Kommen Babys in Deutschland immer schwerer zur Welt?

vom 28.06.2017, 15:44 Uhr

Ich habe hier von einer Geburt in Osnabrück gehört wo das Baby fast 6 Kilogramm wog, als es geboren wurde. Der Kopfumfang von 42 Zentimeter ist schon ziemlich groß für eine normale Geburt und die Größe von 57 cm auf das Gewicht ist auch schon ziemlich propper.

Meine Kinder sind vor 30 und 28 Jahren auf die Welt gekommen und da war es schon ein Phänomen, dass sie 4330 und 4230 Gramm wogen, wobei sie dabei so groß waren wir das 6 Kilogramm Kind. Und sie hatten einen kleineren Kopf und konnten dennoch nicht normal auf die Welt kommen.

In einem Artikel habe ich gelesen, dass die Kinder heutzutage in Deutschland immer größer und schwerer werden und war es vor 10 Jahren knapp 3300 Gramm, sind es heute im Durchschnitt mehr als 200 Gramm mehr. Sicher gibt es auch noch kleine Babys, aber eben auch sehr viel größere und schwerere Babys und es soll wohl weiter so gehen und die Babys sollen wohl immer größer werden.

Woran wird es liegen? Liegt es an der Ernährung der Mütter? Liegt es an der Umwelt? Waren eure Babys auch größer als die Norm?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich denke es hängt auch viel mit der Ernährung zusammen. Viele denken, dass sie nun auf einmal für zwei Essen müssen und schieben dann ein reichliches Angebot sich in den Ranzen. Meine Freundin hat bei jeder Schwangerschaft ihre 30 Kilogramm zugenommen, bei der aktuellen ist sie jetzt im 7. Monat und hat schon 41 Kilogramm zugenommen, nur durch das pure Essen. Ihre Kinder waren allesamt sehr klein von den Zentimetern her, aber schwer. Da war keines unter 5000 Gramm mit dabei.

Auch wird inzwischen weiter nach dem Schwangerschaftsdiabetes gesucht, was es vor 30 Jahren noch nicht gemacht wurde und unbekannt war. Diese Kinder haben ebenfalls eine Tendenz, dass diese größer werden und auch schwerer. Inzwischen geht man davon aus, dass 10% aller Schwangeren davon betroffen sind und die Zahl steigt ebenfalls weiter an. Nicht nur die Mutter hat und kann das dauerhaft behalten, auch die Kinder direkt von Anfang an haben ein höheres Risiko diesen zu haben oder haben das auch direkt nach der Geburt.

Ich hatte angeblich auch den Schwangerschaftsdiabetes, jedenfalls war einer von 5 Tests positiv und danach bekommst du das einfach angedichtet, auch wenn der Test falsch gemacht worden ist. Ich habe nichts gemacht, keine Diät gehalten, nicht gespritzt und gar nichts. Mir wurde dauerhaft weiß gemacht, dass mein Kind garantiert über 4500 Gramm haben wird, weil ich nichts mache. Und was war, ein ganz zarter kleiner Bub mit knapp über 3000 Gramm ist es geworden. Ich habe in der Schwangerschaft aber auch nicht zugenommen, sondern abgenommen auch wenn ich gefuttert habe wie sonst etwas. Einfach weil ich weiterhin auch Sport gemacht habe, und durch die Schwangerschaft mehr verbraucht habe. Bis 2 Tage vor der Entbindung bin ich noch jeden Tag sportlich Rad gefahren.

Sehe ich mir meine technischen Daten nach meiner Geburt an, dann ist da ebenfalls kein großer Unterschied zu meinem Sohn. Die Grammzahl weicht um heroische 15 Gramm ab, dafür war ich auch 2 cm größer als er.

Meine Schwägerin hat vor nicht mal 3 Wochen entbunden. Ein kleines Mädel mit 48 cm Länge und 2300 Gramm und das nur 15 Tage vor dem errechneten Termin und kein Frühchen um die 30. Woche, welches normalerweise dieses Gewicht hat. Sie ernährt sich Vegan und hat das auch so gehalten, ist selbst eher klein und zierlicher Natur von daher wundert mich das auch weniger. Gegessen hat sie nie sonderlich viel und was nicht zugeführt und vorhanden ist, kann man auch dem Kind nicht weiter geben. Also wenn es insgesamt pro Tag zwei Hände voll Futter waren, war das für ihre Verhältnisse sehr viel Essen pro Tag. Natürlich viel Salat und wenig, was dann auch Energie liefert.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich hatte in allen drei Schwangerschaften einen Schwangerschaftsdiabetes, aber der war gut eingestellt und nach der Geburt schnell wieder weg. Ich habe jeweils nicht mehr als vier Kilogramm zugenommen und gesunde Kinder mit knapp drei Kilogramm geboren. Jeden trifft es also nicht, mein Nachwuchs war leicht und klein und hat sich schnell zu eher groß und normalgewichtig entwickelt.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Sorae hat geschrieben:Auch wird inzwischen weiter nach dem Schwangerschaftsdiabetes gesucht, was es vor 30 Jahren noch nicht gemacht wurde und unbekannt war. Diese Kinder haben ebenfalls eine Tendenz, dass diese größer werden und auch schwerer. Inzwischen geht man davon aus, dass 10% aller Schwangeren davon betroffen sind und die Zahl steigt ebenfalls weiter an. Nicht nur die Mutter hat und kann das dauerhaft behalten, auch die Kinder direkt von Anfang an haben ein höheres Risiko diesen zu haben oder haben das auch direkt nach der Geburt.

So ein Test wurde bei mir schon vor 30 Jahren gemacht. Als mein Sohn geboren wurde und er 4330 Gramm wog und dann 2 Jahre später noch mal als meine Tochter mit 4230 Gramm wog. In der ersten Schwangerschaft habe ich sehr viel zugenommen und in der zweiten Schwangerschaft habe ich nicht mal so viel zugenommen, wie Kind und Fruchtwasser zusammen wogen. Damals war über 4 kg aber auch schon sehr viel, was ein Baby gewogen hat. Da waren 3,5 kg schon schwer. Aber die Tests für Schwangerschaftsdiabetes wurden auch da schon gemacht.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Da hatte das so langsam begonnen, Flächendeckend war das nicht. Auch heute ist der Test nicht verbindlich und wird von vielen Krankenkassen nicht übernommen, dass das die Mütter selbst zahlen müssen. Geraten wird jedem dazu, wer Diabetes schon vorher hatte, bei dem ist das Pflicht. Damit findet man viel mehr, als wenn man es nur ab und an und bei Lust und Laune anbietet oder weil jemand schon auf einem aktuelleren Stand ist.

Bei meiner Mutter wurde das nicht gemacht und nicht mal angeboten. Sie kannte das auch nicht als sie sich erkundigt hatte was das ist. Auch bei meiner Schwiegermutter wurde das nicht angeboten, da sie selbst zu der Zeit in der Apotheke gelernt hatte, kam sie an die Lösung und wusste darüber Bescheid und hat das selbst Zuhause gemacht, aber nicht beim Arzt. So geht es vielen wenn man mal weiter nach fragt, ein paar wenige hatten das damals schon, aber im Vergleich zu jetzt sehr wenige die überhaupt getestet worden sind.

Wirklich "Flächendeckend" ist das ganze erst seit 2010, seitdem sich einige Krankenkassen davon überzeugen haben lassen wie Sinnvoll das ganze ist und seither auch in ihrer Kostenübernahme mit stehen haben. Nicht alle, aber doch einige. Meine hatte es nicht, als IGEL Leistung waren das dennoch 25 Euro für den Test zzgl. der Lösung die selbst gekauft werden musste. Da man damit doch überflutet wird mit IGEL Leistungen in der Schwangerschaft, entscheiden sich auch heute noch einige dagegen weil es die eigene Kasse nicht übernimmt und angestrebt ist es eigentlich, dass bis 2020 alle Krankenkassen das in ihrem Leistungskatalog mit inbegriffen haben und es eben keine IGEL Leistung mehr ist.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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