Welche Pilze landen bei euch im Korb - esst ihr sie auch?

vom 11.09.2014, 21:22 Uhr

Ich verstehe gar nichts von Pilzen. Aber der Vater meines Freundes geht oft Pilze suchen. Welche Pilze es alles sind, die dann im Korb und später in der Pfanne landen ist mir nicht bekannt und er meint immer nur, dass die alle auch wirklich essbar sind. Die Familie isst sie wohl schon seit Jahren und noch nie hatte jemand Bauchschmerzen. Aber dennoch bin ich skeptisch und habe mich bei diesen Essen noch nie angeschlossen.

Geht ihr Pilze sammeln? Welche Pilze landen dann bei euch im Korb und esst ihr sie hinterher auch? Habt ihr schon mal einen Pilz gesammelt, der einem essbaren sehr ähnlich sieht aber giftig oder ungenießbar ist? Kennt ihr jemand, der schon mal ungenießbare oder giftige Pilze gesammelt hat und krank wurde?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Wir haben ein Ferienhaus mit großem Grundstück im Taunus, auf dem im Spätsommer/Herbst viele Pilze wachsen. Davon sammeln und essen wir gerne die Steinpilze und hatten noch nie Probleme (allerdings wachsen diese jedes Jahr an den gleichen Stellen und sind entsprechend auch einfach auszumachen - wir haben einen Förster in der Familie).

Als Anhaltspunkt (wirklich nur ein Anhaltspunkt!) für die Giftigkeit eines Pilzes kann dienen, ob er beim Umdrehen Röhren (schwammartiges Aussehen) oder Lamellen hat. Wildwachsende Lamellenpilze sind größtenteils giftig, bei Röhrenpilzen ist die Chance auf Essbarkeit schon höher, da es unter diesen ein paar hierzulande durchaus häufig vorkommende Speisepilze gibt (z.B. Steinpilze, Maronen).

Ich würde dennoch dringend anraten, erstmal ausgiebig mehrere Wanderungen mit einem Experten zu unternehmen, bevor ich es mir zutrauen würde, auf eigene Faust und in fremdem Terrain Pilze zum Verzehr zu sammeln. Lieber übervorsichtig sein!

» Izzie » Beiträge: 9 » Talkpoints: 3,08 »


Meine Eltern kennen sich gut mit Pilzen aus und so war ich als Kind sehr häufig im Wald unterwegs und habe mit danach gesucht. Zuerst habe ich sie nicht gegessen, weil sie mir nicht schmeckten, aber seit ich im Jugendlichenalter war, habe ich den Geschmack dafür entwickelt. Wir haben auch immer nur die bekannten Pilze gesammelt, also Maronen, Steinpilze, Pfifferlinge, Fette Henne und Schirmpilze und es hatte auch nie jemand von uns Beschwerden. Wenn sich meine Eltern nicht sicher waren, ob ein Pilz essbar war, haben sie im rohen Zustand hineingebissen und das dann daran erkannt.

Mir selbst würde ich das Pilze sammeln alleine nicht zutrauen, zu groß ist die Gefahr, dass mir oder meiner Familie etwas passiert. Mit meinen Eltern würde ich allerdings gerne noch einmal gehen, das hat immer sehr viel Spaß gemacht.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hier im Vogtland ist ja Schwamme suchen, wie man die Pilze hier nennt, schon fast Volkssport. Und auch ich hatte damals mein Glück versucht, als ich her gezogen bin. Ein ehemaliger Bekannter hatte mir da vorher schon gesagt, dass ich vorzugsweise nur Röhrenpilze mitbringen soll. Alles mit Lamellen sollte ich lieber im Wald lassen. Der Korb war voll und ich konnte am Ende nur weniger als ein Viertel davon wirklich essen.

Ich hatte nämlich freudestrahlend die Bitterlinge eingesammelt, die andere Pilzsammler wohlweislich stehen gelassen hatten. Die sind zwar nicht giftig, aber verderben vom Geschmack her das Essen. Nun war ich in diesem Jahr erstmals wieder mit im Wald. Letzte Woche einmal mit meinem Mann und Schwager und dann nochmal mit meinem Schwager zusammen. Da hatte ich jeweils nur einen Pilz erwischt, von dem ich aber auch nur Bauchschmerzen bekommen hätte. Alle anderen waren in Ordnung. Aber ich nehme auch nur die Pilze mit, wo ich denke, dass ich sie auch kenne. Lasse aber eben auch kontrollieren.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Wir sammeln gerne, wilde Pilze schmecken einfach anders und aromatischer als Zuchtpilze. Bei uns kommen in den Korb und später natürlich in die Pfanne: Beutelstäubling, Flaschenstäubling, Champignon, Hallimasch, graublättriger Schwefelkopf, Stockschwämmchen, Steinpilz, Rotkappe, Birkenpilz, Maronenröhrling, Kuhröhrling und Austernsaitling.

Das sind alles Arten, die ich seit frühester Kindheit kenne. Daher traue ich mich ohne Zögern an die heran. Bei anderen Sorten, so lecker sie auch sein mögen, passe ich. Die kenne ich einfach nicht gut genug. Nur bei Pfifferlingen würde ich schwach, aber die wachsen bei uns nicht.

» cooper75 » Beiträge: 13429 » Talkpoints: 519,52 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich sammele auch schon von Kindesbeinen an jeden Herbst Pilze. Meine Eltern haben mir die Sorten gezeigt und beigebracht, die sie selbst immer mitgenommen haben und sicher von giftigen und ungenießbaren Zwillingen unterscheiden konnten, und größtenteils halte ich mich auch heute an diese Standard-Pilzarten.

Ab und zu, wenn ich mit anderen Pilzkundigen unterwegs bin, die noch weitere Sorten sammeln, nehme ich auch mal etwas mehr mit, aber dann schaue ich doch lieber noch einmal ins Pilzbuch, bevor die Beute endgültig im Topf oder in der Pfanne landet.

Zu meinem alljährlichen Sortiment zählen vor allem Steinpilze, Rotkappen, Birkenpilze, Maronen, Parasols und - wenn das Glück auf meiner Seite ist - auch Pfifferlinge. Ab und zu finden auch Knoblauchschwindlinge und blaue Ritterlinge den Weg in meinen Korb.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ich kenne das ebenfalls seit meiner Kindheit und war mit meinem Onkel sehr oft in den Pilzen und habe diese gesammelt. Daher kenne ich mich auch aus und weiß was ich mitnehmen kann, was ich nicht kenne oder mir unsicher bin, lasse ich auch stehen. Andere sammeln das dann erst, gucken dann ins Buch oder rennen zur Beratungsstelle um dann festzustellen, dass es giftig ist. Hauptsache eingepackt, so etwas konnte ich noch nie verstehen.

Je nach dem wo ich mich gerade befinde in welchem Waldgebiet, fällt meine Beute auch unterschiedlich aus. Es gibt hier ein Stück, da findet man außer Pfifferlingen so gut wie gar nichts. In anderen Bereichen dafür rein gar nicht und ich wechsele auch mal ab oder suche zwei Gebiete an einem Tag ab. Will man auch ausreichend Beute haben, dann muss man eh früh gehen, da ansonsten die anderen Sammler schon vor einem waren und alles mitgenommen oder zertrampelt haben. Entsprechend bin ich dann auch früh auf den Beinen und stehe meistens zwischen 4-5 Uhr morgens schon im Wald zum sammeln.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich gehe mit meiner Familie schon seit etlichen Jahren mehrfach im Jahr in den Wald um Pilze zu sammeln. Meine Familie kennt sich da sehr gut aus, da sie auch schon von klein auf immer Pilze gesammelt haben.

Mittlerweile haben wir gute Stellen gefunden, an denen viele Pfifferlinge oder Steinpilze wachsen. Diese esse ich auch definitiv am liebsten, wobei die Reinigung der Pfifferlinge immer sehr zeitaufwendig ist und man dazu etwas Geduld benötigt. Es gibt da ja auch angeblich viele Tricks, mit denen man sie schnell sauber bekommen soll, jedoch bleiben meistens eh Rückstände, die nicht unbedingt in der Pfanne oder der Sauce landen müssen.

Unsere Pfifferlinge säubern wir mit einem Pinsel und Wasser und schälen die Stängel. Bei den Steinpilzen entfernen wir den Schwamm, schneiden die Stellen weg und schälen auch bei Ihnen die Stängel. Und natürlich kommen die frischen und sauberen Pilze dann gleich in die Pfanne oder mit in eine Sauce. Auch in einer Suppe sind sie sehr lecker. Das schönste ist nach dem Sammeln immer das Essen.

» Ela123 » Beiträge: 872 » Talkpoints: 5,39 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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