Sich vor Trennung im Jugendamt beraten lassen?

vom 27.06.2017, 05:49 Uhr

Eine Bekannte von mir arbeitet im Jugendamt, wobei sie sich über das Verhalten vieler Eltern beklagte. Sie meinte, dass nur die wenigsten Eltern einen Termin beim Jugendamt machen würden, wenn sie vor hätten, sich zu trennen und scheiden zu lassen. Dabei wäre aber genau das sinnvoll, dass man eben berät und schaut, was das beste für das Kind ist und wie es für das Kind in Zukunft weiter gehen soll. Die meisten Eltern würden da lieber direkt vor Gericht ziehen und heftige Kämpfe ausfechten, wobei das Kind da am meisten drunter leiden würden.

Würdet ihr im Falle einer potentiellen Trennung auch zum Jugendamt gehen und euch beraten lassen, wie es mit dem Nachwuchs weitergehen soll? Oder seid ihr eher der Meinung, dass das Jugendamt nur Ansprechpartner für "richtige" Probleme ist und würdet so eine Situation lieber alleine (oder vor Gericht) meistern wollen? Wann ist es sinnvoll, das Jugendamt zu kontaktieren und wann total überflüssig?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Warum muss jeder ankommen und sich beraten lassen? Nicht jede Trennung ist eine Schlammschlacht unter der sich die Eltern nicht selbst einigen können und wenn da alles klar und sachlich abgeht, warum dann noch alles vor dem Jugendamt ausbreiten? Nur damit sie etwas aufgeschrieben und Dokumentiert haben, bereits alles wissen und wissen wollen damit der Bürger weiterhin gläsern und transparent wird?

Es geht auch niemand zum Finanzamt und lässt sich dort beraten wie er seine Steuerhinterziehung am besten verheimlicht, oder zur Bank, wenn man vor hat seine Schulden nicht zu bezahlen. Von daher ist diese Sichtweise doch sehr eigenwillig und man macht sich zu etwas besserem und mehr, als man ist und das als Jugendamt. Bevor man mit solchen Forderungen ankommt, sollte man lieber mal seine Fälle auch bearbeiten und da voran kommen und diese zu Ende bringen, bevor man sich weitere Dinge auf den Schreibtisch holt.

Ich war vor der Trennung nicht beim Jugendamt. Ich hatte mit diesem Amt schon anderen Spaß und sehe das hier als die letzten Idioten an, die sich in unwichtige Dinge einmischen aber wenn es mal hart auf hart kommt, dann nicht aus dem Quark kommen.

Wie sah es denn aus? Förderung vom Kita Platz, Antrag wurde nach 14 Monaten bearbeitet und abgelehnt, obwohl die Voraussetzungen gegeben waren. Ich habe dann gegen das Amt geklagt, Recht bekommen und das Geld nach gezahlt bekommen. Nach der Geburt standen diese einfach auf der Matte, denn man macht das nun bei jeder Alleinerziehenden mal "nur um zu gucken" ohne Meldung. Zu viel Zeit scheinen sie nicht zu haben, denn zeitgleich wurde das Kind welches unter Beobachtung von genau diesem Amt steht, vom Vater tot geprügelt.

Kita Plätze schaffen sie auch nicht zu vergeben, auch da kann man gegen das Amt regelmäßig klagen und vor Gericht ziehen. Diese Mitarbeiter die das verbockt haben und zu blöd sind, den Datensatz einfach per Mail an alle anderen Einrichtungen zu schicken wenn man 3 Ablehnungen hat, war wohl zu schwer. Ich bin nicht die einzige der das so geht und so vom Jugendamt eine Meinung hat und selbst das Jugendamt jammert und klagt, über zu wenig Personal, immer mehr Belastungen und Aufträge die sie haben. Und jetzt soll noch jeder erst zum Jugendamt rennen nur weil man sich trennt? Ohne mehr Personal ist das schon weit hergeholt, bezahlt werden will das Personal dann auch und was sollen diese machen?

Juristisch können diese nichts machen wenn sich Eltern fetzen, dass entscheiden Familiengerichte. Das sind Richter und Anwälte die dort sitzen, Jugendamt kann zwar beraten und mit befragen, aber daran ändern können sie auch nichts. Als Schlichter? Da suche ich mir ehrlich lieber jemand anderen z.B. ProFamilia oder Caritas bei solchen Dingen, anstatt das Jugendamt welches alles direkt Dokumentiert und hinterher dann gegen einen selbst verwendet. Und da stehen diese Dinger, die nächsten 25 Jahre dann im System.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


In solchen Momenten denkt man sicherlich erstmal an andere Dinge, an den Hausstand, die Tagesabläufe, die Arbeit und so weiter. Da wird man nicht als erstes daran denken zum Jugendamt zu gehen. Ehrlich gesagt würde ich das sicherlich auch nicht machen. Man verbindet mit dem Jugendamt vielleicht auch nicht so positive Dinge, da man ja viele schlechte Geschichten zu hören bekommt, da ist das Vertrauen vielleicht nicht da.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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