Würde eine Mietflatrate den Wohnungsmarkt beleben?

Die bestehenden Mieten in einigen Städten sind relativ hoch, denn die sogenannten Betriebskosten treiben diese Mieten entscheidend in die Höhe. Seitens der Politik wird allerdings immer eifrig nach Lösungen gesucht. Wie wäre es hier mit einer Mietflatrate? Sämtliche Betriebskosten könnte man als eine feste Summe zusammenfassen. Kein Mieter bräuchte dann zum Abrechnungsende eine Nachzahlung tätigen.

Wer nun allerdings sparen will und seine Kosten genau kennt, kann ja eine kleinere Mietflatrate als Mietvertrag bekommen. Er muss unter Umständen mit einer Nachzahlung rechnen wenn er einen Mehrverbrauch hat. Wäre diese Option eine echte Alternative den Wohnungsmarkt entscheidend zu beleben?

Wo ist da die Logik einer Mietflatrate, wenn ich nachzahlen soll, wenn ich mehr verbrauche, aber nichts wieder bekomme, wenn ich meine Nebenkosten spare? Das verstehe ich nicht so ganz,. Ich habe einmal in so einer Wohnung gewohnt, wo es eine Nebenkostenpauschale gab, die ohne Abrechnung gewesen ist. Viel zu hoch und zum Glück nur Übergangsweise.

Dass was du da vorschlägst ist ja auch eher eine Nebenkostenflatrate. Die muss aber dann so sein, dass man weder nachzahlen muss noch was zurück bekommt. Aber da sehe ich die Schwierigkeiten, dass man, wenn beispielsweise Heizkosten mit drin sind, dann auch nicht mehr drauf achtet und heizt wie ein Blöder. Ich halte da nichts von.

Es würde rein gar nichts beleben sogar noch mehr anspannen. Denn die Vermieter sind nicht blöd und werden auch nicht freiwillig oben drauf zahlen und entsprechend hohe Abschläge auch einfordern, die dann zu lasten des Mieters gehen. Prüfen kann der Vermieter an den Zählern alleine, ob er dann Gewinn gemacht hat oder der Mieter ihn mehr gekostet hat und wenn das so ist, dann trennt man sich von diesem Mieter bevor er noch mehr Verlust einfährt.

Damit belebst du dann maximal den schnelleren Wechsel der Mieter aber entspannst damit rein gar nichts, denn nur weil ein neuer Mieter einzieht, sucht der alte Mieter dennoch dann erneut eine Wohnung und somit nicht weniger Menschen die eine Wohnung brauchen.

Bezahlbarer Wohnraum ist knapp und es wurde einfach verpasst rechtzeitig zu bauen und auch zu fördern. Schaue ich hier in die Stadt, dann wurde 25 Jahre nichts gemacht und nur zugesehen und nun wundert man sich, dass auf einen Schlag 40.000 Wohnungen fehlen? Hausgemachte Probleme und durch die zu wenigen Wohnungen auf zu viele Menschen steigt der Preis.

Ohne Wohnraum, kannst du drehen wie du willst, mit Flatraten, Mietpreisbremsen und Co, es wird dennoch weiter nach oben gehen, bezahlbarer Wohnraum bleibt Mangelware und es werden auch weiterhin angespannte Verhältnisse herrschen. Abhilfe schafft nur der rasche und zügige Bau von günstigem und bezahlbaren Wohnraum, sonst rein gar nichts.

Die Logik einer Mietflatrate verstehe ich nicht. Was verstehst du denn eigentlich unter Betriebskosten? Auch Strom und Gas?

Wenn ich nun als Vermieter eine Mietflatrate anbiete und meine Mieter quasi so viel Strom, Wasser, Müll und Gas verbrauchen können wie sie wollen dann muss ich erstmal Strom und Gas auf meinen Namen anmelden, habe somit das alleinige Risiko und zweitens muss ich damit rechnen, dass die Mieter dann auch enorm viel heizen, Wasser laufen lassen und Strom laufen lassen. Ich muss die Kosten also sehr hoch anrechnen. Dadurch werden die Betriebskosten doch noch teurer, ganz abgesehen vom ökologischen Schaden.

Davon abgesehen dürfte das schon aus rechtlichen Gründen nicht hinhauen. Du kannst als Vermieter nicht pauschal 200 Euro an Betriebskosten veranschlagen, wenn diese dann tatsächlich nur bei 150 Euro liegen.