Wer soll den Grabstein aussuchen?

Ende letzten Jahres ist die Ehefrau eines Bekannten und dessen zwei Söhne gestorben. Wer soll nun den Grabstein aussuchen und bezahlen? Der eine Sohn lebt von Sozialhilfe und hat kein Geld und der andere Sohn wohnt mit seiner Freundin 500 Kilometer weiter weg. Ist es da alleine die Aufgabe des Vaters, sich um den Grabstein zu kümmern und ihn zu bezahlen oder sollten seine Söhne ihn nach Möglichkeit unterstützen?

Ich finde, das sollte auf jeden Fall die am nahestehendste Person, also der Ehemann machen, aber andere nahestehende Personen sollten sich, wenn möglich, am besten freiwillig mit an den Kosten beteiligen. Vielleicht hatte die Frau auch Geschwister? Eltern, die noch leben? Die Söhne kann man jedenfalls schlecht zum Zahlen bringen, wenn ihnen das Geld gerade so zum Leben reicht. So ein Grabstein kostet was.

Eigentlich ist es doch ganz einfach. Normalerweise werden die Bestattungskosten, dazu zählt auch der Grabstein, aus den Mitteln des Verstorbenen getragen. Deshalb geht die Kostentragungspflicht auf den Erben über.

Rein rechtlich sieht es so aus: An erster Stelle zahlen muss der, der vertraglich dazu verpflichtet ist. So stellt der Gesetzgeber sicher, dass der Bestatter, der über einen Bestattungsvorsorgevertrag beauftragt worden ist, die Sache zu bezahlen. Schließlich hat ihm der Verstorbene die dazu nötigen Mittel bereitgestellt.

Gibt es keinen Vorsorgevertrag, dann sind die Erben dran. Das wären Vater und Kinder und da einigt man sich doch normalerweise, wie es gemacht werden soll und wer welche Kosten übernehmen kann oder möchte. Ansonsten kann man die Kosten auch nach den gesetzlichen Erbteilen oder den Vorgaben im Testament aufteilen.

Wozu einen Grabstein? Dieser ist keine Pflicht diesen zu haben und wenn man das möchte, dann muss man es auch zahlen. Ein Holzkreuz ist in den Bestattungskosten mit enthalten wenn man das vereinbart und diese Kosten werden auch unter den Erben hinterher aufgeteilt. Wer das aussucht, spielt da keine Rolle man geht zuerst immer zu demjenigen, der als erstes dran ist mit den Kosten zu tragen und hat dieser nichts, dann wird weiter abgeklappert.

Man muss auch sehen was man sich leisten kann und wenn dafür zu Lebzeiten nicht vorgesorgt worden ist und auch so nichts vorhanden ist, dann muss auch kein Grabstein darauf stehen sondern man lässt das Holzkreuz darauf stehen. Gleiches auch mit den Bestattungskosten, ist wenig Geld vorhanden und nicht ausdrücklich eine Beerdigung gewünscht worden, dann ist das eine der teuersten Formen wie man jemanden zu Grabe trägt, da eine Feuerbestattung mit Urnenwand oder Urnenwald nur einen Bruchteil davon kostet. Dann muss man da halt auch schon ein wenig "sparen" und wer zahlt, ist doch klar geregelt oder man einigt sich außerhalb davon.

Dafür sind die Erben zuständig, also der Ehemann und die Kinder. Wobei man nicht zwingend einen Grabstein machen muss. Wenn die Frau sich vorher nicht gekümmert hat und Wünsche geäußert hat gibt es auch andere Möglichkeiten und Wege, man muss das mal mit einem Bestatter besprechen in so einem Fall. Am besten ist es natürlich, wenn man selber vorsorgt.