartung der Bekannten nimmt, dann wird sie im Seniorenalter eine Revision benötigen. Und nun scheiden sich die Geister.
Der eine Operateur sagt, das ist kein großes Problem, die Lebensqualität davor ist wichtiger. Der andere stellt die bei Senioren oft auftretende Verwirrtheit und daraus resultierende Pflegebedürftigkeit in den Vordergrund und hält es für besser zu warten, damit ein Eingriff für das ganze restliche Leben reicht.
Die Prothese einmal zu wechseln, das ist eigentlich kein Problem, sofern alles gut geht. Ich hatte mit Anfang Zwanzig die Prognose, mit spätestens dreißig Jahren eine Prothese zu brauchen, weil ich dank gerissener Bänder eine starke Arthrose in der Hüfte entwickelt habe. Mittlerweile bin ich über Vierzig und es geht immer noch so.
Ich würde aber sofort eine neue Hüfte bekommen, wenn ich wollte. Meine bessere Hälfte schiebt dagegen den nötigen Gelenkersatz im Knie seit über zehn Jahren mit einer Schmerztherapie weiter. Er kommt mit den Opiaten gut zurecht. Am Knie ist es noch kritischer, weil weniger Knochen da ist und eine Knieprothese hält weniger lange. Man muss eben gut kalkulieren und die Lebensqualität heute mit den Möglichkeiten in Zukunft abwägen.
Ich würde an ihrer Stelle ganz schnell in einer Klinik vorstellig werden. Meine Schwiegermutter hatte auch eine Hüftoperation, sie hatte schon starke Schmerzen, eigentlich war alles Schrott und auch sie sollte warten, weil sie noch zu jung wäre. Das geht aber nicht, weil man dann irgendwann die Operation nicht mehr machen kann, weil man bewegungsunfähig ist.
Das Problem ist, dass man das schon noch ein bisschen schieben kann, aber wenn man Schmerzen hat, dann werden die auf Dauer nicht besser. Meine Schwiegermutter beispielsweise konnte schon am selben Tag wieder stehen, auch leicht gehen, danach verheilte alles super und heute fragt sie sich, warum sie sich so lange mit den Schmerzen gequält hat.
Klar kann es sein und ist sogar wahrscheinlich, dass man das Ganze nochmal wechseln muss, aber wer sagt einem denn, dass man auch wirklich so alt wird und dann soll man lieber mit Schmerzen leben? Im Alter kann man so eine Operation auch nochmal machen oder sich auch dagegen entscheiden und Medikamente nehmen, das muss man selber wissen, aber wenn es gemacht werden muss, muss es gemacht werden, das reibt ja immer mehr aufeinander und es kann sein, dass die Operation durch das Warten schwieriger wird.
Wie schon erwähnt, halten künstliche Gelenke eben nicht ewig bzw. bis zum natürlichen Ableben des Besitzers. Schön wär's! Ich schlage mich auch schon seit Jahren mit ganz schlechten Kniegelenken herum, die nur noch von eisernem Willen und schwarzer Magie zusammengehalten werden. Nasskaltes Wetter und Treppen sind jetzt schon der Feind, und ich bin noch keine Vierzig. Aber mir hat man eben auch gesagt, dass künstliche Knie zehn oder so Jahre halten, und eben auch nicht unbegrenzt oft ausgetauscht werden können.
Je nach Einzelfall kann man noch mal eine neue Prothese einbauen, nachdem die alte abgenutzt ist, aber danach ist Sense. Dann kann man die Knie nur noch versteifen, und so wie es aussieht, wäre ich bis dahin noch nicht einmal im Rentenalter und hätte die letzten 10 bis 20 Lebensjahre noch einmal mistige Knie. Für künstliche Hüftgelenke gelten bestimmt andere Zeiträume und Prognosen, aber generell ist es eben kein Allheilmittel, manche Teile einfach auszutauschen. Im Zweifelsfall würde ich also noch eine zweite Meinung heranziehen bzw. selber mal ein paar Statistiken heranziehen und mir überlegen, welches Risiko ich eingehen möchte. Aber wie gesagt, einfach mal so zu beschließen, dass es jetzt Zeit für Ersatzteile sei, ist wohl keine gute Idee.
Eine Freundin von mir war gerade erst Anfang 40 als sie eine künstliche Hüfte bekommen hat. Sie hatte starke Schmerzen, die einfach nicht mehr auszuhalten waren und ihre Lebensqualität stark beeinträchtigt haben. Sie hat dann eine künstliche Hüfte bekommen, die nicht zementiert wurde. Da bei ihr ja doch wahrscheinlich ist, dass die Hüfte nochmal wieder getauscht werden muss, eben weil sie noch so jung war.
Ich denke, dass es immer auf die Beschwerden und darauf ankommt, wie schlimm die Hüfte betroffen ist. So kann man natürlich auch bei jüngeren Patienten eine künstliche Hüfte einsetzen. Allerdings versuchen die Ärzte das natürlich so lange wie möglich hinaus zu zögern. Man ja sagt ja, dass eine künstliche Hüfte im Schnitt einige Jahre hält und dann eben wieder durch eine neue getauscht werden muss. Bei einem jüngeren Menschen kommt das dann natürlich öfter vor.
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