Lässt sich mit Haushaltsauflösungen Geld verdienen?

Haushaltsauflösungen sind ja bestimmt nicht die allerneueste Geschäftsidee, aber man liest ja immer wieder Inserate von Leuten, die diese anbieten und anscheinend auch ganz gut daran verdienen werden. Teilt ihr auch diese Meinung, dass man mit Haushaltsauflösungen ganz gutes Geld verdienen kann oder sind diese Zeiten so langsam vorbei?

Ich glaube schon, dass sich damit immer schlechter verdienen lässt. Die Leute packen sich immer weniger Reichtümer in ihre Wohnungen, weil alles mehr kostet, die Verdienste aber nicht unbedingt höher werden, so zumindest meine Wahrnehmung. Außerdem weiß man heute auch schon zu Lebzeiten wie man Dinge verkauft.

Meiner Meinung nach ist das etwas, womit man aktuell schon noch etwas Geld verdienen kann, aber langfristig denke ich, dass das auf Dauer keine Arbeit ist, mit der man gut Geld verdienen kann. Es sind einfach nicht mehr die Zeiten dafür.

Wenn man einen Blöden findet der jemanden für eine Haushaltsauflösung beauftragt dann kann man damit bestimmt gut Geld verdienen.

Als meine Oma starb hatten wir eine Haushaltsauflösung gemacht und am 2. Tag war nur noch ein ca. 40qm großer Raum mit Kleinkram da, also Geschirr, Vasen, Kleidung, etc. Es kamen dann auch Personen die uns angeboten haben für ca. 200-300 Euro eine Haushaltsauflösung zu machen. An dem Tag haben wir noch Sachen für ca. 300 Euro verkauft und den Rest dann vom Sozialen Kaufhaus abholen lassen.

Verstehen kann ich das nicht wieso Leute so einen Auftrag erteilen. Schlimmstenfalls gibt man die Sachen dann eben an soziale Vereine ab. Aber ich würde doch kein Geld dafür bezahlen, dass jemand kommt und Sachen abholt die ich auch für Geld oder kostenlos los werde.

Ich bin selber oft bei Haushaltsauflösungen und es sind eigentlich immer die selben 2-3 Personen aus der Umgebung da die solche Haushaltsauflösungen machen. Mit dem was nicht verkauft wird stellen sich die Haushaltsauflöser dann auf dem Flohmarkt. Ganz ehrlich: Davon sieht keiner so aus als ob er von dem Geld leben könnte.

Ich kenne professionelle Entrümplerfirmen, habe aber glücklicherweise erst einmal eine solche Firma beauftragt, als eine entfernte Verwandte gestorben ist und eine bis zur Decke mit Ramsch und Trödel vollgestopfte Messie-Wohnung hinterlassen hat. Die beherzten Herren haben drei Tage gerackert, bis die Wohnung wieder vorzeigbar war und für den ungeliebten und anstrengenden Job auch sauber die Hand aufgehalten.

Da ging es auch nicht darum, Geschirr oder ähnliches liebevoll auszusortieren, um damit auf dem Flohmarkt noch ein paar Euro zu machen, sondern es wurde alles pauschal in einen großen Container geworfen. Wie die Herrschaften es mit einer besser gepflegten Wohnung voller Antiquitäten gehalten hätten, weiß ich auch nicht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man bei Haushaltsauflösungen einzig und allein mit dem übrig gebliebenen Krempel den dicken Reibach machen kann.

Das meiste, was ein durchschnittlicher Mensch besitzt, ist weder wertvoll noch selten, und nur weil man vielleicht ein Erbstück findet, für das ein Sammler 500 Euro zahlt, lohnt es sich eigentlich nicht, die ganze Arbeit zu investieren und den ganzen Kram zu bergen, zu sortieren, zu lagern und zu verkaufen. Meiner Erfahrung nach kann man mit stinknormalen Möbeln, Geschirr, Nippes und ähnlichem schon aufgrund des massivem Überangebots kein großes Geschäft mehr machen, wenn es sich nicht gerade um besondere Sammlerstücke handelt. Am sinnvollsten ist es in meinen Augen, das ganze Zeug gleich an ein Sozialkaufhaus zu spenden.

Bei mir in der Nähe ist daraus ein ganzes Unternehmen entstanden, das darauf basiert, auch nicht so qualifizierten Leuten einen Job zu geben, Bedürftige mit bezahlbarem Hausrat zu versorgen und Unbrauchbares zu sortieren. Bei denen lohnt es sich auf Grund der ehrenamtlichen Helfer und der schieren Menge an Gerümpel. Aber als Privatvergnügen kann ich mir Haushaltsauflösungen maximal als Hobby vorstellen.