Wie viel Geduld mit quengelnden Kindern haben?

vom 25.06.2017, 16:00 Uhr

Ich betreue ja ab und zu mal meinen 4-jährigen Neffen und eigentlich ist er ja ganz lieb, aber mitunter hat er auch so seine quengelnden und auch bockigen Anwandlungen und dafür habe ich keine Nerven. Eine Zeit lang sehe und höre ich mir das ja auch an, aber manchmal sage ich dann auch zu ihm, dass wenn jetzt nicht Ruhe ist, ich die Mama anrufe, dass sie ihn wieder abholt. Kennt ihr auch solche quengelnden Kinder und welche Patentmittel setzt ihr denn ein, um sie wieder zu beruhigen? Wie viel Geduld bringt ihr denn mit quengelnden Kindern auf und werdet ihr dann auch mal etwas energischer?

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» Entenhausen » Beiträge: 181 » Talkpoints: 13,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe ja selber keine Kinder, aber ich muss auch sagen, dass ich mit quengelnden Kindern nur sehr bedingt zurecht komme. Eine Zeit lang ist es gut, aber dann brauche ich auch einfach wieder meine Ruhe und deswegen könnte ich auch alleine nicht wirklich gut auf ein quengelndes Kind aufpassen und wäre als Babysitterin für ein Kind daher ungeeignet.

Ich habe darum auch kein Patentrezept, wie man mit einem quengelnden Kind umgehen sollte. Ich habe nur gelernt, dass man mit nichts drohen sollte, was man sowieso nicht einhalten kann. Wenn man zum Beispiel sagt, dass man die Mutter anruft, das Kind aber genau weiß, dass diese über das Wochenende in Paris ist und sowieso nicht vorbeikommen und das Kind abholen kann, dann ist das nicht gut.

Genauso ist es bei Dingen, die man androht und dann sowieso nicht macht. Das finde ich in der Stadt immer ganz schlimm, wenn die Eltern zu quengelnden Kindern sagen, dass sie dann ohne das Kind nach Hause gehen. Das versteht das Kind doch auch schnell, dass das nur eine leere Drohung ist und darum würde ich so etwas bei quengelnden Kindern auch nicht machen.

Ich denke, dass ich dann, wenn ich auf ein Kind aufpassen würde und es quengeln würde, einfach versuchen würde, geduldig zu bleiben und gar nicht großartig etwas zu machen. Sicher kann man auch irgendwann energischer werden und dem Quengeln Einhalt gebieten. Man muss auch einfach schauen, welche Methode bei welchem Kind gut funktioniert.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Es kommt doch auch darauf an, ob das nur langweile ist die dazu führt, dass ein Kind sich so aufführt, es keine Grenzen und Regeln kennt oder auch einfach gerade nur das Kräftemessen in bestimmten Phasen. Als Elternteil der sich mehr mit den Kindern befasst oder gar eigene hat, kennt man das und reagiert auch anders als jemand, der damit noch die Kontakt hatte. Auch hat jeder seine anderen Vorstellungen von den Erziehungen und Werten her, dass der eine mal schneller eingreift und ein anderer das länger lässt.

Bei meinen Patenkindern hatte ich nie die Geduld, da war ich aber auch noch nicht selbst Mutter und hatte auch keine Ahnung. Da ging vieles aus dem Bauch heraus und deutlich unentspannter, auch weil die Angst mit spielte etwas falsch zu machen oder zu viel durchgehen zu lassen. Dar war ich dann oft die böse Tante die keinen Spaß versteht und heute ist das ein wenig anders, da ich auch Unterschiede merke warum das so ist.

Mein Sohn bockt auch mal und quengelt, je nach Laune und Situation ist das mal mehr oder weniger zu ertragen und wird dann auch anders oder schneller beendet oder auch komplett ignoriert. Bocken weil man etwas nicht bekommt, lässt mich kalt und ich lasse ihn auch im Laden liegen wenn er auf dem Boden liegt und da zickt und gehe weiter und lasse mich davon nicht aus der Ruhe bringen. Je mehr Aufmerksamkeit ich in dem Moment gebe, desto mehr macht er weiter. Ignorieren beendet das ganze schnell. Geht es um andere Dinge, dann wird auch mal ein Kompromiss gefunden der dann auch verbindlich ist und weiteres Diskutieren dann Sinnlos ist z.B. "noch 5 Minuten Serie schauen". Genau 5 Minuten später ziehe ich auch den Stecker und gebe nicht nach, weil schon nachverhandelt wurde und ich mir auch nicht auf der Nase tanzen lasse, sonst geht das alle 5 Minuten so weiter.

Achso und das heimgehen ohne Kind, kann man durchaus glaubhaft suggerieren. Mein Sohn hat das auch schon im Spielzeugladen gemacht, auf den Boden geworfen und wollte nicht mit, wenn ich etwas nicht kaufe. Ich bin weiter gegangen, habe das bezahlt was wir für den Geburtstag seines Freundes holen wollten und bin dann auch Richtung Ausgang gegangen, ohne ihm einen direkten Blick zuzuwerfen. Im Augenwinkel habe ich schon gesehen, dass er schaut was ich mache und ob ich nachgebe. Was meinst du wie schnell der auf den Beinen war und hinterher gerannt kam, weil er dachte das ist echt und ich lasse ihn da. Man kann auch andere Dinge glaubhaft machen durch sein Verhalten, ohne das man das in Wahrheit machen würde oder einfach so könnte. Aussetzen von Minderjährigen oder Aufsichtspflicht ist nichts, wobei das Jugendamt und die Justiz Spaß verstehen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Es ist sicherlich nicht immer leicht mit einem quengelnden Kind gut umzugehen. Wobei ich es auch seit dem ich Mutter bin anders erlebe. Ich habe es früher als absoluten Stress wahrgenommen, wenn ein Kind gequengelt hat und sich auf den Boden geworfen hat beispielsweise. Heute nehme ich das nicht mehr so schlimm wahr, weil ich verstanden habe, dass es auch zur kindlichen Entwicklung gehört Grenzen zu testen, unter Druck zu setzen.

Ich denke, dass man versuchen muss, dass der innerliche Druck nicht zu hoch wird und man eine klare Linie fahren muss. Mein Sohn ist noch klein, fängt auch schon damit an, sich theatralisch hinzuwerfen und gerne auch mal zu bocken. Ich ignoriere das immer mal und spreche ihn dann wieder an, wenn er sich etwas beruhigt hat, wobei ich immer in seiner Nähe bin. Das wird schlimmer werden, aber man muss damit umgehen lernen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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