Versucht ihr, im Alltag Honigersatzprodukte zu verwenden?

vom 07.05.2015, 18:33 Uhr

Ich esse morgens ganz gerne ab und zu ein Brötchen mit Honig, wobei ich Honig allgemein sehr gerne mag. Allerdings habe ich mir überlegt, demnächst einige Honigersatzprodukte auszuprobieren, die rein pflanzlich sind.

Auf Anhieb fallen mir da beispielsweise Agavendicksaft oder auch Ahornsirup ein. Letzteres habe ich schon einige Male probiert und mag ich auch ganz gerne, wobei ich Honig aber dennoch lieber mag.

Versucht ihr im Alltag, Honigersatzprodukte zu verwenden oder achtet ihr da nicht darauf? Welche Honigersatzprodukte kennt ihr und habt ihr schon einmal probiert?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich bin ja auch seit über zwanzig Jahren Vegetarier und versuche gerade, durch Milchersatzprodukte und Verzicht langsam zum Veganer zu werden. Aber was ich nie weglassen werde, ist Honig. Das liegt nicht mal daran, dass mein Mann Imker ist. Nur dadurch kann ich es besser begründen. :D

Honigverneinende Veganer sprechen von Ausbeutung der Bienen. Das ist so weit schon richtig. Man nimmt ihnen Honig weg und gibt ihnen "wertlose" Ersatzstoffe dafür. Aber das Kind ist schon längst in den Brunnen gefallen. Die Bienen wurden so gezüchtet, dass sie zu viel Honig sammeln. So viel brauchen die gar nicht selber.

Und das ganz große Problem ist, dass sie hier nur an den falschen Honig gelangen. Überwintern können sie nur mit Honig, der flüssig bleibt, weil sie für die festen Honige Wasser bräuchten und im Winter fliegen sie nicht raus und holen Wasser. Daher würden sie mit festem Honig einfach verhungern, egal wie viele tausend Kilo ihnen zur Verfügung stände. Es ist aber so, dass fast jeder Honig fest wird. Und erst recht das, was sie in der deutschen Monokulturlandwirtschaft sammeln können.

Zudem können Bienen ohne den Imker nicht überleben. Da ist das Kind auch schon in den Brunnen gefallen. Imker haben Bienen in Südostasien gekauft und auf denen die Varroamilbe importiert und seit die sich verbreitet hat, gibt es keine Wildbienen mehr. Ihrem Imker entflohene Bienen überleben maximal einen Winter.

Also ohne Imker keine Bienen, ohne Bienen aber auch keine Menschen oder zumindest ein extrem eingeschränktes Nahrungsangebot und höhere Abhängigkeit von Importen. Also entweder Imker verdienen durch Honig oder sie sollten einfach vom Staat für die Bienenhaltung bezahlt werden. Denn bis auf ein paar, für die menschliche Ernährung unwichtige Hobbyimker, wird sich keiner aus reinem Idealismus der Bienenhaltung widmen.

Also meiner Meinung nach sollte man die Frage "Honig - Ja oder Nein?" umformulieren. Es geht um sehr viel mehr. Wenn das Zitat von Einstein stimmt - egal, ob es nun von ihm stammt oder nicht - dann geht es um das Überleben der Menschheit.

Die Bilder im Fernsehen erschrecken oft. Die sind aber auch meist aus den USA, wo ein Betrieb tausende Völker hält. Selbst große Betriebe in Deutschland haben nur ein paar Hundert Völker und hier wird ganz anders mit ihnen umgegangen. Und man kann die Bienenhaltung doch generell nicht mit Massentierhaltung von Kühen vergleichen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Nein, im Alltag verzichte ich nicht auf Honig und ich greife nicht zu Honigersatzprodukten. Ich habe schon öfters von Agavendicksaft gehört, den ich auch gerne ausprobieren möchte. Ahornsirup hingegen reizt mich kaum. Ich habe nicht das Bedürfnis Honig aus meiner Ernährung zu streichen und ich esse auch hin und wieder gerne Honig. Honig findet man bei uns auf jeden Fall immer Zuhause.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich wüsste nicht, warum ich auf Honig verzichten sollte im Alltag. Ich lebe zwar relativ vegan, aber das aus gesundheitlichen Gründen, denn das tierische Eiweiß bekommt mir nicht. Honig ist also nicht vom Speiseplan gestrichen. Und wenn man nicht der Meinung ist, dass Bienen ausgebeutet werden, sehe ich keine Veranlassung, auf Honig zu verzichten und Alternativen zu suchen.

Wir haben übrigens neben Honig auch Ahornsirup und Agavendicksaft hier stehen und benutzen sie auch. Auch der fruktosearme Reissirup steht hier zum Probieren schon bereit. Wir sehen sie jedoch nicht als Alternativen zum Honig, weil sie andere Eigenschaften haben als Honig. Ahornsirup ist unseres Erachtens viel zu flüssig, um ihn auf Brot zu essen. Wir haben jedenfalls noch keinen gefunden, der etwas dickflüssiger ist. Er ist aber lecker und hat ein recht schönes Aroma nach Nüssen.

Agavendicksaft ist auch sehr dünnflüssig und wohl auch nicht unbedingt als Brotaufstrich geeignet. Sein Aroma kommt jedoch an das von Honig heran. Ihnen allen fehlen aber die positiven Eigenschaften von Honig. So wirkt Honig antibakteriell, antimykotisch sowie antioxidativ und hat noch andere für die Gesundheit positive Wirkungen. Diese Eigenschaften haben die Ersatzprodukte meines Wissens nicht.

Bei Erkältungen bleibe ich also bei Milch mit Honig für meinen Hals und gegen Husten und wechsel nicht zu Milch mit Honigersatzprodukt. :D

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Vor allem ist es bei Honig recht leicht, gute Produkte zu kaufen. Auf vielen Wochenmärkten verkaufen Imker ihre Produkte und solche mittelständischen Imker oder Hobbyimker gehen natürlich gut mit ihren Bienen um. Was den Bienen neben der Milbe noch Probleme bereit sind die Spritzmittel. Ich habe einen Hobbyimker in der weiteren Bekanntschaft und der erzählte neulich, dass wieder ein ganzer Schwung Bienen plötzlich gestorben ist. Die Analyse im Labor hat ergeben, dass ein Spritzmittel schuld war, was entweder jemand aus der Nachbarschaft oder der Landwirt auf dem Feld nahe dem Bienenstock verteilt hat. Und wenn man nicht gerade nur Bioqualität kauft und isst, ist man als Veganer an diesem Tierleid auch beteiligt, auch wenn man keinen Honig essen würde.

Was mich wundert ist, dass noch keiner Kunsthonig genannt hat. Das gab es noch an jeder Ecke, als ich Kind war. Das ist im Prinzip Zuckersirup, der so lange eingekocht wird, bis er wieder auskristallisiert und der dann mit Honigaroma versetzt wird. Mancher Kunsthonig enthält auch einen geringen Prozentsatz echten Honig, um das Produkt wertiger wirken zu lassen. Manche nutzen das zum Beispiel noch um Lebkuchen kostengünstig zu süßen ohne auf den Honiggeschmack verzichten zu müssen. Zu meiner Kinderzeit hat man Kunsthonig auch auf dem Brot gegessen.

Ansonsten hatte ich auch schon mal Ahornsirup gegessen oder Rübenmelasse. Das schmeckt zwar nicht wie Honig, erfüllt aber einen ähnlichen Zweck. Nur ein Ersatz für Honig ist das eben nicht, nur eine Alternative.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Wenn jetzt mit Honigersatzprodukten auch zum Beispiel Kunsthonig gemeint ist, dann kaufe ich mir den auch schon ab und zu mal. Aber nicht weil der besser schmeckt, sondern weil ich die kristalline Form von der Konsistenz her mag. Mit Agavendicksaft oder Ahornsirup kann ich nicht viel anfangen, weil die schmecken mir nicht so besonders.

» borderline » Beiträge: 102 » Talkpoints: 31,52 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich verzichte nicht auf Honig und würde diesen auch nicht freiwillig durch Ersatzprodukte austauschen, weil ich kein Lebensmittel kenne, das in Konsistenz und Geschmack für mich eine würdige Alternative darstellen würde. Agavendicksaft wäre mir zu flüssig, Ahornsirup hat einen völlig anderen und sehr charakteristischen Eigengeschmack und würde mir in vielen Snacks und Gerichten, die ich sonst mit Honig mache, gar nicht gefallen, und von Kunsthonig halte ich nicht besonders viel.

Zugegebenermaßen kaufe ich schon auch mal den Discounter-Honig und nicht immer das Qualitätsprodukt vom Imker, einfach weil für mich 6 Euro für ein Glas nicht im Budget drin sind. Dafür verwende ich den Honig zu sporadisch, da ich mir nur gelegentlich mal ein wenig davon auf ein Stück Brötchen, in eine heiße Milch oder ins Salatdressing gebe. Einmal alle paar Jahre gönne ich mir einen Honig vom Weihnachtsmarkt in der Nähe, wo eine Imkerei sehr interessante Varianten mit Aroma verkauft. Dann nehme ich aber auch einen besonderen Honig, beispielsweise mit Zimt oder Vanille drin, und der eignet sich wiederum nicht für alle Zwecke. Daher habe ich meist auch ein Glas "Billighonig" im Schrank.

Das Problem mit den Alternativen ist, dass sie allesamt nicht gerade günstig sind, sodass der finanzielle Aspekt bei mir den moralischen aktuell aushebelt. Aber wie gesagt, auch geschmacklich kämen die Ersatzprodukte für mich nicht in Frage. Lieber würde ich später also ab und zu mal ein Glas Qualitätshonig kaufen, aber auf andere Produkte greife ich nicht zurück.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ich versuche nicht bewusst auf Honig zu verzichten und dafür Honigersatzprodukte zu essen, dafür liebe ich ihn viel zu sehr. Allerdings gibt es natürlich trotzdem durchaus Tage an denen ich Alternativen zum Honig verzehre. Ahornsirup mag ich nicht so gerne, auch wenn ich ihn hin und wieder zu Pfannkuchen esse oder in meine Muffins beim backen gebe.

Agavendicksaft ist da schon eher mein Fall und wird bei mir zuhause auch fleißig konsumiert. Mein Mann hat früher auch diese dickflüssige dunkle Masse aus Zuckerrüben geliebt, ich weiß leider den Namen nicht mehr. Sonst fallen mir keine anderen Honigersatzprodukte mehr ein.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich verzichte nicht auf Honig, aus dem einfachen Grund, dass ich die Ersatzstoffe gar nicht mag. Der Invertzucker ist einfach nur ein Klumpen etwas, welches nach nichts weiter schmeckt außer nach Zucker. Dazu ist das ganze auch noch wesentlich süßer und damit man ihn verwenden kann, muss man es immer erst warm machen. Honig nehme ich so aus dem Glas heraus und kann ihn direkt verwenden.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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