Tierarzt mit Nachtsprechstunde für nachtaktive Tiere

Ich habe heute von einer Bekannten etwas gehört, was mich erfreute. Denn ich weiß, wie es ist, wenn man nachtaktive Tiere hat und diese am Tag wecken muss, weil sie zum Tierarzt müssen. Der Tierarzt macht eine Nachtsprechstunde extra für nachtaktive Tiere. Diese geht von der Dämmerung bis Mitternacht. So kann man mit Chinchilla, Hamster und anderen nachtaktiven Tieren zum Tierarzt gehen ohne dass die Tiere zusätzlich noch gestresst werden.

Was haltet ihr von solchen Sprechstunden? Gibt es das bei euch auch, dass man einen Termin für nachtaktive Tiere erst in den späten Abendstunden bekommen kann? Diese Sprechstunde ist glaube ich zwar nur 2 mal die Woche, aber sie soll gut besucht sein. Denkt ihr, dass es für die Tiere wirklich bessert ist?

Ich würde sowas nicht nutzen, weil ich es einfach übertrieben finde beim Tierarzt mehr Geld zu bezahlen, nur weil der Hamster nicht mal ein einziges Mal tagsüber geweckt werden darf. Es gibt Menschen die arbeiten 40 Jahre lang jede Nacht. Und für einen Hamster ist es unzumutbar, wenn man diesen 1x tagsüber weckt?

Und mal davon abgesehen: Wie soll sich sowas bitteschön lohnen? Nachtaktiv sind doch nur Mäuse, Hamster und Chinchillas. Diese Tiere sieht man so gut wie nie beim Tierarzt und die Leute schrecken doch so schon davor zurück für eine Maus beim Tierarzt Geld auszugeben. Da werden sie sicher nicht nachts hingehen, wenn sie mehr bezahlen müssen.

Außerdem will doch kein Tierarzt bis Mitternacht arbeiten um dann am nächsten Morgen um 8 Uhr schon wieder im OP zu stehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sowas gibt.

Es steht doch nicht im Text, dass die Nachtsprechstunde mehr kostet als die normale Sprechstunde tagsüber. Daher denke ich, dass dies nicht teurer sein wird, wie eine Art Notdienst. Vielleicht kann Diamante das ja beantworten.

Ich finde solch eine Nachtsprechstunde für nachtaktive Tiere wirklich gut. Dies würde ich sicherlich auch in Anspruch nehmen, wenn ich solch ein Tier hätte. Wenn es für die Tiere wirklich weniger Stress ist und man sie nicht extra wecken muss, ist das doch durchaus sinnvoll. Bei uns wird so etwas bisher noch nicht angeboten. Zumindest nicht bei den Tierärzten, die ich in der Umgebung kenne.

So wie ich es von meiner Bekannten verstanden habe, dann ist dieser Tierarzt nicht teurer als andere Tierärzte und wenn ich nachtaktive Tiere hätte, würde ich es sehr begrüßen. Warum brauchen denn Mäuse, Farbratten, Hamster oder Chinchillas nicht oder selten zum Tierarzt. Ich kenne viele Chinchillahalter, die regelmäßig mit den Tieren zum Tierarzt müssen und da der Tierarzt generell schon stressig für die Tiere ist würde ich diesen Tierarzt auch in Anspruch nehmen. Selbst, wenn er teurer wäre. Denn das Wecken der Chinchillas über Tag macht die Tiere krank und wer sich solche Tiere hält, der muss das auch einrechnen.

Es gibt ja auch Reptilien, die dämmerungs- und nachtaktiv sind. Warum sollte man auf die Tiere keine Rücksicht nehmen? Ich hatte Ratten und Hamster, die es bestimmt gut getan hätte, wenn ich damals einen Tierarzt gehabt hätte, der spät abends noch auf hat. Mit den Ratten war ich sehr oft beim Tierarzt und auch der Hamster musste in seinem kurzen Leben einige Male dort hin.

@Nelchen: Nein aber die GOT schreibt vor, dass Tierärzte an Wochenenden, Feiertagen und zwischen 20 und 6 Uhr Zuschläge erheben müssen.

@Diamante: Ich habe ja viele Tiere und das auch schon sehr lange. Aber Hamster, Mäuse oder Chinchillas sieht man einfach extrem selten beim Tierarzt. Das sind halt keine beliebten Haustiere wie Hunde oder Katzen.
Welche Krankheit soll ein Chinchilla denn kriegen, wenn man es mal tagsüber weckt? Wirst du auch krank, wenn man dich mal nachts weckt?

Mit Reptilien geht man in der Regel zu einem Reptilienfacharzt. Gerade bei ganz kleinen Tieren und Reptilien ist es schwierig einen guten Tierarzt zu finden, weil sich viele Tierärzte damit nicht auskennen. Daher ist es für mich nebensächlich ob der Tierarzt nachts auf hat. Das hilft dem Tier auch nicht, wenn der Tierarzt nicht weiß welches Medikament eine Maus darf und welches nicht.

@Sternenbande: Bei Hamster und Farbratten (Mäuse sind nicht alle nachtaktiv) ist die "Es-lohnt-sich-nicht-Mentalität" dran Schuld und da gehen nicht viele Tierhalter mit zum Tierarzt. Die Tiere leben in der Regel 2-3 Jahre und sterben und da ist es egal, ob sie ein halbes Jahr früher sterben (so denke natürlich nicht ich).

Gerade Chinchillas haben einen sehr empfindlichen Biorhythmus und sie können, wenn sie zu oft tagsüber geweckt werden tatsächlich sterben. Wenn ein Chinchilla zum Beispiel wegen Zahnproblemen, die bei Chinchillas nicht selten sind, zum Tierarzt muss, dann muss dieses Tier sehr oft geweckt werden, wenn der Tierarzt nur tagsüber auf hat. Kommt es dann auch noch zu einer Erkältung und Magen-Darm-Problemen, dann kann das nicht durch den Infekt zum Tode führen, sondern weil der Rhythmus des Tieres gestört wird.

Bei Menschen ist es im Übrigen nicht viel anders, nur dass ein Mensch nicht direkt dran sterben wird, aber viele Menschen reagieren mit Unmut und schlechter Laune. Wecke mal ein Kind ständig in der Nacht und es weint ständig. Warum? Weil es sich nicht wohl fühlt und oft kann dann ein Kind auch nicht gleich wieder einschlafen. Auch Menschen reagieren auf einen gestörten Biorhythmus. Für den kleinen Organismus eines Kleintieres ist es um das Vielfache schlimmer.

Sicher sollte man mit Reptilien zu einem Tierarzt gehen, der von den Tieren was versteht. Aber auch das kann man in einer Praxis vorfinden, wenn diese auch noch in Schicht arbeiten und eben in den Abendstunden für solche Tiere Fachleute da haben. Und da du selten Kleintiere beim Tierarzt siehst, werden die Halter vielleicht auch da zu einem anderen Tierarzt gehen als Tierhalter mit größeren Tieren.

Die Frage finde ich ganz witzig, da ich sie mir auch schon des öfteren gestellt hatte. Ich hatte selber auch mal nachtaktive Hamster. Jedoch gab es natürlich keinen Tierarzt, der extra für nachtaktive Tiere geöffnet hatte. Wahrscheinlich trifft in diesen Fällen dann eher ein Besuch in einer Notfallklinik zu, wenn man den Tieren den Stress nicht zumuten möchte. Wobei eine Notfallklinik auch eher für Notfälle freigehalten werden sollte. Der Stress mit der Fahrt und der Untersuchung bleibt ja dann doch der gleiche ob tagsüber oder nachts.

Somit geht es ja nur noch um den Zeitraum des Termins. Ich muss jedoch sagen, dass es meine Tiere nicht großartig gestört hat mal geweckt zu werden um den Tierarzt zu besuchen. So häufig kommt dies ja dann auch nicht vor und man kann dem Kleinen die Fahrt ja auch so angenehm wie möglich gestalten. Eine tolle Idee wäre es bestimmt, da es den Tieren etwas Stress erspart. Jedoch ist eine Solche Sprechstunde wohl eher selten besucht.

@Diamante: Das stimmt so nicht. Es gibt einfach weniger Mäuse oder Hamster in Deutschland als Katzen oder Hunde. Und als Mäusehalterin kann ich dir sagen, dass ich bei 20 Mäusen und einem Hund mit dem Hund immer noch öfters zum Tierarzt gehe als mit allen 20 Mäusen zusammen.

Das liegt nicht an Geiz ist Geil, sondern daran, dass Mäuse einfach nicht so lange leben und die Behandlungsmöglichkeiten begrenzt sind. Und wenn ich ein Chinchilla hätte, dass mehrmals die Woche zum Tierarzt müsste dann würde ich es ehrlich gesagt einschläfern lassen. Kein Tier will alle paar Tage eine Zahnbehandlung über sich ergehen lassen.